8116 Engliſche Literatur
Bc Irbild genommen; fein Steyr ift frâftig, edel, ſtreng, ernſt. C. Roſſi ſtellt mit
Ve rliebe Gegenſtände aus dem gewöhnlichen Leben dar. Sein Boxer, ſein Ke-
gel ſpieler, ſein A>erbauer u. \. w. verbinden mit der Wahrheit und Natur die Ein-
fac hheit und Würde der Antike. Rennie, geſhi>ter Techniker, jedo< ohne
Pi hantaſie und höhere Geſhma>sbildung. Laur. Macdonald verſpricht eine der
erſ ten Zierden der engliſchen Vildhauerſchule zu werden. Seine Gruppen (z. B.
Ac hilles und Thetisz Ajax, der die Leiche des Patroklus trägt) find von großartigem
Cl zarakter, kühn und meiſterhaft erfunden, die Ausführung fiher und zart; feine
B üſten ſind voller Ausdru>. Auch Hollins und Carew gehören zu den jüngern
K!ünſtlern von ausgezeichnetem Talent. George Clark erregt gleichfalls große Hoff-
mangen, und hat ſich beſonders dur feine Koloſſalbüſte Wellington's ausgezeichz
net. W. Pitts nimmt feinen Stoff mit Vorliebe aus der alten Geſchichte und
Mythologie; ſeine Darſtellungen find Eröftig, originell; Reichthum der Formen,
bewegte Handlung, lebhafter Ausdrud, Mannichfaltigkeit der Charaktere find in
feinen Reliefs vorzüglich ſichtbar. FJ. Deare bewegt fich mit faft gleichem Glüd
in; denſelben Kreiſen. S. Nixon zeigt ſich als guten Techniker. YF. G. Bubb ar-
b'eitet mit vieler Anmuth und Zartheit. I. Gott iſt kräftig, feſt und ſicher. R. C.
Lucas verräth gute Schule. (Vgl. G. Hamilton, „The english schoal, a series
of the most approved productions in painting and sculpture, executed by
brritish artists“, feit 1830 in einzelnen Lieferungen mit Umriſſen in Stahlſtich.)
<= Die neuere Baukunſt der Engländer wirft alle Style unter einander und
ſucht dur< Wunderlichkeit und fremdartige Ausſ<hmü>ung den Mangel an Ge-
Thmad zu erfegen; Wyatoille, Naſh und einige andere Architekten zeichnen fich
în dieſem Kunſtzweige einigermaßen aus. — Die Kupferfiehkunft erfreut
ſich einer fortgefegten Pflege. Wirnennen die befanntern Kupferſtecher der neueſten
Seit: Allen, Biſhop, Brandard, Bromley, Busby, Y. Cochran Y. Conny, W. F,
(öooke, Couſins, W. Daniell, Dean, Doo, Duncan, W. und E. Finden, Fiſher,
teeman, J. W. Giles, Giller, Goodall, Heath, Hernot, His, Higham, Hollo-
roay, Jeavons, Jorden, T. Landſeer, C. G. und F. C. Lewis, G. S. Lucas,
$Miller, F. Neele, Phillips, Quilley, Radcliffe, Naddon, Ralph, Redaway, Rove,
ZF. Scott, Skeldon, W. R. und I. Smith, Swan, Thompſon, Varrall, Webb.
Willmore, Woolnoth, Wright und Andere. — Gelungene lithographi Ihe Ar:
beiten liefern Andrews, Fairland, 80990, 2. Haghe, Harding, Hull, N. J. Lane.
IB. Linton, M’Curdy, &. Nicholſon, J. E. H. Robinſon, W. Weſtall, Willſon
uf. m. — Ein längſt gefühltes Bedürfniß wird nun bald durch die Errichtung
eines großen Gebäudes, das die Nationalgalerie, einen bereit fehr reichen Gemälde-
{chab, aufnehmen und der Kunſtakademie zum Verſammlungsorte dienen ſoll, be-
friedigt werden, was auf Beförderung der Kunſtbildung günſtig zurü>wirken muß.
Das Parlament hat im Jul. 1832 bereits Geldbewilligungen zu dieſem Bau
gemacht, (5)
Engliſche Literatur. Vor einigen Jahren erhob ein vielundiger Mann,
Profeſſor Babbage in Cambridge, eine laute Klage über den Verfall des wiſſenſchaft-
lichen Geiſtes in England, faßte aber beinahe ausſchließend das Studium der mathe-
matiſchen Wiſſenſchaften ins Auge. Ergibt merkwürdige Belege ſeiner Anklage. Jt
doch ſelbſt bei gelehrten Würden Käuflichkeit und Coterieeinfluß gewöhnlich, wozu
das tief eingewurzelte Verderbniß im Staats: und Kriegsdienfte bisher das Beifpiel
gegeben hat. Man hört mit Erſtaunen, daß der Eintritt in den erſten Gelehrtenverein
des Reichs, die Akademie der Wiſſenſchaften zu London, fúr 50 Pfund Sterling er=
kauft werden kann, daß ohne dieſe Summe auch das ausgezeichnetſte Verdienſt nicht
zur Mitgliedſchaft gelangt, und der Präſident und die Secretairs nach den Beſtim-
mungen einiger Wenigen gewählt werden. Das Land, das früher ſo große Aſtrono-
men zählte, hat ſeinen Ruhm ſo ſehr vergeſſen, daß die, auf Koſten des Staats
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