Object: Das Hüttenwesen (Heft 30)

   
Jas Hüttenwefen. 97 
Der bleibende Rückftand wird bei möglichft niederer Temperatur mit 
150 Percent Soda behandelt, wobei man beiähe alles Blei und zwar, 
mit einem 
etwas höhere 
en als dem urfprünglichen Silberhalt im metallifchen Zuftande erhält. 
Diefes Blei wird der E ntfilberung mittelft Zink zugetheilt. 
Die Se enthält etwas Bleioxyd, Zink und Kupfer in Form von 
fchwarzem Kupferoxyd, Silber zur Hälfte in Form eines feinen metallifchen 
Pulvers, zum Theil als Oxyd. Die Schlacke wird zerkleinert, mit Waffer aufgelöft 
und filtrirt. Das Filtrat wird mit Soda eingedampft, während die Rück fände aus 
etwa Io Theilen Zink, 5 Theilen Kupfer, ı Theil Silber und etwas Bleioxyd 
beftehen, und mit Schwefelfäure, welcher etwas Salpeter zugefetzt wird, behandelt 
werden. Der unlösliche Rückftand enthält das Gold ad Schwefelblei. Aus 
der Löfung wird Silber als Chlorfilber ausgefüllt, dann Kupfer mit Schwefel- 
calcium und fchliefslich Zink durch Kalk als reducirbares Oxydhydrat. 
Der Bleiverluft en nach Payen’s Angaben (welchen diefe Befchre eibung 
entnommen ift) verfchwindend klein fein. 
Anwendung foll die Natrometallurgie nach Payen bei folgenden Hütten- 
proceffen finden können: 
Beim Reinigen des Bleies, 
beim Entzinken des Bleies und des filberhältigen Schaumes, 
bei der Reinlege flberhältiger Kupfer und alter zufammengefetzter 
Legirungen, 
bei der Behandlung von Platin, Gold und Silbererzen., 
bei der Behandlung von Chromerzen. 
Bezüglich der Verarbeitung von Blei hatte Laveiffiere & Sohn in Paris 
eine fehr hübfche und reichhaltige Ausftellung, wie z. B. gewalzte Bleiplatten 
von 3400 > 12.000 a ja Bleche bis 30 Meter lang und ı Meter breit, 
Bleiröhren von verfchiedenen Durchmeffern und Querfchnitten , darunter ein 
Bleirohr von 2800 Meier Länge, aus einem Stücke geprefst etc. 
Fe lehrreich und intereffant waren die Ausftellungen der deutfchen 
Metallhütten, und fanden wir in der Ausftellung des königlich preufsifchen Ober- 
beı re zu Clausthal die Producte des dortigen Flüttenprocefles fehr lehrreich 
und inftructiv zulammengeftell t. Befonders hervorgehoben zu werden verdienen 
lie Verfuche bezüglich der Anwenc« lung von gröfseren mehrförmigen Oefen, wobei 
man fchliefslich von der durch General Rafchette empfohlenen Form wieder 
abgegangen ift und die runde Form adoptirte, indem die mit runden Oefen 
erzielten Refultate beffer, und die Durchführung der Arbeit für die Arbeiter 
wefentlich erleichtert wurde. Ein fünfförmiger, runder Ofen, von etwa drei Fufs 
Durchmeffer in der Höhe der Formen und einem Durchmeffer von 4°/, Fufs an 
er Gicht (den nach den bisherigen Erfahrungen als beft anerkannten Dimen- 
fionen) erzeugt per 24 Stunden 6o bis 65 Zentner Blei, während ein zwölf 
förmiger Rafchette’fcher Ofen nur IIO Centner zu erzeugen vermochte 
Gegenwärtig fteht in Clausthal auch nur mehr ein Rafchette’fcher acht- 
förmiger Ofen, und felbft diefer ift nicht mehr im Betrieb. 
Kenliähe Erfahrungen wurden auch in Freiberg bezüglich der Conftruction 
der Oefen gemacht und können die Fortfchritte, welche gemacht wurden, am beften 
aus folgender Zufammenftellung entnommen werden: 
In 24 Stunden wurden in Freiberg verfchmolzen: 
In einem Doppelofen (beide Formen an der Rückwand) mit 2750 Pfund 
Coaks 70 Centner Erze oder 200 Centner Erze mehr Zufchläge. 
In einem vierförmigen Ofen (alle vier Formen an der Rückwand) mit 
bis 6600 Pfund Coaks 200 Centner Erze oder 600 bis 700 Centner 
Erze mehr Zufchläge. 
In einem ac htförmigen runden Ofen mit IOo.000 Pfund Coaks 700 Cent- 
ner Erze oder 1300 Centner Erze und Zufchläge. 
( 
6500 
Es wurden fomit mit je einem Pfund Coaks verfchmolzen: 
      
   
   
     
    
     
   
    
    
    
   
  
      
     
  
     
     
   
    
      
        
      
  
        
     
   
     
     
     
       
       
     
    
    
      
  
  
  
   
  
  
  
    
  
   
   
      
   
    
  
  
 
	        
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