Full text: Über Indicatoren und deren Verwendung bei Prüfung von Dampfmaschinen und Arbeitsmaschinen

  
  
  
  
  
aber die Dimensionen der Kanäle würden dann zu bedeutend und, da schnell- 
gehende Maschinen mit hohem Druck arbeiten, die Schieberreibung zu gross 
werden. Man wird deshalb eine Aenderung der ganzen Maschinen-Construction 
vornehmen müssen, um auch bei schnellem Gange exakte Dampflinien zu 
bekommen; durch Aenderung der Kanaldimensionen allein ist nichts mehr zu 
gewinnen. Das vorstehende Diagramm Fig. 67 ist bei zunehmender Ge- 
schwindigkeit von 40 bis 170 Touren pro Minute genommen; es zeigt, wie 
bei zunehmender Geschwindigkeit die Dampflinie allmählich fällt. Ausserdem 
ist aus diesem Diagramm zu ersehen, wie durch die Einflüsse einer langen 
Schnur die Diagrammlänge varirt. 
Die Condensation des Dampfes beim Eintritt in den Cylinder trägt 
ebenfalls zur Beeinflussung der Dampflinie bei. Diesem Umstande ist haupt- 
sächlich der schnelle Abfall der Dampflinie bei Diagramm Fig. 57 zu- 
zuschreiben; die engen Dampfkanäle sind bei diesem Diagramm die Ursache, 
dass bei der Kolbengeschwindigkeit von nur 336 Fuss engl. per Minute der 
Druck nicht schnell genug folgen konnte. 
Die Expansionslinie. 
Wenn irgend eine Linie des Diagramms geeignet ist, ein besonderes 
Interesse hervorzubringen, so ist es die Expansionslinie, die auch in den 
früheren Erörterungen schon besonders erwähnt wurde. Die ideale Expansions- 
linie folgt, wie wir gesehen haben, annähernd der Mariotte’schen Linie und 
hat die Form einer Hyperbel. Wir wollen uns im Folgenden damit be- 
schäftigen, sie richtig in das Diagramm hinein zu zeichnen. 
Die Figur 68 zeigt eine Zusammenstellung dieser Mariotte'schen Linien. 
Der Druck, welcher durch die ganze Höhe dargestellt wird, beträgt 100 Pfund 
auf den O-Zoll engl., die Länge, welche den Kolbenhub (einschliesslich des 
schädlichen Raumes) repräsentirt, ist in 24 gleiche Theile getheilt. Die 
Grundlinie stellt das absolute Vacuum dar und die rechte Seite der Figur 
den Anfang des Hubes. 
Die von dem Schnittpunkt dieser beiden Linien gezogene Diagonale 
ist die Axe der Hyperbeln, die man von jedem Punkte des Hubes und der 
Druckscala aus beschreiben kann, und welche die Expansion nach dem 
Mariotte’schen Gesetz darstellen. Für 7 verschiedene Punkte des Abschnittes 
sind diese Curven hier gezeichnet. Die Bezeichnungen am Ende der Curven 
geben den Enddruck und die am Anfange den mittleren Druck während des 
Hubes wie folgt: 
  
  
  
  
BE 
  
  
 
	        
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