Full text: Die Feldwirthschaft (Heft 71)

   
  
    
   
   
   
   
  
   
    
   
   
  
  
   
   
  
   
     
   
   
   
  
  
   
   
   
  
  
  
  
   
     
   
  
  
    
     
    
   
    
   
    
   
    
     
  
96 Ant. Adam Schmied. 
Kalidünger enthalten 22 Percent fchwefelfaures Kali, 22 PercentCh lorkalium (mit 
25 Percent Kali insgefammt) und 15—20 Percent fchwefelfaure Magnefia; das 
dreifach concentrirte Kalifalz enthält 30 bis 34 Percent Kali (neben 10 bis ı2 Per- 
cent fchwefelfaure Magnefia) . das fünffach concentrirte 50 bis 52 Percent Kali. 
Die rohe fchwefelfaure Kalimagnefia aus Kalufz hat 54 bis 57 Percent fchwefel- 
{aures Kali und 37 bis 40 Percent fchwefelfaure Magnefia. 
Nel bftdem haben die Koliner Spiritus- und Potafchenfabriks-Acdtiengefell- 
fchaft (Böhmen) Potafche und fchwefelfaures Kali. C. A. Brofche (Liebfchic 
a.d. Moldau) Kali- und Natronfalpeter ausgeftellt. End lich haben auch einzelne 
Handlungshäufer Kunftdünger vorgeführt. Die vollftändigfte und intere ffantefte 
Gellechos des Kunftdüngers war die Expof tion der ekannten Firma Brüder 
Frankl in Prag, welche fich um Verbreitung von ee Düngemitteln, 
fowie Kraftfutter und guten Sämereien in Böhmen fehr verdient gemacht hat. In 
der inftrudtiv geordneten‘ Sammlung, welche freilich ziemlich ee ausländifche 
Produdte und Materialien umfafste, waren die fämmtlichen Kalidüngemittel ver- 
treten: rohes, fowie gereinigtes fchwefelfaures Kali, {chwefelfaures Kalimagnefia, 
concentrirter Kalidünger mit 22 Percent {chwefelfaurem Kali, 22 Percent Chlor- 
kalium und ıo bis 20 Percent fchwefelfaurer Magnefia, in welcher 25 Percent 
Kali garantirt find; dreifach concentrirtes Kalifalz mit 30 bis 40, fünffach con- 
centrirtes mit 50 bis 53 Percent Kali; ferner Kalifalpeter und Chilifalpeter; 
Knochenmehl und Phosphoritmehl, Superphosphate aus Bakerguano und Kno 
chenkohle, Peruguano, roh und aufgefchloffen, fchw efelfaure Ammoniak, reines 
Kali-\ Superphosphat, Ammoniak- Superphosphat, Kali-Ammoniak-Superphosphat 
u.f.w. Auch ein Dungfalz war in derfelben ausgeftellt, welches nach feiner 
Zufammenfetzung aus einem Gemifche verfchiedener einfacher düngenden Sub- 
ftanzen, und zwar aus 3 bis 4 Percent Salpeter, 8 bis 1o Percent Kali, 20 Percent 
Magnefia beftand. Endlich haben Egidy Kriner & Söhne (Prag),. neben 
and. und forftwirthfchaftlichen Sämereien, diverfe Kalifalze, Maldenguano und 
Knochenmehl-Präparate ausgeftellt. 
Die übrigen zur Düngung geeigneten Naturfchätze der einzelnen Länder 
waren auch meiftentheils, je “doch in der Gruppe I und ziemlich fporadifch aus- 
geftellt. So fahen wir in der Ausftellung Gyps aus dem Villaje t Conftantinopel 
(Türkei) ‚aus Rumänien, Portugal (Soure), dann aus Steiermark, Galizien, Ungarn; 
weiter Salpeter aus der Türkei (Villajet Koniah), Natron aus Egypten. Feldfpath 
aus Norwegen, Kalkfteine aus Kämten, Schlesien, REARD, und der Türkei; falz- 
haltigen Mer and (Tangue) aus Belgien (Pierre Bortier): endlich Mergelarten 
aus Agram und Lüneburg ( Rande er) und die fogensnnte Kuhlerde (W ühlerde) 
aus Aurich (ebendaher), reich an Kali, phosphorfaurem Kalk und ftickftofthal- 
tigen Subftanzen u. a. m. 
Die verfchiedenen Induftrien liefern endlich mannigfaltige, zur Düngung 
geeignete Abfälle, auf welche die Landwirthfchaft von jeher ihr Augenmerk 
gerichtet hat und welche zum Theil auch in der Ausftellung vertreten waren. So 
hat Fr. Cataneo (Codogno, Italien) Abfälle der Gärberei für Düngung der 
Reisfelder ausgeftellt; in der belgifchen Abtheilung { {ah man rohes Ammoniak- 
waffer (aus der Gasanftaft in Lüttich) und eigenthümlich geformte Oelkuchen 
J. Buysmann (Arnheim, N ede :rlande) exponirte Dünger aus Steinkohlen-Afche 
Veit Weil (Obe erndorf, W ee rg) Gallertrückftände und Dr. A. Frank 
(Stafsfurt) Ammoniakfalze aus Torf- und Moorboden gewonnen. Die London 
Manure Company hat Wollftaub (shoddy), der befonders für feinere Culturen und 
Obftbäume fehr wirkfam fein foll, ausgeftellt; folcher Dünger wird von den Süd- 
ländern als das vorzüglichfte Hilfsmittel zur Erhaltung der Tragfähigkeit ihrer 
Weinftöcke und Oelbäume gefchätzt. Es wäre im Intereffe der Landwirthfe haft 
und des Nationalwohlftandes zu wünfchen, dafs alle die in den einzelnen Gewer- 
ben und Induftrialien fich ergebenden, wie immer genannten Abfälle, -fobald fie 
zur Düngung geeignet find und keine lohnendere Verwendung geftatten, auch 
      
  
 
	        
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