26 Von der Doriſchen Ordnung.
Betrachtung. 22. Figur
Die frey und einfach- ſtehenden Säulen müſſen keine Säulen-Stühs
le haben, fie möchten ſonſt zu {wach und zu {lank werden.
Betrachtung. 23. Figur.
Wenn man Säulen kuppeln will, wie ſolches zuweilen nöthig, fo
mußman in folben Fällen im einfpringenden Winkel die ordentliche Aufs
einandertolgung ver Drenfchlige unterbrechen , um in den Theilen
des Plafonos oder in der untern Ausladung des Kranes am Ges
báâlée , die Regularität zu veobachten , wie gus dieſer Figur zu erſehen,
- Man könnte auch anſtatt eines kleinen Stucfs von einem Trigliph oder
Dreyihlig, der in den Winkel treffen möchte, lieber die Wappen oder
Schilder des Gefiblechts , oder auch andere Bieraten anbringen , um
dieſen Fehler dadurch zu bedecken, und vor den Augen zu verbergen.
| Betrachtung. 24. Figur.
Wenn man eine einfache Säulen» Stellung mit ihren Säulens
Stühlen machen will , ſo ſollte vielmehr nur ein einiger & äufen-Stuhf
vor. alle Säulen miteinander itatt haben ; ich will ſo viel ſagen , der
Säulen-Stuhl follte durchaus fortgehen , wie hier aus der Figur zu
ſehen. Es könnte aber gleichwol dieſer Säulen - Stuk( ſo. angeordnet
werden , daß er etwas vorſpringende Säulen- Stühle bekäme , ſo daß
es hernach Das Anfehen hätte, als wäre jede Säule mit einem abfonders
lichen Säuten- Stuhle verſehen.
Betrachtung
Wenn man einen Pilaſter oder Pfeiler in den Winkel feken will
wie es nêthig zu ſeyn ſcheinet , ſo Fômmt eine Frregularität zu fhulden,
nemlich, die "Blöfe deg obern Theils dieſes Pfeilers ſpringt etwas {veis
ter für , als die Blöfe des Gebälkes. Daher es dann fcheinet , als ob
der Baumeiſter genöthiget würde , am Bebälke einige Ausladung zu bes
werkſtelligen. Da nun aber dieſe Ausladung die ganze Negularirät des
Bortens und Plafonds zernichten würde : ſo thut man ohnfirittig beſs
ſer , daſelbſè die Ausladung zu unterlaſſen ; und eher einen kleinen Feh-
M zu rd als ſolchen durch einen noch geöffern und merklichern zu
orrigiren.
Betrachs
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