Full text: A bis E (1. Band)

  
j 
Y 
E V 
4 
\ I 
An, 
Mi! 
un 
NEM 
un 
I 
VO Ma 
He 
IL 
Fol Ihn, 
Ede I 
/ N 
uN 
fi 
  
  
m 
     
  
  
0%, Bein 
Orkuchtenden | 
gin Amalia 
   
Im auf: 
en prunfloſmn 
| % x 
n Lon angab, 
, ut N 
m hoſt 
hone Gold: 
gG 
bin 
   
  
  
ingharz Vert 
Pl 4 
wbl ts Sall 
¿ouate Nam 
    
rial rs a Dean S2 REGA Maite ds Hrn MEE ties u E E Lantis EL 
Einſiedel (Friedrih Hildebrand von) 759 
der wahrhaft Rechtskundige von Ziegeſar nachfolgte. Doch bezog E. bis zu ſeinem 
Tode die Penſion als geweſener Präſident des Gerichts. Mit Gutmüthigkeit pflegte 
er ſelbſt über ſeine Unvollkommenheit und Verlegenheit zu ſcherzen. Er ſchrieb 
eine ſehr unleſerliche Hand. Mit großem Eifer brachte er einſt ein di>es Manuſcript 
zu einem Freund auf deſſen Zimmer, das er ihm mit den Worten übergab: „Das 
iſt ein Roman, den ich vor ſehs Jahren geſchrieben habe. Es ſind herrliche Sachen 
darin, aber der Teufel mag’s leſen. Sieh” zu, was Du herausbringſt!““ — Der 
Mann, dem fo viele Hülfsquellen zum reichſten Lebensgenuſſe fich eröffnet hatten, 
fühlte doch durch eigne Schuld und Unachtſamkeit auf ſein kleines Hausweſen und 
dur die Böswilligkeit eines ihn faſt 25 Jahre hindurch tyranniſirenden, ihm 
aber unentbehrlih gewordenen weiblichen Weſens oft die bitterſten Sorgen. Die 
geniale Verachtung des Geldes, deſſen er doh bei feiner Leidenſchaftlichkeit fürs 
Spiel, welches er durch Combinationen beherrſchen zu können wähnte, oft doppelt 
benöthigt war, zwang ihn zu ſchmerzlicher Entſagung ſelbſt in Dem, was der aus 
ßere Anſtand foderte. Mit zunehmender Altersſhwäche wurde ihm der Mangel 
treuer Pflege, den nur eine liebende Gattin gewährt, immer empfindlicher. So ver- 
dunkelte fich der Abend feines Lebens, und was früher ihn allein noch zu erheitern 
vermochte, die Zurükgezogenheit an ſeinem Schreibtiſch, wurde ihm zum lâſtigſten 
Zwang. Doch verſäumte er bis kurz vor ſeinem Tode nicht, ín ſeiner Function am 
Hofe zu erſcheinen. Er ſtarb lebensſatt am 9. Jul. 1828 an dem Tage früh, wo 
Abends die Leiche des Großherzogs Karl Auguſt in die von ihm ſelbſt erbaute Fürs 
ftengruft gebracht wurde; ein treuer Diener , ſelbſt im Sinne feines Lieblings- 
dichters Calderon. E. hatte fih in Eraftvollen Tagen mit eindringender Beharr= 
lichkeit damit beſchäftigt, mehre der berühmteſten Stücke Calderon's, als: „Das 
Leben ein Traum“, „Der wundervolle Magus“ (niht ohne manche Beſprechung 
mit Göthe in Bezug auf den Fauſt“), „Die Königin Zenobia“, die „Aurora“, „Das 
laute Geheimniß“ u, f. w. für die Bühne zu bearbeiten, wobei auh Moreto an die 
Reihe kam. Zu ſeinen ſpaniſchen Studien gehörte auch eine reiche Sprüchwörter- 
ſammlung, ſowol in der ſpaniſchen als in allen romaniſchen Sprachen, denn inden 
Sprüchwörtern, meinte er, liege die Weisheit ganzer Vólker. Überhaupt war ihm 
die Schaubühne aller Völker und Zeiten die liebſte Beſchäftigung, wobei er
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.