Full text: Abhandlung der Bau-Kunst ([Erster Theil])

  
3% Don der Römifchen Ordnung, 
Von denen Keylen , Conſolen oder Bogen-Rollen, 
I 48- und 50. Figur. 
_ Die vorſpringenden und Nollen-förmig gebogenen Keyle am Mits 
tel der Bogenftellungen oder Arcaden, find eigentlich und vornemlich ger 
widmet y „die Laſt. und Schwehre des Gebälkes mit tragen zu helfen, 
wann nemlich Teßteres siifchen denen Säulen eine etwas ſtarte Auslas- 
dung hat. Deshalben ſie auch alſo angeordnet werden müſſen, daß ſie 
nicht blind, ſondern wúürklih und in der That tragen helfen, mithin keis 
neswegs ble 
may ſich. gar keiner ſylchen Bogen-Nollen bedienet. 
Von denen Sparren-Köpfen. 51, Figur, 
Die Maaſe , die ih denen Sparren-Köpfen beylege - fomol in dies 
fer als in den folgenden Ordnungen, ſind Feineswegs nach einer willkühr- 
lichen und ſelbſt beliebigen Proportion 7 ſondern vielmehr wohlbedächt- 
lich und alfo erwählertworden, Damit in denen Plafonds» Theilen dieſes 
Gebälkes: die Negularität behauptet werden möge. i 
_ Die Zwiſchen-Weite von einem Sparren-Kopf biß zum andern, 
beruher lediglich auf den Säulen Weiten: und die Säulen IReiten 
nöthigen ung Sparren-Köpfe zu macen 7 die ihre gewiſſe Länge und 
Breite haben, damit in dem Plafond oder am Kinne des Kranzes laus 
ter volllommene Quadrate darzwiſchen übrig bleiben , nicht allein deshals 
ben / weil dieſe Quadrate reguldrer find 7 als die länglihten, ſondern 
aid, weil ſie in den aus - und einſpringenden Winkeln regulärer forts 
laufen, welches mit denen länglichten Quadraten Feinestwege gefchehen 
Fan , wie ſolches an Gebáuden, die nach des Vignols Regeln angeges 
ben tvorden ſind, warzunehmen iſt. : 
Es muß au bey der würklichen Ein- und Abtheilung der Sparrens 
Kopfs Zwifhen- Weiten auf eine gewiſſe und ſolche Proportion geſehen 
werden, daß, wenn allenfalls die Ordnungen übereinander zu ſtehen 
ei follten, -diefe Sparren-Köpfe in gleicher Anzahl „ in der obern 
Pr ſowohl ; ale in der untern ; vollkommen auf einander 
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oſe Zierraten abgeben y wie dergleichen wol öffters zu Ges. 
ſicht fommen; will man dieſes nicht beobachten » fo ift es beſſer, weni 
  
  
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