Um bei dem Versuch das Gewicht des Hebels H unschädlich zu machen,
wird bei G ein Gegen-Gewicht von passender Schwere aufgehängt, sodass
also der ganze Apparat abbalancirt ist. Derselbe würde sich bei einer
Drehung der Welle ebenfalls in Rotation versetzen.
Nun ist aber bei P ein Gewicht angebracht, welches den Hebel in der
Richtung des Pfeiles niederzieht. Es ist klar, dass, wenn man dieses Gewicht
bei P so wählt, dass der Hebel H zwischen den beiden mit C C bezeichneten
Anschlagpunkten gerade balancirt, die rotirende Welle oder vielmehr die
Frictionsscheibe F an ihrem Umfange eine ganz constante Reibung zu über-
winden hat. Diese Reibung kann man durch stärkeres Zusammenziehen der
beiden Holzbacken B und B, und entsprechendes stärkeres Belasten des
Hebels H bei P beliebig einstellen. Ist das Gewicht und die Reibung so
regulirt, dass beide sich gerade das Gleichgewicht halten, so ist die Arbeit,
welche die Welle bei jeder Umdrehung verrichtet, gleich P.2.”.r. wenn
r der Abstand des Hakens, an welchem P wirkt, von der Verticalen durch
die Mitte der Welle bedeutet.
Drückt man r in Metern und P in Kilogrammen aus und bezeichnet n
die Anzahl der Umdrehungen der Welle pro Secunde, so erhalten wir für
die mechanische Arbent, welche die Welle überträst 2. P.n= .r.mu Se.
ar :0,.2.0
Meter-Kilogramm oder — a Pferdekräfte.
Wäre also z. B. für eine Turbinenwelle mit ı20 Umdrehungen pro
Minute oder 2 pro Secunde r — 1,92 Meter und P = 2ı Kilo so hätte man
a Le 506,4 —=.0,75 Plerdektäite,
2 75
Der in der vorstehenden Figur skizzirte Bremsdynamometer ist ein
solcher primitivster Construction, er ist aber für einen einzelnen Versuch
vollkommen ausreichend und in den meisten Fällen wird man kaum in der
Lage sein, eine praktischer construirte Einrichtung anzuwenden, da die
hölzernen Backen und der Hebel sich schlecht für den Transport eignen und
oft für einen speciellen Fall extra zugerichtet werden müssen.
Bei einem Versuch mit dem Bremsdynamometer kommt es darauf an,
dass die Reibung auf der Frictionsscheibe während einer längeren Dauer
constant erhalten wird und es ist deshalb nöthig, dass die durch die Backen
gezogenen Spannschrauben fortwährend soviel nachgezogen werden, dass der
Hebel zwischen den Anschlägen in der Schwebe bleibt. Die Frictionsscheibe
darf nicht zu klein genommen werden, damit die Erhitzung nicht zu gröss wird
und ausserdem muss die Reibungsfläche mit Wasser (am besten Seifenwasser)
gehörig gekühlt werden. Die Anschläge für den Hebel mache man so
fest, dass ein plötzliches Hochschlagen des Hebels kein Unglück herbei-
führen kann.
— 120 =