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und im dritten
die übrigen neueuropäiſchen Verfaſſungen (Polens, Schwedens,
Norwegens, Griechenlands 2c.) folgen ſollen.
über die Wichtigkeit dieſes Werkes für Staatsmänner und Landtagsdeputirte,
das in der zweiten Auflage, die wir hiermit ankündigen, alle erloſchene und be-
ſtehende Verfaſſungen enthält, iſt es überflüſſig, etwas zu bemerken , und der be-
rühmte Name des Herrn Herausgebers bürgt dafür , daß die ſo weſentlichen -ge-
ſchichtlichen Einleitungen befriedigend abgefaßt ſein werden.
Der unterzeichnete Verleger rechnet auf eine große Theilnahme des Publicums;
der Bogen wird daher im Suhferiptionspreife in Feinem Falle höher ald 1, Gr. zu
ſtehen kommenz er hofft ihn ſelbſt noch billiger liefern zu können. Der erſte Band,
deſſen Dru bereits begonnen hat, erſcheint im Herbſte dieſes Jahres, und die übri-
gen zwei Bände werden im Laufe des folgenden Jahres beendigt werden.
TIT.
Encyklopädiſch-philoſophiſches Lexikon, oder Allgemeines
Handwörterbuch der philoſophiſhen Wiſſenſchaften,
nebſt ihrer Literatur und Geſchichte. Nach dem heu-
tigen Standpunkte der Wiſſenſchaft bearbeitet und
herausgegeben von Wilhelm Traugott Kru g-
Zweite, verbeſſerte. und vermehrte, Auflage. In vier
Bänden.
Als im Jahre 1826 die erſte Auflage dieſes Werks angekündigt wurde, ſprach
fi) die Verlagshandlung darüber gegen das Publicum folgendermaßen aus, was
auch für die zweite Auflage gilt:
„„Die Philoſophie hat aufgehört , ein ausfchließliches Eigenthum der Schule zu
fein; fie ft ein Gemeingut der Menſchheit geworden, indem Alle, die auf eine hôhere
Geiſtesbitdung Anſpruh machen, ſi< mit der Philoſophie befreundet und fi) nach
ihren anderweiten Lebensverhältniffen mehr oder weniger von derſelben angeeignet
haben. Zwar klagen manche Philoſophen tiber den Kaltfinn, mit dem jest Werke,
die ein neues philofophifches Syftem ankündigen, vom größern Lefepublicum aufge:
nommen werden. Aber dieſer Kaltfinn betrifft nicht die freiere und regfamere
MWeltweisheit, fondern nur die in den Feſſeln des Syſtems einherfchreitende
Schulweisheit, und ift auch bloß eine vorübergehende Erſcheinung , veranlaßt
durch die Menge von Syſtemen, welche ſeit Kant’s Kritik raſh hintereinander her-
vortraten, ſh mit großem Geräuſch als die einzig und allgemein gültigen ankün-
digten, und ſich doh gegenſeitig mit großer Erbitterung der Gemüther vernichteten.
Laſſen wir alſo jene Klage auf fich beruhen und ſuchen wir vielmehr die Theilnahme
des Publicums an philoſophiſchen Studien dadur< zu beleben ‘und zu erhöhen, daß
wir ihm den Zugang zum Heiligthume der Wiſſenſchaft möglich erleichtern! Denn
alle Wilfenfchaft foll ja doch zulegt der Menſchheit dienen. Wie kann fie aber das,
wenn die wiſſenſchaftlichen Forſchungen der Gelehrten niht ins Leben übergehen?
Und wie Eönnen fie ins Leben übergehen, wenn nicht der größere Theil des gebildes
ten Publicums, der fi) immer außer der Schule befindet, in Stand gefest wird,
an jenen Korfhungen Theil zu nehmen?’ :
„Zu dieſem Zwecke nun kündigen wir dem Publicum ein neues philoſo phi-
\<es Wörterbuch an, da die frühern Werke ‘dieſer Art jest veraltet und außer
Gebrauch gekommen, weil ſie dem heutigen Standpunkte der Wiſſenſchaft niht mehr
angemeſſen ſind. Es verſteht ſih dabei von ſelbſt, daß ein ſolhes Werk nicht aus-
fchliegtich für Philoſophen von - Profeſſion beſtimmt ſein kannz denn dieſe halten ſi
lieber an Syſteme und greifen nur zuweilen nad einem Wörterbuche. Hingegen
für gebildete Liebhaber der Wiſſenſchaft oder überhaupt für Leſer von allgemeiner
Bildung iſ gerade ein philoſophiſches Wörterbuch recht brauchbar, weil fie fich darin
fchnell über jeden im Geſpräche oder beim Leſen anderer Schriften vorkommenden
philoſophiſchen Gegenſtand und über jeden philoſophiſchen Kunſtausdru>, der, als
ein Erzeugniß der Gelehrtenſprache, für die Meiſten unverſtändlich iſt, Raths erho-