Die Bedingungen, unter welchen es allein möglich ist, bei hohen Touren-
zahlen mit einem Indicator ein richtiges Diagramm zu erhalten, d. h. eine
Kurve, die den augenblicklichen Cylinderdruck bei jeder Kolbenstellung
genau erkennen lässt, sind folgende:
1. Die den Schreibstift tragende Gradführung muss möglichst leicht
und die Lenker derselben dürfen nicht zu kurz sein, damit die
Durchbiegung der letzteren bezw. die mit der Zeit eintretende
Abnutzung der Charniere ohne Einfluss auf das Diagramm bleibt.
2. Die Papiertrommelfeder muss für beliebige Spannung einstellbar
sein, damit bei zweckentsprechender Kuppelung die Trommel dem
Kreuzkopfweg der Maschine proportional angetrieben wird.
3. Die Indicatorfedern müssen, ob einfach oder doppelt gewunden,
zum Deckel des Instruments senkrecht stehen.
4. Der ganze Indicator muss einfach und stabil gebaut sein, damit
er auch bei weniger zarter Behandlung dauernd brauchbar bleibt.
Allen diesen Anforderungen entspricht der Thompson-Indicator in hohem
Maasse. Die folgenden, mit einem solchen Indicator (klein Modell) genommenen
Diagramme Fig. 9 und 10 zeigen, dass es möglich ist, bei Tourenzahlen von
600 bezw. 306 in der Minute noch genaue Linien zu erhalten. Die zweiten
Linien der Diagramme sind genommen ohne das Papier von der Trommel
zu entfernen.
Bei den geringeren Tourenzahlen von 150 bezw. 200 decken sich die
Diagramme in Höhe und Länge fast genau mit den ersteren. Man erkennt
aus der vollen Druckübertragung, dass der Indicatorkolben im Verhältniss
zur Hahnbohrung richtig gewählt ist und dass die Schnur sich trotz hoher
Tourenzahl nicht gedehnt hat.
Diagramm von einer kleinen Probir-Dampfmaschine,
Fig. 9.
150 Feder:
- mm
und 600 ;
—= ı Kilo.
Touren |
r =) Kesseldruck,
3. Minute. QÜ “ ;
: NS 6 Kilo.
I ee RE Iye E e En ee
Diagramm von einer kleinen vertikalen Dampfmaschine,
36 Feder:
mm
und 306 3 ;
: — ı Kilo.
ouren
Kesseldruck:
p. Minute. s,7 Kilo.