Pechat, Dr. A. Peez.
J.
In den meiften Kohlengebieten Grofsbritanniens find die Flöze zahlreich
und theilweife fehr regelmäfsig gelagert, fo, dafs ein leichter Abbau, der mit
wenigen Schächten grofse unterirdifche Strecken auffchliefst, nicht zu den Selten-
heiten gehört. Vergleicht man die englifchen Kohlenlager mit den belgifchen
und franzöfifchen, fo find in erfteren wenige r Verwerfungen und Störungen zu
bekämpfen; auch ift- der Stückfall beffer. Die Feftigkeit des Deckgebirg
geftattet eine fparfamere Verwendung von Holz, fo zwar, dafs in vielen eng-
Ilchen Gruben für Auszimmerung per I Tonne Förderung nur 2 bis 3 d.
(9 bis 13 Kreuzer) erfordert werden, während man in Belgien und Frankreich
oft 3/, bis ı s.* (38 bis 50 Kreuzer) per Tonne benöthigt.
man hingegen mit diefen Verhältniffen in den englifchen Kohleng«
g ee das
Vorkommen der wichtigften amerikanifchen und deutfchen Steinkohle: n-Becken
oder mehrerer öfterreichifchen Braunkohlen-Becken, fo dürfte fich die Wagfchale
weniger günftig für England ftellen.
Die englifchen Kohlen liegen zum Theile in gro RR er Tiefe; viele wichtige
Kohlenfelder erfordern zu ihrer Auffchliefsung eine ee von 300 bis
500 Metern, auch ift die Mächtigkeit der F 2% durchaus nicht fo grofs, wie man
zuweilen auf dem Continente annimmt. In ma ıchen K es gelten Flöze
von ıı Zoll (0'2794 Meter) für abbauwürdig. R reilich kommen auch ftarke Flöze
von IO, 20 und mehr Fufs (31/,, 6 Meter) vor. Das a Flöz“ von Midlothian
öftlich von Edinburg hat eine Mächtigkeit von 8 bis ıo Fufs; in Fivefhire ift auf
einer kurzen Strecke eine Flözmächtigkeit von 2I Fufsnachgewiefen, welc
noch weit übertroffen wird von der „Zehnellen-Kohle“ von Wolverh:
Süd-Staffordfhire, die nicht weniger als 24 bis 36 Fufs (7%, bis ı Meken)
vorkommt. Aber gerade diefs letztgenannte berühmte Flöz
Auskohlung entgegen.
Was die Qualität betrifit, fo liefern die englifchen Kohlenfelder nicht nur
treffliche, fondern auch für beftimmte Ze als Specialitäten befonders geeignete
Kohlenforten, die vermöge des alten wohlorganifirten Kohlenhandels des Landes
feit vielen Jahren ihre Marke haben und mindeftens bis in die letzten Jahre für
len Befteller zuverläffg zu bekommen waren.
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Solche Spe h n bilden die bekannten Gaskohlen von Schottland, die
Coke von Durham, fowie die ee von Su a ales, die unter dem Namen
Cardiff-fteam-coal“ berühmt und für die zahlreichen und hochwic htigen Dampfer-
linien rund um die Welt gefucht find.
Endlich mufs noch die glückliche geographifche Vertheilung als ein
wefentlicher Vorzug der englifchen Kohlenreviere bezeichnet werden. Der Often
und Welten, Süden und Norden, fowie das Centrum der eng] lifch- fchottife we Infel
Ss!
find gleichmäfsig bedacht, und nur der Südoften Engla ‚ die Gegend, wo
London liegt, fowie Irland bilden eine Ausnahme. Der ad, dafs vier der
wichtigften Produdtionsftätten von Kohle unmittelbar an die See anftofsen,
geftattet eine leichte Verfendung per Schiff rund um die Küften und für den
ee von 2A.740
SEVEN 4.740
(wovon mehr als die Hälfte, das ift 13.416 Kilometer, mit Di oppelgeleifen)
4.022 Kilometer Flufsläufe und 3.911 Kilometer Canäle die
Kohle über das gefammte Inland ermöglichen und allzugrofse Preisunterfchiede
Öxport, während ein Eifenbahnfyftem in einer Län
in den einzelnen Theilen des Landes nicht aufkommen laffen.
Uebrigens gelangen die natürlichen Vorzüge Englands zu ihrer rechten
Geltung durch den befonderen Grund, dafs Eneland
induftriellen Entwicklung in dem Verb rauche und der Förderung der Kohle
ge egenüber dem Continente einen Vorfprung von mehr wie 50 bis 70 Jahr
hat. Seine Kohleninduftrie ift daher fchon ein völlig AnSEem achfene
Baum, während der Continent, und befonders deffen mittl:
feiner älteren
en voraus
mäc
htiger
lere und öftliche Theile
* Der Shilling (in diefer Schrift ftets mit
Währung Silber. Ein s. enthält ı2 Pence (mit ,d.“