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Ellis (Agar) Ellis (William) 167
ſtehenden hat. Dieſe Verfuche laffen fich fehr mannichfacdy abändern und auch
noch andere Wirkungen der Eleftricität dabei zum Vorſchein bringen, wie denn
Faraday mittels gehöriger Vorrichtungen ſelbſt Funken auf ſolche Weiſe erhalten
hat. Die erfte nähere Nachricht von Faraday’s wichtiger Entdedung hat in
Deutſchland Schelling in einer Eleinen Gelegenheitsfchrift gegeben. Die ausführ-
liche Mittheilung der Verſuche aber, die im Jn- und Auslande, namentlich von
Becquerel, Ampère, Nobili, Antinori und Pohl im Verfolg von Faraday's Ent:
de>ung angeſtellt worden ſind, findet ſich in Poggendorf’s „Annalen“, Bd, 24, und
Schweigger's „Journal““, Bd. 64. (11)
Ellis (Agar), |. Dover (George James Welbore Agar Ellis, Baron).
Ellis (William), einer der unermüdetſten und kenntnißreihſten Männer,
die der Verbreitung des Chriſtenthums in fernen Erdgegenden ihr Leben weihten,
verließ England 1816 n Auftrag der Miſſionsgeſellſchaft zu London. Von der
Überzeugung durchdrungen, daß die chriſtliche Lehre nur dann Wurzel faſſen und
dauerndes Gedeihen finden könne, wenn ſie auf der Verbeſſerung des geſellſchaft:
lichen Zuſtandes und auf der geiſtigen Ausbildung ihre Grundlage hat, machte
er fich vor der Abreiſe aus ſeinem Vaterlande manche techniſche Fertigkeiten
eigen, die ihm in ſeinem Berufe, der Lehrer roher Völker zu werden, nüßlich
ſein konnten, und unterrichtete ſich beſonders auch in der Buchdrukerkunſt, ja ſelbſt
die Arbeiten eines Buchbinders blieben ihm nicht fremd. Sein Ziel wsr Dtahiti,
wo das Chriſtenthum durch engliſche Glaubensdoten Eingang gefunden hatte, als
1809 ein Bürgerkrieg die kaum ausgeſäeten Keime zerſtörte. Nur ein Miſſionar,
Nott, blieb bei dem König Pomare auf der Jnſel Eimeo, wohin nach zwei Jahren
auch Andere aus Botanybay zurückkehrten, als Pomare, ungehindert von Wider-
ſachern, die Jnſel zum Mittelpunkte des Ehriſtenthums machte, das ſich von hier
weiter verbreitete, ſeit Pomare am 12. Nov. 1845 über die dem alten Glauben
ergebenen Häuptlinge auf Otahiti geſiegt hatte. E. brachte Lettern und eine Preſſe
mit, die er bald nah ſeiner Ankunft in Eimeo aufcichtete. Das erſte Buch, das
hier gedru>t wurde, rar ein otahitiſches Buchſtabirbu<h, und Pomare, der den
Fortſehritt der Arbeit mit lebhafter Theilnahme betrachtet hatte, zog ſelbſt, unter
des Miſſionars Leitung, den erſten Bogen ab, den er freudig den Häuptlingen dar-
reichte und nachher dem ſtaunenden Volke zeigen ließ. „D England, Land der
Kenntniß!“ riefen oft die Haufen aus, die ſich an die Thür und die Fenſter der
Druderei drängten. Später ließ E. einen Katechismus, Auszüge aus der Bibel
und das Evangelium Lukas drucken. Dann mußte er ſeine Kenntniß der Buch-
binderkunſt üben, und bei dem Mangel an den nöthigen Materialien auf allerlei
Erfagmittel denken, Pappe ward aus Baumbaflzeud gemacht, alte gefärbte Zei-
tungen dienten zu Umſchlägen, und der Fortſchritt der Bildung wurde den Katen,
Hunden und Ziegen verderblich, deren Felle man zu Rü>ken und E>en brauchte,
als der mitgebrachte Vorrath von Schaffellen erſchöpft war. E. lernte in den erſten
zwölf Monaten ſo viel vón der Landesſprache, daß er ſich über jeden gemöhnlichen
Gegenſtand ausdrü>en konnte, und der Dru otahitiſcher Bücher, die ihm einen
reichen Wörtorvorrath zuführten, erleichterte ihm dieſes Studium. Er lebte ſeitdem
mit ſeiner Familie auf Eimeo, machte häufige Reiſen nach den übrigen Jnſeln
Polyneſiens, und war raſtlos bemüht , die Ausbreitung des Chriſtenthums und der
Civiliſation zu befördern. Mit mannichfaltigen Kenntniſſen ausgerüſtet und ein
ſcharfer Beobachter, benuste er ſeinen Aufenthalt, die Sitten der Jnſelvölker Een:
nen zu lernen, von der richtigen Vorausſezung ausgehend, daß es nur jest noch
Zeit ſei, dieſe Kenntniß zu erlangen, da der ältere Sittenzufland immer mehr ver:
{windet. Sein erſtes Werk war: „Narrative of a tour through Hawaii or
Owhyhee” (London 1826), worin er eine genaue Nachricht von der größten der
Sandwichsinfein gibt. Umfaffender waren „Polynesian researches“ (2 Bde.,
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