Full text: Die Feldwirthschaft (Heft 71)

   
Die landwirthfchaftlichen Geräthe und Mafchinen. ' 
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die Grundlage der neueren, fo fehr vervollkommneten englifchen Drillmafchinen 
angefehen werden mufs. 
Auf der vierten Weltausftellung zu Paris 1867 waren die Säemafchinen in 
folcher Zahl und Vollftändigkeit ausgeftellt, dafs man mit Recht behaupten kann, 
dafs fich von hier aus die Drillcultur auf dem europäifchen Continent verbreitet 
hat. Und diefs gefchah mit folcher Gefchwindigkeit, dafs wir diefe wichtigen 
Apparate felbft auf kleineren Befitzungen bereits antreffen 
An erfter Stelle müffen wir hier der englifchen Firma R. Garret & Sons 
(Suffolk) gedenken. Diefelbe hat fich durch die Einführung und Verbreitung der 
Säemafchinen einen bleibend ehrenvollen Namen in der Gefchichte der Land- 
wirthfchaft erworben. Die ganze Collection der vielen Säemafchinen, welche 
neben der Drefchmafchine eine Specialität der Firma Garret bilden, zeigt, dafs 
ein durch bewährte praktifche Erfahrung gefchulter und dem ernften Fortfchritte 
huldigender Geift alle Arbeiten diefer Firma leitet. Die Garret’fche Reihenfäe- 
mafchine, ruhend auf zwei eifernen Laufrädern, ift ausgeftattet mit Vorderfteuer, 
drei Säetrommeln für Frucht, Kukuruz, Rüben und Raps, 14 Stück Ueberfetzungs- 
rädern und Lagern, 2 Rillmeffern u. f. w. Seit vielen Jahren bereits fo vorzüglich, 
dafs an derfelben keine ‚wefentliche Verbefferung mehr denkbar ift, erwarb fich 
Garret’s verbefferte Reihenfäemafchine einen Weltruhm und fand in allen Theilen 
der Welt allgemeine Verbreitung, fo dafs es nicht nothwendig erfcheint, auf die- 
felbe die Aufmerkfamkeit der Landwirthe zu lenken. 
J. Smyth & Sons (Peafenhall) ftellten eine Izreihige Drillfaat-Mafchine 
mit telefkopifchen Röhren, eine I6reihige Drillfaat-Mafchine mit Trichtern, 
Smyth’s allbekannte und wegen ihrer Einfachheit fo beliebte Breitfäemafchine 
und Smyth’s combinirte Rüben- und Dünger-Drillmafchine aus. Seit 1800 etablirt, 
ift die Smyth’fche Fabrik durch ihre Säemafchinen fehr berühmt geworden. In 
ihrer allgemeinen Dispofition ftimmt die patentirte Drillmafehine „Eklipfe“ von 
James Smyth mit den gewöhnlichen Garret’fchen Drills überein, zeigt jedoch in 
der Detailconftruction eine Anzahl erheblicherVerbefferungen. Sie wird für fchweren 
und leichten Boden gebaut. Der Saatkaflen kann durch eine einfache Stellvor- 
richtung für jede Neigung des Bodens eingeftellt, ja behufs vollftändiger Entleerung 
des Samens ganz umgelegt werden; das Einftellen der zur Regulirung der Saat- 
öffnungen dienenden ‚Schieber erfolgt durch eine, linker Hand des Saatkaftens 
befindliche Stellfchraube, mittelft welcher die fämmtlichen fechs Schieber auf 
einmal und gleichmäfsig eingeftellt werden können. Als Ausftreuvorrichtung 
dienen die bekannten Smyth’fchen doppelt ausgehöhlten Doppellöffel, fo dafs man 
durch eine blofse Umdrehung der Welle, die Mafchine für gröbere oder feinere 
Sämereien ftellen kann. Als Saatleitungsröhren werden die „telefkopifchen 
Röhren“ angewendet, welche allgemein als die vorzüglichfte, bis jetzt exiftirende 
Vorrichtung zur Saatleitung bei den Drills bezeichnet werden, und denfelben 
eine aufserordentlich zuverläffige Arbeit fichern. Wegen ihrer vorzüglichen Lei- 
ftung ift die Smyth’fche Drillmafchine, befonders in Oefterreich, hoch gefchätzt. 
Doch minder gilt diefs von der Univerfal-Drillmafchine, welche gleichzeitig mit 
dem Samen den Kunftdünger reihenweife ausftreut, indem man ihr nachfagt, dafs 
der Kern im Beginne der Vegetation zu üppig treibt, und dann, wenn der Dünger 
confumirt ift, Stillftand, ja felbft Rückgang in der Entwicklung der Früchte eintritt. 
Die von Hornsby & Sons ausgeftellten zwei Säemafchinen find ebenfalls 
nach dem Garret’fchen Syfteme conftruirt, haben jedoch continuirliche Saatleiter 
aus patentirten Gummifchläuchen, dann doppelte Scharhebel. wodurch fämmt- 
liche Scharen die Saat in gleicher Tiefe unterbringen. Alle Hebel und Scharen find 
aus Schmiedeifen gefertigt, hiedurch leicht, feft und gegen Brüche mehr gefchützt. 
Jeder Hebel arbeitet unabhängig von dem anderen. Die Scharfpitzen find aus 
Schalengufs, fehr dauerhaft und billig und können leicht entfernt und erneuert 
werden. Endlich geftattet Hornsby’s Patent-Vorderfteuer mit Getriebe und Zahn- 
tange die leichtefte Lenkbarkeit des Drills, unabhängig von den Pferden, felbft 
    
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
    
	        
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