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Emancipation der Juden 771
Weſtfalen nachgebildeten VerfaſſungsentwÜrfe des Königreichs Baiern und des
Großherzogthums Frankfurt folgten franzöſiſchen Grundſägen , und wenn auch
in Würtemberg, welches die Zeit von 1806 — 15 in feiner conflitutionnellen
Sprache als die verfaffungslofe bezeichnet, fein ſyſtematiſches Geſes erlaſſen wurde,
ſo verging doch auch dort faſt kein Jahr, in welchem ſich die Regierung nicht mit
der bürgerlichen Verbeſſerung der Juden beſchäftigt hätte, Am großartigſten aber
und ſelbſtändigſten hat Preußen dem franzöſiſchen Einfluſſe Raum gegeben ; fein
anderer Zwang, als der in der Gewalt der Dinge begründet war, wedèr mittelbarer
noh unmittelbarer Einfluß Frankreichs auf ſeine innere Verwaltung, ſondern
gerade ſeine entſchiedene Oppoſition gegen Frankreich, durch die es das heiligſte
Intereſſe von ganz Deutſchland vertrat, erzeugte jene Reihe nothwendiger Ver-
beſſerungen, welche die Jahre von 1806—13 den glorreichſten Epochen der preu-
ßiſchen Geſchichte anreihen. Zu den großen Maßregeln, welche die Kriegs- und
Gemeindeverfaſſung neu begründeten, gehört auh das Edict vom 11. März
4812, durch welches kurz vor dem Ausbruche des Kriegs in jener geſpann-
ten, hoffnungsloſen Zeit , Friedrih Wilhelm 11. ſeinen jüdiſchen Unterthanen
ein Vaterland gab und die Erlaubniß, es mit Gut und Blut zu vertheidigen.
E3 war nur noch der legte Schritt übrig, der, wie man glaubte, nah der Bez
ſiegung Napoleons unfehlbar geſchehen mußte; doch abermals zeigte es ſich bei
dem wichtigen Wendepunkte des Jahres 1815, daß die Hoffnung der Juden
auf Emancipation mit den übrigen großen Hoffnungen des deutſchen Bateriandes
allzu ſehr verſchwiſtert ſei, um einſeitig befriedigt werden zu können. Der Art. 16
der deutſchen Bundesacte verſprach ein definitives Sudengefeß; zugleich wurde
den Juden die Erhaltung der bisher ihnen eingeräumten Rechte zugeſichert. *) Das
definitive Bundesgeſeß erwarten die Juden, die in der Hoffnungsvirtuoſität be-
kanntlich ſehr ſtark ſind, jedo<h no< immer ſo vergeblich, wie — ihren Meſſias.
Die Erhaltung ihrer bis herigen Rechte wurde von den Deutſchen verſchiedentlich
verſtanden. Von den dem franzöſiſchen Geſeb unterthan geweſenen Staaten wurde
fie dahin ausgelegt, daß man ſie gänzüch umging, indem man Rechte, die eine
läſtige Fremdherrſchaft aufgedrungen hatte, keineswegs als wohlerworbene betrachten
konnte. So verharg fich der Egoismus und das wieher mächtig werdende Vor-
urtheil unter der populairen Hülle des Franzoſenhaſſes. Mit der Rückkehr des
Kurfürſten kehrten Zopf und Judenzwang in Heſſen wieder, und — es blieb Alles
beim Alten; die freien Städte fühlten ſich erſt wieder frei, als ſie ihre jüdiſchen Mit-
bürger abermals für Unfreie erklärten und ihnen nur die ſchmerzliche Erinnerung, lie-
ßen, daß die Zeiten des allgemeinen Unglüds für ſie die Zeiten des Heils geweſen
ſeien. Bemerkenswerth in dieſer Beziehung iſt der Einſpruch des lübe>er Senats
und die den Anſprüchen der Juden günſtige Antwort des Fürſten von Hardenberg.— -
Die ehemaligen Rheinbundſtaaten fühlten das Bedürfniß, ihre gewaltſam improvi-
firten Verfaſſungen ſelbſtändig zu verändern. In Würtemberg hatte die willkürliche
Aufhebung der alten Verfaſſung des Herzogthums den parlamentarifchen Geift ge:
we>t, und nirgend wurde das Verfaſſungswerk und ſomit auch die Angelegenheit der
Juden von Seiten des Fürſten ſowol als des Volks mit beharrlicherm Ernſt erörtert,
Einzig in ihrer Art find die Verhandlungen des Landtags von 1877, der unter den
ungünſtigſten Auſpicien begonnen, höchft günftige Reſultate ergab. Die würtem-
bergiſchen Juden, größtentheils in den ehemals reichsritterfchaftlichen Städten ans
fäffig, gehören zu den ärmſten und ungebildetſten Deutſchlands ; in der Kammer
ſelbſt regte ſih der Judenhaß , der Jahrhunderte, freilich aber auch die ganze Höhe
der Zeitbildung, repräſentirt, und es iſ durchaus erſichtlich, wie die liberale Dp=
*) Die Verhandlungen über die von den Juden verlangten Nechtsgewähringen
beim wiener Gongreffe f. in Klüber's „Überſicht der diplomatiſchen Verhandbluigen
des wiener Congreſſes‘ (Frankfurt a. M. 1816), S. 375 fg. 49 D. Red-
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