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Berlin aus unternahm er mit W. Alexis die Reiſe übe Dänemark durch Nortvegen
und Schweden, welche von beiden Schriftſtellern beſonders, von Alexis in ſ. „Herbſt:
reife duchSkandinavien” (Berl. 1828), von Ampere fpäterin einzelnen Bruchſtücken
in der „Revue de Paris“ beſchrieben iſ. Yn ſein Vaterland zurückgekehrt, feste er
mit einem für einen Franzoſen höchſt ſeltenen Eifer das Studium der nordiſchen
Lit eratur fort und wurde, nachdem ihm eine gewünſchte Anſtellung bei der pariſer
Un iverſität als Profeſſor der auswärtigen Literatur, tros Chateaubriand's Berſpre:
chen, beim Sturz des Martignac’ſhen Miniſteriums verunglü>t, als Profeſſor
des: Athenäums von Marſeille angeſtellt. Die intereſſante Eröffnungsrede iſt un-
ter dem Titel: „De l’histoire de la po&sie, discours prononcé à l’Athende de
Maxseille“ (Marſeille 1830), erſchienen. Nach der Zulirevofution iſt A. durch
Couſin zu der gewünſchten Stelle nah Paris berufen und verſieht ſie mit Ehre,
Er befigt den Esprit, der faſt jedem gebildeten Sranzofen eigenthümtich ift, aber
was ihn auszeichnet, iſt die Art, wie er ihn anwendet. Er zerſplittert nicht ſeine
Kraft durch geifteeich wigige Urtheile, ohne die Sache ergründet zu haben, er dringt
in dieſelbe ein, er ſtudirt, er würdigt, er faßt auch mit Gemüth den Gegenſtand
auf, und wenn er dann endlich auch das Errungene in glänzenden Tiraden wieder:
znigeben ſucht, ſo iſt das ja eine Eigenſchaft des ſich nie verleugnenden Franzoſen,
die man ihm am willigſten vergibt. (9)
Amsler (Samuel), geb. 1794 zu Schinznach in der Schweiz, erhielt
ſeinen erſten Unterricht in der Kupferſtehkunſk, der er ſich frühzeitig widmete,
durch den bekannten und verdienſtvollen Lips in Zürich, nach deſſen Zeichnun-
gen er mehre Blätter ausgeführt hat. 1814 ging er nach München, um unter
ber Leitung des dortigen Profeſſors Heß fich weiter auszubilden. Ein Blatt
aus dieſer Zeit, eine Magdalena nah Carlo Dolce (in der münchner Galerie),
zeigt bereits einen ſehr gewandten Künſtler und Kenntniß des Effects, jedoch ohne
Hervortreten einer Eigenthümlichkeit, welche die fpätern Werke auszeichnet. Jm
Sept. 1816 ging er nah Rom. Die großen Werke der Borzeit und die Regſam-
keit einer neuen Schule gaben ſeinem Talent eine neue und ihm angemeſſene Rich:
tung. Zuerſt arbeitete er für Thorwaldſen mehre Blätter nach deſſen Skulpturen,
anter andern den fchönen Hirtenfnaben mit dem Hund, und ließ ſich durch die
Strenge ſeines Originals beſtimmen, ſeine Aufgabe darein zu ſeben, dieſes auf die
einfachſte Weiſe, und zwar nicht nach dem zufälligen Licht: und Schatteneffect, fon:
dern nach dem inwohnenden Geiſte des Erfinders wiederzugeben, ſodaß ein ganz
richtiger Contour und leichte aber ſichere Bezeichnung aller weſentlichen Theile der
Erfolg war, nach dem er ſtrebte. Jn dieſer Richtung, das Weſen ſeiner Kunſt in
das Auffaſſen des Charakteriſtiſchen ſeiner Vorbilder zu fegen, und ſich dazu der
Mittel zu bedienen, die im älterer Zeit Marc Anton mit ſo glücklichem Erfolg be-
nust hat, beſtärkten ihn nicht nur der als Meiſter ſeiner Kunſt bereits anerkannte
Nuſcheweyh, ſondern auch ſeine Freunde im Gebiete der Malerei, Overbe> und Cor-
nelius, mit ihrer beſtimmt hervortretenden Eigenthümlichkeit, und er fertigte mit fei:
nen auf gleicher Bahn gehenden Genoſſen, Barth aus Hildburghauſen, das ſhone
große Titelblatt zu den „Nibelungen“, nach einer Federzeichnung von Cornelius
(Berlin bei Reimer), außerdem noch das Bildniß des Papſtes Pius VII. des französ
ſiſchen Generalconſuls in Agypten, Dorvetti, das des Paláäſtrina u. A. m. Auf
kurze Zeit kehrte A. 1820 nach der Schweiz zurü> und blieb dann von 1821 —
24 in Rom, fertigte daſelbſt viele Zeichnungen zu ſpäterer Ausführung, ſtach
eine Eleine Madonna nach Rafael und begann das große jegt beendigte Merk,
den Triumphzug des Alexander von Thorwaldſen. Jm Mai 1829 wurde A. an
die, durch den Tod des berühmten Heß erledigte Stelle als Profeſſor der Kupfer:
ſtechkunſt an die königliche Akademie der Künſte nah München berufen, wo er
jest, mit ſeinen Freunden vom Jahre 1816 wieder vereinigt, einen fehönen Wit:
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