Full text: A bis E (1. Band)

  
760 Eiſenbahnen 
ſegungsfunſt zu geben, eine noh unaufgelöſte Aufgabe iſ; aber es iſt eine echt- 
komiſche Traveſtirung, mit Weglaſſung alles Deſſen, was nur dem Kenner ver- 
ſtändlich ſein würde. Darauf ſollte nun in dieſer Bibliothek der ganze Plautus, in 
derſelben Manier zubereitet, folgen. Wirklich bearbeitete E. mit ſeltener Beharrlich- 
Feit, dem ſchwierigen Verſtändniß in der Urſprache nachforſchend, nad) und nach 
12 Stüde des Plautus, wovon der „Pralerifche Kriegsmann” auch wirklich für 
die weimariſche Bühne ſchon zur Aufführung vertheilt wurde. Er trat darüber 
mit ſeinem alten Freunde Böttiger in Dresden in eine fortgeſebte Unterhandlung 
und erhielt von ihm die Handſchrift mit. vielen Verbeſſerungsvorſchlägen zurüc. 
Unter ſeinem, aus 210 Nummern beſtehenden Nachlaß, und Mappen voll Entwürfe 
und einzelner Skizzen, befanden ſich ſehs Plautiniſche Stücke in der Reinſchrift, 
die von feinen Erben nicht hätten unterdrücdt werden ſollen. Doch wurde vor der 
Auslieferung der Papiere ſein Nachlaß vom Kanzler und Geheimrathe von Müller 
im hôchſten Auftrag geſichtet und Einiges davon auf die großherzogliche Bibliothek, 
Anderes in das Archiv der Freimaurerloge Amalia in Weimar gegeben; E. war 
nämlich viele Jahre ein eifriges, auch duch Reden und andere Beiträge thätiges 
Mitglied des Bundes, der einſt Göthe, Wieland, Herder und die erſten und 
thâtigſten Staatsbeamten in ſeiner Mitte zählte und noch jezt zwei der erſten 
Staatsmänner Weimars an ſeiner Spite hat und, frei von allen politiſchen Be- 
ziehungen, nur Menſchenwohl fördert. Jm vierten Hefte der „Analekten“, die 
nur den Wiſſenden mitgetheilt werden, iſt in einer Trauerloge E. ein treffliches 
Denkmal von Meiſterhand geſtiftet worden, woraus ein Theil der hier mitgetheil- 
ten Schilderung entnommen iſt. (55) 
Eiſenbahnen. Wenn Laſten mittels eines Schlittens fortgeſchafft wer- 
den und der Boden horizontal iſt, ſo hat die Zugkraft der Pferde nur die Reibung 
des Schlittens am Boden zu überwinden. Das Verhältniß der zu ziehenden Laſt 
zur Größe der Kraft hängt von der Beſchaffenheit des Bodens ab. Jt der Boden 
rauh und wird der Schlitten ſehr ſtark abgeſchliffen, ſo beträgt die Reibung vielleicht 
5 der Laſt. Sehen wir mithin die Zugkraft eines Pferdes etwa zu 1 Centner, 
ſo Tann es etwa 3 Centner fortzichen. Bei unſern gewöhnlichen Wagen wird die 
Reibung von der Peripherie des Rades auf die Achſe und das Junere der Nabe 
übertragen. Da beide gut abgedreht und eingeſchmiert werden Eönnen, fo haben 
wir hier zwei Körper , bei welchen die Reibung weit geringer iſ; außerdem wird 
dieſer Widerſtand nach den Geſehen des Hebels in dem Verhältniſſe des Durch- 
meſſers des Rades zum Durchmeſſer der Achſe vermindert. Gefest, bei einem gut 
geſchmierten Wagen ſei die Größe der Reibung an der Achſe + von der Größe der 
Laſt, es ſei ferner der Durchmeſſer des Rades 5 Fuß oder 60 Zoll, der Durch- 
meſſer der Achſe 4 Zoll, ſo iſt die zum Fortfahren der Laſt erfoderliche Kraft gleich 
8-30 — zu der Laſt, oder die Laſt, welche fortgefahren werden kann, ift 120 
Mal größer als die Kraft. Behalten wir alſo die oben angenommene Zugkraft 
bei, ſo kann ein Pferd 120 Centner ziehen. Auf den gewöhnlichen Straßen er- 
reichen wir dieſe theoretiſche Größe nie, ja wir dürfen im Durchſchnitt nur etwa 
12 Eentner auf 7; des obigen annehmen. Hieran ſind die vielen Hinderniſſe, die 
oben nicht in Anſchlag gebracht wurden, Schuld. - Liegen Steine im Wege, fo 
müſſen die Pferde die Laſt gewiſſermaßen über eine ſchiefe Ebene ziehen, und da- 
durch geht ein ſehr bedeutender Theil der Kraft verloren. Behalten wir z. B. die eben 
gegebenen Dimenſionen der Räder bei, nehmen ſodann an, daß zuweilen Steine 
von etwa 2 Zoll Höhe im Wege liegen, fo läßt ſich mit großer Beſtimmtheit zei- 
gen, daß die eben gefundenen 120 Centner auf weniger als 50 herabgebracht wer- 
den, und noch bedeutender wird der Veriuſt, wenn die Pferde ſchneller gehen. Wird 
der Boden weich oder ſandig, ſo ſchneidet der Wagen tief ein und der Verluſt wird 
noch bedeutender. - Der Widerſtand wird ſhon auf den gewöhnlichen Chauſſeen 
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