9: Ant. Adam Schmied.
tzgersdorf), eine der älteffen und am rationellften betriebenen Knochenmehl
"abriken.
Die chemifche Produdenfabrik von B. Margulies & Comp. (Ranners-
lorf, Niec RN ; Jul. Puzyna (Cfarudlofie, Galizien); LeoGrafLarifch-
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Mönnich & Comp. ’eterswald, Schlefien) und Andere haben fchönes Knochen-
en ausgeftellt. Di wird in Pe das Rohmaterial für die Knochenmehl
Fabrication immer feltener und theuerer, zumal es noch in fehr bedeutenden
Mengen ins Ausland ausgeführt wird; To ift es bekannt, dafs die baierifchen
Düngerfabriken ihre Knochen zum grofsen Theile aus Tirol beziehen. In der
deut tfchen Abtheilung haben Knochenmehl und Knochenfchrot ausgeftellt:
F. Creuz (Miche Ifadt, Heffen), V.Weil (Oberndorf, Württemberg), W.Stalling
(Piefchen be i Dresden), F. Schma alb ein Köln amRhein), dieHannoverfche
Kunftdünger-Fabrik (Linden), Sc hörnig & Comp. (Ziegenhals, Eehlchen
u.f. w. In der ungarifchen Abtheilung exponirte die er fte Pefter Spodium
und Knochenmehl- Fabriks - Actiengefellfchaft fchöne Knochen-
mehle, in der italienifchen Expofition die Gefellfchaft für die Erzeugung der
künftlichen Düngemittel (Vigheffio, Parma) Knochenpulver.
In früheren Zeiten hat man die Knochen gebrannt, um die in ihnen
enthaltene Phosphorfäure in leichter löslichem Zuftande zu überführen. Da jedoch
ee organg minder rationell ift, fo trifft man denfelben nur in den zurück-
ae iebenen Gegenden, fowie auch dort an, wo man die Spodiumabfälle als
Di en verwendet.
So führte Uruguay calcinirte Knochen vor, welche dort als Nebenproduct
der Gewinnung des Fleifchextradtes erhalten werden. Stern’sFertilizer and
ChemicalManufacturing Company(New-Orleans, Louifiana) ftellte neben
feinem Knochenmehle ae einigen Superp hosphaten aus rohen Knochen mehrere
Sorten Knochenkohleaus, DunodetBougleux(P aris) Beinfchwärze, Michaux
(Bonnieres, Seine et Oife) Knochenfchwärze, nebftdem Phosphate und Superphos-
phate, dann Michael N. Kobif geht nn Petersburg) rohe und gebrannte Kenchen,
dasfürflichAuerspergTfc se Bergamtlu kawitz (bei Chrudim) Knochen-
kohle, ebenfo diechemifc he Düngerfabrik Moriz Milch& Comp. (Jerzyce
bei Pofen), dann Stuhr & Lorenzen (Friedrichsftadt in Schleswig-Holftein
welche nebft dem Knochenmehle auch Superphosphate austtellten.
Beffer und vortheilhafter ift es, wenn die zur Düngung beftimmten Knochen
gedämpft werden. In nicht gedämpftem Knochenmehle. ift nämlich die Phos-
pi naliurs weniger löslich und die Leimfubftanz weniger leicht zerfetzbar, und
zwar wegen des in den rohen Knochen vorkommenden Fettes, welches die Ein-
wirkung er löfenden Agentien abfchw ächt. Das Dämpfen hat nun den Zweck,
das Fett aus den Knochen zu entfernen, wobei aber immer mehr oder weniger
Leimfubftanz mit verloren geht; denn während das Knochenmehl bis 5 Percent
Stickftoff enthält, befitzt gutes entfettetes Knochenmehlgegen 4 Percent, fchlechtes
fogar nur 2 Percent Stick ftoff. Wir fanden gedämpft es Knochenmehl in der
alte rreichifchen Agriculturhalle, wo J. Sloma (Podgorce in Galizien) dasfelbe
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neben Superphosphaten und Düngergyps austtellte.
Die meifte Aufmerkfamkeit fchenkt man gegenwärtig den Superphos-
phaten, das heifst, Phosphorfäure haltigen Düngemitteln mit löslicher Phosphor-
fäure, deren Verwendung bereits eine mächtige Ausdehnung gewonnen hat,
theils allein, beffer in Verbindung mit Peru-Guano, fchwef 'elfaurem Ammoniak und
Anderem, in den verfchiedenften Mifchungsverhältniffen gemengt als „Phosphor-
Guano“, beziehungsweife „ammoniakalifches Superphosphat*. Man bereitet die
Superphosphate hauptfächlich aus Knochenkohle, dann dem Jarvis-, Sombrero-
und Bakerguano, neuefter Zeit auch aus foffilen und mineralifchen Phosphaten,
aus Naffauer ee dem Eftremadura-Apatit und Anderem.
In Deutfchland hat der Verbrauch des aufgefchloffenen Knochenmehles
iunmens zugenommen, indem dafelbft jährlich gewifs 1'/, Millionen Centner dar-