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len Fönnen, forwie es ihnen auch mannichfaltige Anregung zum eignen wettern Nach-
denken, mithin zur fortſchreitenden Bildung ihres Geiſtes darbieten muß. Die all-
gemeinen Realwörterbücher find dazu weniger tauglich, denn fie behandeln gerade
die Philoſophie mit geringerer Beachtung. In allen fehlen eine Menge philofophi:
ſcher Artikelz diejenigen aber, welche fie enthalten, geben dem Leſer von allgemeiner
Bildung bald zu viel, bald zu wenig, widerſprechen auch oft einander und verwirren
dadurch den Belehrung ſuchenden Leſer, weil ſie von ganz verſchiedenen Mitarbeitern
herrühren, die von entgegengefegten Grundfägen ausgingen. Manche dieſer Artikel
find auh wol in einer Sprache geſchrieben, die ſelbſt wieder ein andêres Wörterbuch
nôthig machte, um verſtanden zu werden.’
„Soll demnad ein philofophifches Wörterbuch dem angezeigten Zwe>e ent-
ſprechen, fo muß es folgende Eigenſchaften haben : 1
1) möglichſte Vollſtändigkeit, ſodaß der Leſer nach- keinem Artikel, der
zur Philofophie gerechnet werden mag, vergeblich ſuchen dürfe;
2) möglichfie Deutlichkeit, ſodaß alles myſtiſhe Nebelwerk und hochtra-
bende, aber unverſtändliche, Wortgepränge vermieden werde;
3) möglichſte Kürze, ſodaß nur ſo viel über jeden Gegenſtand geſagt werde,
als für Leſer von allgemeiner Bildung eben nöthig ift;
4) endlih möglichfte Bequemlichkeit, ſodaß der Leſer Das, was er eben
ſucht, leicht finden Eönne.‘
Daß das Werk von dem Herrn Verfaſſer mit dieſen Eigenſchaften ausgeſtattet
worden iſt , dafür bürgt die Anerkennung, die es überall gefunden, und die ZTheil-
nahme des Publicums, die nach Verlauf einer fo Eurzen Zeit, obwol die erfte Auf:
lage ſehr ſtark war, ſhon eine zweite nothwendig macht. Durch mehrſeitige Wün-
ſche veranlaßt, hat der Herr Verfaſſer dem Anſuchen der Verlagshandlung entſpro-
chen, den Inhalt des Supplementbandes, der 1829 erſchien , ſowie alle anderweiten
Zuſäße und Verbeſſerungen in diefer neuen Auflage am gehörigen Orte na der
alphabetiſchen Ordnung einzufchalten. Die vervollftändigende und verbeſſernde Hand
des Herrn Verfaſſers iſ auf jeder Seite zu finden, und das Publicum wird in die-
fer neuen Auflage ein Werk erhalten, das die philoſophiſchen Wiſfenſchaften nach ih-
rem neueſten Standpunkte darſtellt. Damit aber die Beſiger der erſten Auflage nicht
über Verlesung des ihnen in der Vorrede zum Supplementbande gegebenen Verſpre-
chens Élagen dürfen, fo wird das Neue der zweiten Auflage ihnen wieder in einem
Kleinen Supplementbande, der nad Beendigung der zweiten Auflage erſcheinen wird,
geliefert, werden. Der Herr Verfaſſer erfucht zugleich diejenigen Gelehrten, welche *
beim Gebrauche der erſten Auflage etwas Unrichtiges oder Fehlendes in demſelben
bemerkt haben , ihn darauf aufmerkſam zu machen. Desgleichen erſucht er Diejeni-
gen, welche erft neuerlich in die Reihe der Philoſophen getreten ſind — zu welcher
Schule ſie auh fonft gehören mögen — ihn ſowol von ihren vornehmſten
Lebensumſtänden als von ihren bedeutendſten Schriften gütigſt zu benachrichtigen.
Von allen Mittheilungen dieſer Art — die er baldigſt und wo möglih dur<h Buch-
händlergelegenheit erwartet — wird er den gewiſſenhafteſten Gebrauch zur
Vervollkommnung feines Werkes machen, und dadurch das Vertrauen, mit: welchem
ihn das Publicum bei Herausgabe eines fo umfaſſenden Werkes auf eine fo ehren:
volle Weife unterftüst hat, daß er fich dafür zum aufrichtigiten Danke verpflichtet
fühlt, ſo weit es ſeine Kräfte erlauben, zu rechtfertigen ſuchen.
Die zweite Auflage wird, wie urſprünglich die erſte, aus vier Bänden beſtehen
und im Außern mit dieſer vôllig übereinſtimmen. Um die Anſchaffung zu erleich-
tern, wähle ih auh diesmal den Weg der Subſcription und beſtimme den Preis
eines jeden Bandes auf
2 Thlr. 18 Gr.
Vorausbezahlung wird niht verlangt, ſondern der Preis eines jeden Bandes
erſt beim Empfange entrichtet. Der erſte Band erſcheint im Herbſte dieſes Jahrs.
und die übrigen drei Bände hoffe ih im Laufe des nächſten Jahres nachfolgen laſſen
zu Fönnen,
Sn allen Buchhandlungen des In: und Auslandes wird auf dieſe
Werke Subſcription angenommen.
Leipzig, im September 1832,
3 % Brodhaus,