119 Ant. Adam Schmied.
lung aus der Provinz Belluno (Gaetano Ritter de Bertoldi), von der kleinen läng-
lichen Indiana neri-viola und Indiana bianchi an bis zu der trefflichen Rifetti und
der grofsen Turchi, befonders auffiel. Die aufsereuropäifchen Länder exponirten
die kleine Eierbohne oder Zwergbohne (Ph. nanus L.), welche als Bufch-, Erbs-
und Frühbohne auch in Europa ftark cultivirt wird, die fehr PO egyp-
tifche Bohne, die fchwarze welftindif (che Zwergbohne, die grofse ruf ifche Tafe!-
bohne, fchwarze japaneßifche Bohnen (Soya hispida ‚ arabif fehe und Eocchh ‚ohnen
(Ph. multiflorus Willd.), aus dem wärıneren Amerika u. f. w.
Auch die Eı -bfe war in einer grofsen Anzahl von Proben vertreten, wenn
auch in geringerem Grade, als die Speifebohne; ihre durch Form, Gröfse und
Färbung der Samen bewirkte Mannigfaltigkeit und Y ariabilität liefs die ausgeftellt
gewefenen Sammlungen ebenfalls {chwer überblicken. Deutfchland, wo, ähnlich
wie in Oefterreich, die gemeine Erbfe ( an fativum L.) in mehreren Unterarten
und vielen Varietäten allgemein gefäet wird, ftellte unter Anderem fchöne, gleich-
mäfsige, vollkommen runde blaue Felderbfen, hübfche Golderbfen, oftpreufsifche
graue Erbfen mit kantigen Körnern Erfurter frühe Erbfen, grofse weifse Victoria-
Erbfe aus: Oefterreich brachte fchöne weifse und grüne, dann grofse Felderbfen
(gıl/, Pfun. dfchwer), braune grofse Gartenerbfen, ausgezeichnete englifche Mark-
erbfen in vier Abarten (May Jacob aus Namiefcht in Mähren, grofse gemeine und
Madeira-Erbfen (aus Steiermark), flache, etwas bohnenähnliche, braune Moratt-
erbfen (aus Krain), prächtige Ekererbfen (Domäne Lobofitz in Böhmen). Ungarn
exponirte namentlich hübfche grüne Spe eife-Erbfen, Rufsland fchöne neue Feld-
Riefenerbfen (Rofenwerth), England eine prachtvolle Zufammenftellung von
24 Erbfenforten (Sutton & Sr darunter die fchöne Victoria, die langfchoti ge
Wafhington, die frühefte Ringleader; die Niede rlande exporirten be efonders fchöne
blaue Erbfen aus Oeftgeeft (D. M. van dr Hoef), Schweden fchwarze Erbfen un:
{chwedifche verbefferte Mammuth, ausgezeichnet durch vorzügliche Ausgeglichen-
heit derSamen und hohen Widerftand ge Si Befallen : Dänemark blaue Kocherb-
fen. Italien fehr fchöne kleine runde Erbfen aus Sicilien, Frankre nn die fchönfte
Erbfenfammlung auf der Ausftellung ee vom Penfionat des freres de la
docdtrin chretienne im Reims, Marne), darunte - {chöne franzöfifche graue Winter-
erbfen u. f. w.
Die Zuckererbfe (P. fat. faccharatum Hort.) ) war nur fpärlich vertreten;
wir fanden fie in vorzüg lichen E xemplaren in dem Schwarz enberg'fchen Pavillon
ausgeftellt, und zwar von der Herrfchaft Protivia (in B öhmen), dann in der Krainer
und Bukowinaer Colledtivausftellung. DieKicherer bfe (Cicer arientinumL.) ift
den mehr füdlich gelegenen Länderftrecken eigen und ift namentlich in Südfr: ank-
reich, dann insbefondere auch in Italien, Grie »chenland, Spanien und in der Türke
in grofsen Quantitäten der Cultur unterworfen; die genannten L änder haben auch
in ihren Expofitionen davon fchöne Proben mit vorwiegend weifsen, dann rothen
Samen gebracht. Im Orient wird diefelbe ebenfalls in vielen Varietäten cultivirt
und war diefelde in ihren Ausftellungen erftaunlich reichlich vertreten; befonders
imponirte en die gelbe Kaffee-Erbfe, die rothe Kichererbfe und die Venuskichern.
In Mitteleuropa kennen nur die Gärtner die Kichererbfe mit den era et
und gerunzelten, weifs, braun, {chwarz und roth variirenden Samen. Die Kanitze
Gutsdiredion (Mähren) ftellte Kichere rbfen aus, den Metzen zu 93 Pfund hart
Die Platterbfe (Lathyrus fativus L.) mit geniefsbaren, erbfenähnlichen
Samen, wird in Südeuropa, Weftafien u. {. w., hauptfächlich als Viehfutter vie! cul-
tivirt. Wir fanden diefelbe hie und da vereinzelt ausgeftellt.
Die Spargelerbfe (Lathyrus tetragonolobus) war noch feltener zu
fehen ; ich bemerkte diefelbe blos in der drohen Ausftellung (Raphael Ritter
Nanarone, Foggia).
A Die Linfe (Ervum Lens L.), eine uralte Culturpflanze Mitteleuropas, war
inihren einzelnen Varietäten als grüne Sommerlinfe, Pfennig- oder Hellerlinfe,
fchwarze und langfchotige, grofse franzöfifche und Provencerlinfe vertreten, wenn
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