Nach dem Gesagten ergiebt sich die leitende Idee für die vorstehend
gezeichnete Construction von selbst.
Die vorstehenden Diagramme (Fig. 16 und Fig. 17) sind mit einem
solchen Doppel-Indicator genommen. In Fig. 17 zeigen die punktirten Linien
die Einzeldiagramme, die ausgezogenen Linien zeigen dagegen das combinirte
Arbeitsdiagramm. Es ist absichtlich von einer Maschine mit starkem Gegen-
druck genommen, um den Einfluss dieses Umstandes auf das Arbeitsdiagramm
vor Augen zu führen.
Der Doppel-Indicator ist, damit der Vergleich beider Cylinderseiten
der Dampfmaschinen ein übersichtlicher ist, mit einer Feder versehen, die
bei beiden Ausschlagrichtungen der Kolben stets auf Druck beansprucht
wird. Beim Theilen der Feder muss ebenso wie bei allen anderen Indicatoren
auf die Ausdehnung durch die Dampftemperatur Rücksicht genommen werden.
Totalisirende Indicatoren.
Anstatt die Leistung der Maschine aus dem Indicator-Diagramm zu
berechnen, kann man den Indicator so einrichten, dass er die Arbeit in
Pferdekräften direct anzeigt. Es geschieht dieses, wie bei den totalisirenden
Dynamometern zum Bestimmen der Arbeit von Wellen, in der Weise, dass
auf einem vom Kreuzkopf der Maschine bewegtem Cylinder eine Frictions-
rolle läuft, deren relative Verstellung zur Cylinderfläche durch einen vom
Indicatorkolben bewegten Hebel erfolgt. Bei jeder Umdrehung der Maschine
dreht sich die Rolle um ein gewisses Stück vor, welches im bestimmten
Verhältniss zu der geleisteten Arbeit während einer Umdrehung steht. Mit
der Frictionsrolle steht ein Zählwerk in Verbindung, welches die Arbeiten
der einzelnen Umdrehungen addirt und mithin die in einer längeren Zeit
geleistete Gesammtarbeit erkennen lässt. Je nach den Cylinder-Abmessungen
der Maschine muss die am Zähler abgelesene Zahl natürlich mit einem
grösseren oder kleineren Factor multiplicirt werden. Hierher gehören der
„Boys’steam power meter“ sowie „Little's Continous Horse Power steam
indieator“ und andere. Alle diese totalisirenden Indicatoren sind wenig zu-
verlässig, da sie auf Reibung beruhen, die nicht auf die Dauer constant bleibt
wegen der unvermeidlichen Aenderungen der reibenden Flächen. Sie haben
auch den Fehler, dass man nicht sehen kann, ob die Frictionsrollen sich
richtig bewegen.
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