Full text: Die Feldwirthschaft (Heft 71)

   
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36 Ant. Adam Schmied. 
mehr angewiefen wird, über fechzig, die fchwerfte über neunundfechzig Pfund per 
Bufhel. während das Stroh in der Länge von fechs Fufs eher einem Rohrhalme 
gleicht. Mit Hilfe der in Amerika immer allgemeiner zur Anwendung gelangen- 
den Agriculturmafchinen wird die üppige Natur vielleicht noch ungeheuere 
titäten von Brodfrüchten erzeugen als bisher. Erregte es im Jahre 1867 noch 
Erftaunen, dafs die nach Paris gefendete Mähmafchine Mac Cormicks fich als das 
78.351fte Exemplar documentirte, fo ift gegenwärtig die ver läfsliche Nachricht 
des Commiffioner of agriculture nicht minder überral (chend. dA in einzelnen 
Staaten Amerika’s die Mähmafchi ine das gewöhnliche Werkzeug ift für Gras und 
Getreide, wie bei uns Senfe und Sichel; jede der gröfseren Mähmafchinen-Fabri- 
ken in New-York, Illinois und Ohio hat fchon weit über I00.000 Stück derfel 
ben geliefert. 
It der Ackerbau in Amerika auch keineswegs fo vollkommen, als die 
natürlichen Verhältniffe es glauben machen follten, fo liefert lerfelbe doch grofs- 
artige Ergebniffe, wie wir diefs aus dem vom ftatiftifchen Bureau in Wafhi 
veröffentlichten Cenfusberichte erfehen. Danach betrug die Geiimtrrödaeten 
an Getreide im Jahre 1870: 
Mais 385:6 Millionen Hektoliter im Werthe von 3159°6 Millionen Francs. 
Weizen .. 831 n % & % 1290'7 
Gere 287.1 „ 5 5 a 5617 e 
Hafer 9'3 n 5 ai = ar TLOS 
Korn. 54 s & Ai 5 > 661 
Bei feiner Entdeckung hatte Amerika keine einzige Getreideart der alten 
Welt gehabt; es hatte den Mais, welcher allen übrigen Erdtheilen unbekannt 
war; es hatte in Californien den wilden Hafer und in der Seenregion des Nor- 
dens den wilden Sumpfreis, Zizania aquatica. Der Mais, fowohl Zea virginica 
wie Zea versicolor, gibt enorme Erträge, welche im Vergleiche mit der Ergiebig- 
keit unferer Pflanzen alle Begriffe überfteigt. Derfelbe gibt in Neu-Granada 500 
bis 600 Körner auf einem Boden, der erasle gedüngt worden ift und liefert im 
Jahre zwei Ernten. In der Provinz Salta (in Südamerika) ift 300- bis 4oofacher 
Ertrag auf gutem Boden nichts Seltenes, und man hält die Ernte m mangelhaft 
wenn fie nur 120- bis 140faches Korn gibt; felbft unfruchtbarer Boden gibt 60- bis 
Sofaches Produdt. 
Auch die Getreidefrüchte zeichnen fich durch hohe Erträge aus, denn die 
Jahresernten überfteigen weit den eigenen Bedarf des Landes, wie es die im fteti- 
gen Steigen begriffenen Ziffern des Exportes nachweifen. Die Ausfuhr war näm- 
lich im Jahre 1870 bis 1871: 
Weizen... .. .. 12,079.048 Hektoliter im Werthe-von 243'8 Millionen Frances. 
Mars en 0773.402792 5 > 3 5253403 > 
Weizenmehl... 3, ash Barrels ; 5 130'°1 
Es exportirte in diefem Jahre Amerika fomit für 431 Millionen Francs 
Werth Bodenprodudte. 
Aber die Landwirthfchaft leidet in den Vereinigten Staaten unter fortw äh- 
render Lohnerhöhung und ungenügender Handarl > was eine immenfe Anwen- 
dung der landwirthf fchaftlichen Mafchinen zur Folge hatte. 
Doch auf den anderen Gebieten der W irthfel haftsthätigkeit fpielt Amerika 
nach verläfslichen Berichten keine fo erfreuliche Rolle. So wird von der trans- 
atlantifchen Republik der Vereinigten en, et Leiftungen befonders auf 
dem Gebiete der Induftrie und Volkswirthfchaft fich im Allgemeinen einer hohen 
Ueberfchätzung in Europa erfreuen, in jüngfter Zeit vielfach > ehauptet, dafs die 
Induftrie der felben auf allen Punkten im Rückfchreiten begriffen fei. Namentlich 
ift es der frühere „Commiffioner of Revenue“ der Vere hlste Staaten, Herr 
Malls, welcher in feiner lehrreichen Schrift überzeugend nachgewiefen hat, 
wie die Amerikaner jetzt, wo fie 37 Millionen Individuen find, nicht nur we ni- 
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
   
   
  
  
   
  
  
   
  
   
  
   
    
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
   
   
  
   
  
  
  
  
   
    
  
   
    
   
	        
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