2. dass bei Umdrehung des Gegendruck-Diagramms in die zuletzt
gezeichnete Lage angenommen wurde, beide Seiten der Dampf-
maschine arbeiteten genau gleich, und
3. dass angenommen wurde, die betreffende Maschine arbeite während
mehrerer Touren gleichmässig.
Fig. 48.
Wollte man ganz richtig verfahren, so hätte man zwei Indicatoren
gleichzeitig auf den Cylinder setzen und die Gegendruckcurve der einen in
die Dampfdruck- und Expansionscurve der anderen Cylinderseite hinein
zeichnen müssen, und umgekehrt, d. h. man hätte sich ein Bild wie das
dann folgende schraffirte Diagramm schaffen müssen. Viele Maschinen gehen
mit sehr unregelmässiger Belastung und deshalb ist das gleichzeitige Indiciren
beider Cylinderseiten oft durchaus nöthig, um ein richtiges Bild von den
Vorgängen im Cylinder zu bekommen. Die Schwierigkeiten, welche damit
verknüpft sind, kennt Jeder, der in dieser Weise indicirt hat. In dem
schraffirten Diagramm (natürlich unter der Annahme, dass die Gegendruck-
linie DCE zu derselben Zeit hinter dem Kolben genommen wurde, während
welcher A B C F vor dem Kolben entstand) stellt A BC D die Kraft dar,
welche den Kolben vorwärts zu bewegen bestrebt war, während CE F die
Kraft ist, welche der Kolbenbewegung entgegenwirkte. Die Kräfte DCFHG
heben sich auf. Diese Kräfte wirken während einer halben Umdrehung der
Kurbel; will man die Kräfte bestimmen, welche während der zweiten halben
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