Full text: Das Hüttenwesen (Heft 30)

    
Das Hüttenwefen., 
  
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fowohl in Gleiwitz wie an den übrigen Hütten Schlefiens die allgemeine Verwen- 
dung von eifenreichen Schlacken zur Roheifen-Produdion bezeichnet. 
Wilhelm Hegenfcheit’s Baildonhütte zu Kattowitz und Drahtwerk zu 
Gleiwitz zeichnen fich durch verhältnifsmäfsig gute Qualität der ausgeftellten Pro- 
ducte aus und ift die garantirte Tragfähigkeit der ausgeftellten Ketten eine ziem 
lich hohe. 
Nicht zu überfehen ift die Ausftellung der Redenhütte bei Zab kze, 
welche fich vorzüglich durch die Gröfse ihrer Coaksprodudtion, welche 1,000.000 
Centner erreicht, auszeichnet. Die Roheifen-Produdion beträgt beizwei Hochöfen 
450.000 Centner und find als Beleg für die Schwierigkeiten, mit welchen der 
Hochofen-Betrieb zu kämpfen hat, Analyfen der dafelbft verwendeten Erze bei- 
gegeben, aus welchen zu entnehmen ift, dafs die Erze nur 2ıbis 32 Percent Eifen, 
hingegen aber auch 40 bis 49 Percent Kiefelerde enthalten. So arme Erze find 
aber eben nur unter fonft fehr günftigen Verhältniffen, wie fie dafelbft beftehen, 
zu verarbeiten. 
Zu erwähnen find noch die Ausftellungen von Ruffer zu Piela und die 
der Hohenlohehütten. 
Niederfchlefien. Das EifenhüttenwerkvonB. &O. Glöckner 
zu Tfchirndorf bei Halbau fabricirt nach dem Katalog als Specialartikel aus 
Flufsftahl, Stahlgufs genannt, Artikel und darunter vorzüglich fchöne Bremsblöcke 
für Bahnen. Nach dem Bruchausfehen der ausgeftellten Gegenftände find diefe 
Fabricate aber nicht: aus dem Materiale, welches in Deutfchland in neuefter 
Zeit Flufsftahl genannt wird, fondern aus feinkörnigem Roheifen offenbar 
dargeftellt durch Umfchmelzen von Roheifen unter Zufatz von Stahlabfällen und 
dergleichen. 
Oberbergamts-Bezirk Clausthal. Actiengefellfchaft 
Ilfederhütte zu Grofsilfede beiPeine erzeugt mit Coaks aus gröfsten- 
theils gewafchenen Bohnenerzen Roheifen und hatte von ı860 bis 1872 zwei 
Hochöfen und fetzte den dritten im Juli 1872 in Betrieb. Diefer letztere Ofen 
gehört zu denjenigen Oefen Deutfchlands, welche die gröfste Production haben. 
Bei einem Cubikinhalt desfelben von 216 Cubikmetern, einer Windtempe- 
ratur von 300 Graden und einer Preffung von 0'265 Kilogramm per Quadrat- 
centimeter werden in 24 Stunden bei 4690 Centner Erze mit 1885 Centner Coaks 
verfchmolzen und daraus 1706 Centner Roheifen erzeugt. Es ftellt fich fomit der 
Brennftoff-Aufwand für 100 Pfund Roheifen auf 1105 Pfund bei einem Eifenhalte 
ler Erze von 36 Percent. Die Roheifen-Produdtion betrug 1872 an 1,100.000 
Centner. 
Die deutfche Actiengefellfchaft für Bergbau, Eifen- und 
Stahlinduftrie zu Neuftädterhütte erzeugt aus felbft erblafenem Roh- 
eifen recht fchöne Bleche, darunter vorzüglich Keffelbleche von ziemlich 
grofsen Dimenfionen und nach den ausgeftellten Proben auch von guter 
Qualität. 
Zu erwähnen ift noch die Ausftellung von Draht etc. des Hallefchen 
Puddling- Hammer- und Walzwerkes bei Hallea.d. Saale und die 
Mafchinenbau-Anftalt von Dittmann & Brix bezüglich einer ausgeftellten recht 
hübfchen Hartwalze. 
Mittelrhein. Neuhoffnu ngshütte bei Herborn von W. Ernft 
Hans & Sohn erzeugt aus fehr fchönen Roth-Eifenfteinen mit Buchenholz-Kohlen 
graue Gufsroheifen- Sorten, welche behufs Srzeugung von Gufswaare durch 
Füttern von reichen Roth-Eifenfteinen bis auf den entfprechenden Grad entkohlt 
werden. Lichtgraue Roheifen-Sorten werden verfrifcht. 
  
  
    
   
    
  
  
  
  
   
   
  
  
   
   
   
  
  
  
    
      
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
   
   
      
    
   
  
   
    
  
   
      
  
  
	        
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