Full text: Die Chemie der Hölzer (1. Hälfte,1. Abteilung)

Analytische Methoden der Holzchemie 491 
diese nur im Vergleich mit dem Fasermaterial aus technischen Holzauf- 
schlüssen (Natron-, Sulfitkochung) Interesse besitzt. 
Dem Summen-Analysenschema von Dore schließt sich dasjenige 
von König und Becker!) an. Bei diesem werden die Hemicellulosen 
durch Erhitzen mit Schwefelsäure unter Druck teilweise entfernt und 
Werte für Hemicellulosenbestandteile durch Abzug anderer Inhaltsstoffe 
von 100 errechnet. 
Das Analysenschema von Schwalbe und Becker?), welches dem 
Schorgerschen Schema nahesteht, geht zurück auf einen Vorschlag 
von Schwalbe?), durch eine Vereinbarung über die Ausführungsform 
einer möglichst begrenzten Zahl von analytischen Bestimmungen ver- 
gleichbares Zahlenmaterial für wissenschaftliche und technische Zwecke 
zu gewinnen. Nachstehend verzeichnete Bestimmungen sollten der Ver- 
einbarung gemäß nach gedruckten Vorschriften durchgeführt werden: 
Wasser Methylfurol 
Asche Methylalkohol (Pektin) 
Harzfett Cellulose 
Furol Methoxyl (Lignin) 
In dem Bestreben, die Zahl der Bestimmungen noch mehr zu ver- 
ringern, wird vom Verfasser vorgeschlagen auf die Bestimmung von Methyl- 
furfurol und dem aus Pektin stammenden Methylalkohol zu verzichten. 
Andererseits eine Acetylbestimmung und diejenige der im vorletzten 
Kapitel erwähnten Löslichkeitsverhältnisse hinzuzufügen. In diesen 
Vorschlägen ist absichtlich nicht von Pentosan, sondern Furol die Rede. 
Es ist dies in Rücksicht darauf geschehen, daß die bei Futterstoffen 
bewährten Umrechnungsformeln von Tollens vielleicht gar nicht für 
Hölzer anwendbar sind und es sich überhaupt nicht um eine Summen- 
analyse handeln soll. Es erscheint zweckmäßiger, sich mit der Fest- 
stellung charakteristischer Kennziffern zu begnügen, wenigstens solange 
bis die Begriffe der Hemicellulosen und der Lignine hinreichend geklärt 
sind. 
Bestimmung physikalischer Eigenschaften: Raumgewicht und 
Porenvolumen 
Vorbereitung der Holzproben. Zur Bestimmung dieser Größen 
dienen Probestücke, welche man aus Stammscheiben oder Stempeln 
herausschneiden kann in der Form von Würfeln oder anderen scharf- 
kantigen, gut meßbaren Gebilden. Man muß bei der Auswahl der Probe- 
stücke auf die Zahl der Jahresringe, deren Breite, ferner auf Kern und 
Splint Rücksicht nehmen. Die etwa undeutlichen Jahresringe kann man 
1) König und Becker, Zeitschr. f. angew. Chemie 32, 155 (1919). 
2) Schwalbe und Becker, Zeitschr. f. angew. Chemie 32, 229 (1919). 
®) Schwalbe, Hauptversammlung d. Vereins deutscher Chemiker, Zeitschr. 
f. angew. Chemie 31, 195 (1918); man vergleiche ferner Schwalbe: Chemische Unter- 
suchung pflanzlicher Rohstoffe, Referat der Faserstoff- Analysenkommission, Berlin 1920. 
 
	        
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