106 Franz Kupelwiefer
In der Theorie der bei der Erzeugung von Zink ang ewendeten ae
proceffe ift keine Aenderung und Verbefferung zu verzeichnen und die For tfel ıritte,
welche gemacht wurden, betreffen nur die Einrichtung der Oefen, überwieg End
dIeRY ergröfserung derfelben, fo wie Verbefferung bezügli ch der Finvichtanig der
Feuerung, wodurch der Ve erbrauch an Brennmateriale wefentlich herabgemindert
wurde. Die fchlefifchen Oefen, welche fehr lange Zeit nicht mehr als 20 Muffeln
hatten, erhielten 30 ja in neuefter Zeit felbft 40 Muffeln und verarbeiten täg
ftatt 600 bis800 jetzt 3000 bis4000 Pfund Erze. Die belgifchen Oefen, welche
anfänglich mit 30 Röhren in 24 Stunden 400 Pfund Erz aufarbeiteten, könneı
jetzt mit 70 Röhren täglich 2400 Pfund Erz ve rarbeiten. Die Zinkverlufte, welche
früher oft 40 Percent betrugen, erreichen gegenwärtig bei Verarbeitung d
gleichen Erze kaum 25 Percent. Der Brennmaterial-Verbrauch, welcher urfj
lich das vierfache Gewicht der verarbeiteten Erze überftieg, wurde bereits aui
weniger als das dreifache Quantum reducirt, und ift dort, wo Feuerungen nacl
dem Regenerativfyfteme eingeführt { find, fchon auf die Hälfte des urf: li
V erbräuches her -abgedrück t:
Um bei der, befonders bei der Verhüttung der Zinkblenden fo unentbehr-
lichen Röftung an Handarbeit möglichft zu fparen, hat man verfuchsw eife Gerften-
höfer’fche Öefen eingeführt. Die Erfahrungen, die mit denf felben gemacht wurd
haben jedoch gezeigt, dafs die Röftung nicht fo gleichförmig, befonde
fo vollftändig wie in Flammöfen erfolge und die Handarbeit a }
umgangen werden könne. Man hofft durch einige Abämderungen diefen
ftänden in kurzer Zeit abhelfen zu können.
Was dieGröfse derProdudion anZink anbelangt, fo dürfte diefelbe gegen
wärtig in Europa nahezu aus folgenden Zahlen zu entnehmen fein. Im J:
betrug die Production
in Preufsen an, 2.02 1103.501 Zolleentner
Sachtenreirca 2, . 2 21220090
„ Oefterreich und Unsam Be nn 552
Enslandese seem. ses, 0.909
Rußland en ss. 000 i
ssspanien Zn 2. 2... 3.112
Beigieneitea, 0.0.2, 300. Deu
‚ankre sich circa .'. . . .. 00.000 “
Zufammen . . 2,270. 134 Zollcentner.
Obwohl Nordamerika gegenwärtig acht unbedeutend Zink producirt, fc
ift die Confumtion doch I bedeutend gröfser als die Production. In allen ül a
Ländern ift die Zinkgewinnung verfchwindend klein oder Null
In der deutfchen Abtheilung find von den Ausftellungen hervorzuheben
zunächft die Oberfchlefiens. Im Jahre 1872 erzeugte dasfe 1b )e in 24 Hütten mit
509 Oefenin12.948 Muffeln und 173.109 Ofen-Betriebstagen aus 5,798.849 Centnern
Erze mit 10,011.622 Centnern Kohlen 050.535 Centner Zink. An Cadmium wı
2839 Pfund erzeugt. Sehr inftrudtiv dargeftellt und hiftorifch int ereflant ift die
vom Bergrevifor Guftav Schn eider ausgeftellte Sammlung von Of
modellen, weil aus derfelben die Entwicklung der Technik in der Zinkhüt
Induftrie erfehen werden kann. Vertreten war die oberfchlefifche Zinkinduftri
vorzüglich durch folgende Austteller:
Fürft Hugo zu Hohenlohe-Oehringen, Herzog von Ujeft
welcher in 32 Oefen zu 2o bis 22 , Muffeln im Ja ahre 1872 bei 24.000 Centı
erzeugte. Acdtiengefellfchaft Vereinigte Königs- und Laurahütt
ebenfalls von der geringen Production Rohzink aus, ndens von Ruffer von
dem Zink-Walzwerke zu Piela, welches jährlich bei 3.000 Centner Bleche
recht hübfche Fabricate austftellte. i
Von den weftphälifchen und rheinifchen Hütten hat ausge
ftellt die Stollberger Actiengefellfchaft. Diefelbe verarbeitet nicht nur