74 Franz Kupelwiefer.
beifpielsweife 15 Zoll Durchmeffer, 24 Fufs Länge und zwei Kurbeln für 40 Zoll
Hubhöhe und ein Gewicht von 282 Centnern. Um die Qualität diefer Schmiedeftücke
zu zeigen, ift eine Kurbel nach zweijährigem Gebrauche, nachdem fie 60.000 See
meilen zurückgelegt hatte, auseinander getrieben worden, ohne an dem Zapfen
zu leiden.
Böhmen. Mähren, Schlefien.und die BD ukowina.
Wenn gleich diefe Gruppe von Ländern Kohlen älterer Formationen, ‘welche
ziemlich gut backen, hat, auch gerade an Erzen nicht Mangel leidet, fo
:ft doch der Charakter der Erze ein wefentlich verfchiedener, und daher auch die
Qualität des daraus erzeugten Roheifens, fowie der Fabricate eine andere und
zwar meift geringere. Nichts deffenungeachtet finden wir mitunter recht gute Erze
und daraus erzeugte ganz vorzügliche Produdte. Das Verhältnifs von Frifcherei
ınd Giefserei-Roheifen ift ein wefentlich anderes, als in den Alpenländern, und
in diefer Ländergruppe dürften 30 Percent der Roheifen-Produdtion Giefserei-
Roheifen fein. In diefer Ländergruppe wird nahezu die Hälfte des erzeugten
Roheifens mit Coaks erblafen. Selbftverftändlich wird aus Ro
Gruppe fo zu fagen kein Stahl erzeugt.
An Austtellern find befonders hervorzuheben, und zwar
Prasen hi feninduftrie-Gefellfchaft, welche einen fehr aus-
gedehnten Befitz hat, und zwar: an Kohlengruben 479 Feldmafsen mit einer
Erzeugung von 8,691.068 Zollcentnern im Jahre 1871/72, an Eifenftein-Gruben
ı5'/, Feldmafsen mit einer Erzeugung von 777.801 im Jahre 1871/72, an Gruben-
bahnen nahe 9, an Locomotivbahnen über 0 Meilen, an Hochöfen mit Coa
betrieb 6, Roheifen und Gufswaaren-Erzeugung 435.201 Zollcentner, an Hochöfen
mit Holzkohlen-Betrieb 2, Roheifen- und Gufswaaren-Erzeugung 150.101 Zoll-
centner, an Walzhütten 4 mit einer Erzeugung von 729.283 Zollcentner. In
Verwendung ftehen 24 Keffel und 4003 durch Dampfmafchinen effectuirte Pferde-
kräfte. An Arbeitern werden 8500 befchäftigt.
Unter den ausgeftellten Gegenftänden nahmen unfere
unfcheinbar ausfehende Glasflafchen, welche ent-
enthalten. Es wird nämlich in Kladno
Erze gearbeitet, weil, wenn diefs voll-
a
heifen diefer nördlichen
im Eifenhofe:
ks
Aufmerkfamkeit
befonders in Anfpruch einige
phosphorte Erze (Chamoifite) von Nulie
feit Jahren an der Entphosphorung der
kommen gelingen follte, ein wefentlicher Schr
Gefellfchaft, fondern für alle jene Eifendiftri te, welche phosphorhaltende Erze
>
che nach beruht der dafelbft angewendete
itt vorwärts nicht blofs für diele
verarbeiten, gemacht wäre. Der Hauptf:
vom Director Jacobi patentirte Procel
einer wäflferigen Löfung von fchwefliger
ausgewafchen werden kann. Aus der abfliefsenden Lauge
fchweflige Lauge gewonnen, um abermals verwendet zu werden,
welche behufs ihrer Ausnützung an chemifche
Wenn diefer Procefs auch noch nicht als voli-
n
L
s darauf, dafs phosphorfaure Thonerde in
Säure löslich ift und dann mit Waft
wird einerfeits wieder
{owie anderfeits
Phosphate erhalten werden,
Fabriken abgegeben werden follen.
kommen abgefchloffen anzufehen ift, fo kann doch hier vorläufig erwähnt werden,
dafs die Einrichtungen gegenwärtig derartige find, dafs ein Hochofen mit entphos-
phorten Erzen verfehen werden kann. Die Entphosphorung
Erzen ziemlich vollffändig gelingen. Ausgeftellt find Coaks- und Holzko
Roheifen-Sorten, Feinkorn-Puddlingseifen, Herd-Frifcheifen, fehr fchöne Quali
proben, befonders von weichem Eifen. Schienen mit Brüchen fowie kaltgewunden,
{oll bei den dortigen
hlen-
tals-
Keffelblech von ziemlich grofsen Dimenfionen, z. B. 2527 >< 1525 x I2 Millimeter.
Um die Qualität derfelben zu zeigen, waren aufgebördelte Rundböden aı eftellt.
Ebenfo recht hübfche Feinbleche aus Herd-Frifcheifen, Schw arzbleche, drefhrt
und gebeizt, fowie verzinnt und verbleit. Befonders hervorzuheben find noch
die Produdte der Giefserei, und unter diefen Röhren zwölf Fufs lang und drei
Fufs Durchmeffer, fowie kleinere emaillirte Röhren. Endlich find
fefte Steine für Hochofen-Zuftellungen etc. zu erwä