Contents: Freitragende Holzbauten

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Vorwort. 
Erreichte — es handelt sich hier um sehr viel Neuland — in möglichst vollem Um- 
fange, sei es auch nur kurz in Text und Abbildung erläutern, kennen und richtig 
einzuschätzen verstehen. Auf Darbietung von Bauzeichnungen wurde schon deshalb 
vesonderer Wert gelegt, weil das Buch in erster Linie dem in der Praxis stehenden 
Ingenieur und Zimmermeister bei seinen Entwürfen brauchbare Dienste leisten soll. 
Um das Buch nicht allzu umfangreich und teuer zu machen, ist von den rein theore- 
tischen Erörterungen abgesehen worden. Hinweise auf entsprechende Literatur sind 
in genügendem Umfange gegeben. Selbstverständlich erschien es aber von vorn- 
herein dem Verfasser, die für die Konstruktion so wichtigen Fragen der Festigkeiten 
und zulässigen Beanspruchungen nicht unerörtert zu lassen. 
Zwei bedauerliche Tatsachen erscheinen in diesem Zusammenhange erwähnungs- 
oedürftig, einmal die Tatsache, daß gerade in letzter Zeit mehrere Bauunterneh- 
mungen, die im Buche durch beachtliche Ausführungen vertreten sind, der wirt- 
schaftlichen Notlage zum Opfer fielen, und dann die Tatsache, daß sehr viele hervor- 
’agende Ausstellungsbauten inzwischen schon längst wieder abgebaut worden sind?!). 
Erwähnenswert ist außerdem der Umstand, daß verschiedene bekannte Bau- 
ınternehmungen auf Grund ihrer bisherigen Erfahrungen inzwischen zu anderen 
Dübelverbindungen und Stabanschlüssen übergegangen sind, daß es aber dem Unter- 
zeichneten trotzdem notwendig erschien, auch die älteren Ausführungsarten, die sich 
zumeist durchaus bewährt haben, schon der Konstruktionsgedanken wegen in den 
Kreis der Betrachtungen hineinzuziehen. Auf das Unsachgemäße und Abänderungs- 
jedürftige einiger dieser Ausführungen ist im Text ausdrücklich hingewiesen worden, 
Wir stehen ja noch lange nicht am Abschluß aller den freitragenden Holzbau betref- 
fenden theoretischen und praktischen Erwägungen und warten auch immer noch auf 
Jie allgemeingültigen amtlichen Vorschriften. 
Dem Vorwurf, daß durch den neuzeitlichen Holzbau das altbewährte Zimmer- 
mannshandwerk in eine ungünstige Beleuchtung gebracht wird, möchte ich mit dem 
Hinweis begegnen, daß der Bund deutscher Zimmermeister den neuen 
Bestrebungen durchaus freundlich gegenübersteht und daß auch in der 
deutschen Zimmermannszeitung diese Bestrebungen in Wort und Bild emsig unter- 
stützt werden. Es steckt also immer noch Geist und Leben im Zimmerhandwerk 
ınd die Fälle, in denen statisch richtig berechnete und konstruktiv sachgemäß ent- 
worfene Großhallen von unseren Zimmermeistern zur Ausführung kommen, werden 
sich in Zukunft zweifellos mehren. Den eigentlichen Fortschritt bringt nur der Wett- 
oewerb; will man dem Fortschritt, ohne selbst Verfechter einer bestimmten Bauweise 
zu sein, mit aller Gründlichkeit und Gewissenhaftigkeit folgen, so ist zunächst ein 
ausreichender Tatsachenstoff notwendig und diesen soll das vorlie- 
gende Werk vermitteln helfen. Nichts ist einer neuen Bauweise gefährlicher, 
als wenig und schlecht gekannt zu sein oder in gar zu einseitigem Sinne beurteilt zu 
werden. Derjenige unterdrückt von vornherein den Fortschritt, welcher die Eigenart 
eines Systems nicht kennt oder seine tatsächlichen Entwicklungsmöglichkeiten verkennt. 
Der neuzeitliche Holzbau ist inzwischen auch Lehrgegenstand für unsere Fach- 
und Hochschulen geworden, und zwar wird der Stoff sowohl im Unterricht selbst als 
zuch in Sonderkursen behandelt. Die neue Vorlage der Meisterprüfungsordnung für 
das Maurer- und Zimmerhandwerk fordert auch die Kenntnis des neuzeitlichen Holz- 
bauwesens. 
Für Unterricht und für Vortragsreihen sind Lichtbilder erforderlich. Es sei der 
Hinweis gestattet, daß von einem sehr großen Teil der Abbildungen dieses Buches 
!) Man sollte, um Volksvermögen zu sparen, beim Entwurf neuer Ausstellungs- und Festhallen nach 
Möglichkeit versuchen, an die Wiederverwendung abgebauter Hallen zu denken. Es ist nicht schwer, hie 
ınd da Verstärkungen vorzunehmen bzw. einer anderen architektonischen Ausgestaltung durch An- 
bauten, Aufsattlungen u. dgl. Rechnung zu tragen.
	        
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