Full text: Die Feldwirthschaft (Heft 71)

   
   
    
  
    
  
   
   
   
  
  
   
    
   
   
  
  
  
    
  
  
  
  
   
   
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
   
   
    
    
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
   
  
  
  
    
  
  
   
   
     
    
Feldwirthfchaft. oO 
Ein alter Satz ift es, den die klar überzeugende und mächtig anregende 
Ifte Licht geftellt hat: natura non facit faltus, die 
in der Natur ift alles Entwicklung, langfames, 
n des Vollkommenen aus dem Unvollkomme- 
nen. Befonders liegt in der Kreuzung ein nach verfchiedenen Richtungen hin 
civilifatorifches Element, welches in einem Zeitpunkte, wo die fich täglich meh- 
renden Verkehrsmittel ftets gefteigerte Berührungen verfchaffen, von unberechen- 
barer Tragweite zu werden verfpricht.. Nach dem Darwin’fchen Gefetze werden 
fich aber auf anderem Wege, als dem der Inzucht, nur die vollkommenen Wefen 
namentlich bis die weiteren Forfchungen zur Kenntnifs derjenigen 
die Eigenfchaften des Vaters und jene, 
nen die der Mutter auf die Descendenz übergehen. In England ift man 
verfchiedener Rinderracen Thiere zu 
andere, die fich nur zur 
Pferde für den 
Darwin’fche Theorie in das hel 
Natur macht keine Sprünge, d.h. 
gefetzmäfsiges Wachfen, Hervorgehe 
behaupten, 
Bedingungen führen werden, unter denen 
unter de 
bereits dahin gelangt, aus einer Kreuzung 
erzielen, die fich vorzüglich zur Arbeit, und wieder 
Mäftung eignen, — durch entfprechende Vermifchung des Blutes 
fchweren Zug und folche für die Rennbahn zu züchten. 
Die Feldcultur wird in jeder Hinficht rationell und zweckmäßsig betrieben. 
England ift das Land der intenfiv organifirten Mafchinenarbeit; hier wurde das 
für lange Zeit als unmöglich gehaltene Problem, die Aecker mit Dampf zu bear- 
beiten, vollkommen gelöft, fo dafs gegenwärtig dieDampfcultur dafelbft allgemein 
verbreitet ift. Aber auch in Deutfchland erringen fich die Dampfpflige immer 
mehr Boden und gelangen zu ftets gröfserer Verwendung, namentlich in der 
Gegend um Magdeburg. Denn diefelben befreien den Grofsbefitzer in einem 
die Bodencultur beengenden Momenten, der Zeit und 
einer fortwährenden Steigerung der Arbeiterzahl, und bewirken durch die aus- 
hnete Bodenbeftellung eine ftetige Vermehrung der im Inlande erzeugten 
Nahrungsftoffe. So ift die Dampfbodencultur eine hochwichtige Tagesfrage der 
Land- und Volkswirthfchaft geworden, eine Angelegenheit, welche auf die mate- 
riellen Enderfolge des Ackerbaues einen ungeahnten Einflufs auszuüben vermag. 
Lord Dunmore, Vorfitzender der fchottifchen Dampfeultur - Gefellfchaft, 
fchreibt, dafs die Vermehrung der Bodenerträge durch die Dampfecultur, wie die 
in England gemachte Erfahrung lehrt, 25 bis 30 Percent beträgt, ohne Einrech- 
nung der Futtererfparung bei den durch die Dampfeultur in bedeutender Anzahl 
verdrängten Pferden. 
Neben einer forgfältigen Bearbeitui 
wiffenhaft für eine vollftändige Rückgabe aller de 
entnommenen Beftandtheile. Es foll nicht darauf hingewiefen werden, 
bigs Lehre zuerft in England feften Fufs gefafst hat, auch nicht , dafs dort am 
früheften eine rationelle Düngerwirthfchaft und eine ausgedehntere Anwendung 
des verfchiedenen Kunftdüngers üblich wurde, fondern blos darauf, dafs in Eng- 
land der Anfang mit der Ausnutzung der Cloakenftoffe im Grofsen gemacht wurde; 
denn die allfeitig befriedigende Löfung der Latrinenfrage und die Einführung der 
Dampfeultur find die beiden wichtigften landwirthfchaftlichen Tagesfragen, die 
allen anderen voranftehen. Befonders ift es die Sewage Farming, d. h. der 
Betrieb der Landwirthfchaft durch Beriefelung der Felder mit Cloakenwaffer, 
welche in England bereits häufig angetroffen wird. Ich erinnere blos an Rugby, 
wo der rühmlichft bekannte Agriculturchemiker Lawes feine diefsbezüglichen 
Experimente auf natürlichen Wiefen durch drei Jahre mit einer anerkennens- 
werthen Genauigkeit angeftellt und dabei unter Anderem gefunden hat, dafs die 
lung von 20.000 Kubikmeter Sewage per Hektare einen Futterertrag von 
gewiflfen Sinne von zwei 
gezeic 
ng des Ackers forgt der Engländer ge- 
m Boden in den erzielten Ernten 
dafs Lie- 
Anwenc 
1500 Francs fichert. 
Auch wurde in England unend 
tionsbedürftigen Grundftücke gethan. 
reiche Bodenverbefferungsmittel, die voll 
nämlich die Drainage, welche in ganz England all 
lich viel für die Verbefferung aller meliora- 
Man erfand dafelbft das überaus belang- 
kommenfte Art der Bodenentwäfferung, 
gemein angewendet wird 
  
  
  
  
 
	        
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