420 Analytische Methoden der Holzchemie
Ne)
Säurereinigung: Gewichtsverlust nach dem Kochen mit 20proz.
Essigsäure und Waschen mit Wasser und Alkohol.
10. Kohlenstoffgehalt: Bestimmung durch Verbrennung.
Die Positionen 7, 8 und 9 sind auf Spinnfasern zugeschnitten, von
denen die Autoren besonders eingehend die Jutefaser untersucht haben.
Unter demselben Gesichtspunkt ist die zweifache Hydrolyse verschiedener
Dauer gedacht, da bei solchen Kochungen von Bastfasern ein verschieden
starker Angriff in Erscheinung tritt. Die Ermittlung des Kohlenstoff-
gehaltes bei Hölzern hat keinen Zweck, da irgendwie erhebliche Unter-
schiede nicht auftreten.
Das nächste hier zu erwähnende Untersuchungsschema stammt von
Schorger!) und ist ganz auf die Hölzer zugeschnitten. Anordnung und
Art der Bestimmungsmethoden geht aus den im vorigen Abschnitt
wiedergegebenen Tabellen hervor. Es läßt sich nicht leugnen, daß die
Summe der Einzelwerte fast nie auf 100 herauskommt. Es hat sich
infolgedessen Dore?) bemüht, eine Summen-Analysenmethode zu schaffen,
bei welcher durch aufeinanderfolgende chemische Einwirkungen auf ein
und dieselbe Holzprobe Teile der Holzsubstanz weggelöst werden, deren
Summe ziemlich genau auf 100 herauskommt. Bedenklich bleibt bei
dieser Methode, daß durch gewisse Vorbehandlungen die chemische
Reaktionsfähigkeit gegenüber einem bestimmten Agens sehr erheblich
verändert werden kann. So ist z. B. von Ender und Uebel?) festgestellt
worden, daß eine Auskochung mit Wasser sehr verderblich auf die Lignin-
bestimmung mit Schwefelsäure eimwirkt; während ohne diese Vorbe-
handlung gleichmäßige Werte erhalten werden können, ruft die Aus-
kochung mit Wasser eine außerordentlich große Streuung der Werte
hervor.
Ein umfangreiches Analysenschema ist von japanischer Seite vor-
geschlagen worden. Außer den Bestimmungen des Schorgeschen Schemas
Löslichkeitsverhältnisse, Pentosan, Lignin, Rohcellulose, Gehalt an
Pentosan in der Rohcellulose, ferner a-, ß-, g-Cellulose sollen nach Ni-
shida®) Volumgewicht, Jahresringzahl, Durchmesser des Holzstammes,
Kern, Splint, Faserlänge und -breite bestimmt werden. Dies sind Er-
gänzungen, welche sicherlich für die Bewertung eines Holzes zur Ver-
arbeitung in der Zellstoffabrikation von Bedeutung sind. Bei dem nach-
stehenden Verzeichnis von Vorschriften von Analysenmethoden sind solche
Ergänzungen teilweise berücksichtigt, jedoch wurde von der Bestimmung
der Faserlänge und -breite abgesehen, da nach Ansicht des Verfassers
1) Schorger, Journ. Ind. Eng. Chemistry 11, 556 (1919); 12, 476, 984 (1920);
man vergleiche auch bei Hawley-Wise, Chemistry of wood, New York 1926, S. 124.
2) Dore, Journ. Ind. Eng. Chemistry 12, 476, 986 (1920); man vergleiche auch
Schorger, Chemistry of cellulose and wood, New York 1926, S. 33.
3) Ender und Uebel, Cellulose-Chemie 17, 54 (1936).
4) Nishida, Cellulose Industry Tokyo 12, 27 (1936), Nr. 5, Ref. Cellulose-Chemie
16, 57 (1935).