Full text: Die Feldwirthschaft (Heft 71)

    
    
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
Die landwirthfchaftlichen Geräthe und Mafchinen. 57 
Säemafchinen, ausgezeichnet durch ihre vortreflliche Ausftattung und zweckmäfsige 
Conftrudtion. Zimmermann baut die Drillmafchinen als Specialität und hat es 
darin zu grofser Vollkommenheit gebracht. Seine Drillmafchine ift in mehreren 
taufend Exemplaren verbreitet und wird namentlich in der Provinz Sachfen fehr 
angewendet. Die allgemeine Dispofition diefer Säemafchine ift derjenigen der 
englifchen entfprechend. Das Getftel: ift foweit als möglich ganz aus fagonnirtem 
Eifen, daher äufserft ftabil und dauerhaft. Für das Vorderfteuer ift ftatt der allge- 
mein angewendeten Zahnkränze ein Kettenvorgelege benutzt, welches eine fehr 
fichere Steuerung bei ganz geringem Kraftaufwande ermöglicht. Statt der von 
James Smyth zuerft angewendeten telefkopifchen Röhren dienen fogenannte 
Kugelgelenk-Röhren zur Saatleitung; im Scharhebel fitzt ein weiter Trich- 
ter, worin das Kugelgelenk-Rohr, ein aus ftarkem Weifsblech gefertigtes, durch 
fchmiedeiferne Kugelgelenke biegfam gemachtes Rohr mündet, während es oben 
an den Boden des Saatkaftens durch Ketten befeftigt und fomit nach allen Rich- 
tungen beweglich ift. Zur Beftimmung der Samenmenge dienen Wechfelräder, 
jedoch ohne Anwendung verfchiedener Einfatzplatten zur Stellung des Saatkaftens, 
da letztere durch eine fenkrechte Schraube einfacher bewerkttelligt wird. ‚Statt 
der an der grofsen Drillmafchine vorkommenden Löffelfcheiben find an der kleine- 
ren Drillmafchine Schöpfräder angebracht. Die Rillenmeffer-Sohlen beftehen aus 
Gufsftahl, find glashart und unterliegen defshalb der Abnutzung weniger; fie find 
abnehmbar und können fomit nach der Abnutzung gegen Refervefohlen ausge- 
wechfelt werden. Zum horftweifen Säen oder häufelweifen Legen der Rübenkerne 
hat Zimmermann einen ebenfo einfachen als zweckentfprechenden Apparat con- 
ftruirt, welcher mit geringen Koften an jeder Drillmafchine anzubringen und in 
vielen Hunderten von Exemplaren bewährt ift. 
W. Siedersleben & Comp. ftellten eine Anzahl ihrer vortrefflichen 
Drill- und Dibbelmafchinen aus, welche durch ihre zweckmäfsige Conftrudtion 
und gefällige Bauart, durch ihre Feftigkeit, Leichtigkeit und Beweglichkeit auf 
jeden Landwirth .einen fehr guten Eindruck machten. Ohne auf die vielen Vor- 
theile diefer im praktifchen Leben bewährten Drillmafchinen einzugehen, fei nur 
erwähnt, dafs diefelben zur Leitung der Saat Trichter haben, freilich zehn fehr 
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gut gearbeitete und fein anfchliefsende Trichter, „weil diefs — nach der Anfıcht 
des Erfinders — noch immer die befte, dauerhaftefte, praktifchfte und den Betrieb 
am wenigften ftörende Einrichtung ift“. Die „Germania-Drillmafchine“, welche 
bisher nur von diefer Firma gebaut wird, hat eine Spurweite von 12 Fufs (gleich 
3:77 Meter) und zeichnet fich durch ihre enorme Leiftungsfähigkeit aus, indem fie 
das Doppelte aller bis jetzt angewandten Drills in derfelben Zeit verrichtet. Mit 
derfelben kann man nämlich per Tag circa 45 Morgen beftellen, wobei eine 
Spannkraft von 2 bis 3 Zugthieren und eine Bedienung von 3 Mann nothwendig 
ift. Befonders erwähnenswerth ift auch Siederlebens Rüben - Dibbelmafchine 
gewefen, bei welcher die Entfernung der Horfte in den Reihen durch Anftecken 
von Wechfelrädern auf die einfachfte und ergiebigite Weife erreicht wird. Der 
Mechanismus ift äufserft präcis und abforbirt das gröfstmögliche Minimum von 
Kraft; auch läfst fich die Dibbelvorrichtung an jeder vorhandenen Drillmafchine 
anbringen. 
Rudolf Sack hat feine Drillmafchine vorgeführt, welche fich fchon feit 
einer Reihe von Jahren eines ausgezeichneten Rufes erfreut. Sie ift ausfchliefs- 
lich aus Schmiedeifen gefertigt, hat eigenthümliche Säeräder, Gummiröhren zur 
Saatleitung und ein Vorderfteuer, deffen Handhabe fich nach rückwärts fortfetzt 
und von dem hinter der Mafchine gehenden Arbeiter geftellt wird. Sie zeichnet 
fich durch beftes Material, tadellofe Ausführung und grofse Leichtigkeit im Zuge 
bei fehr präcifer Saat aus. Auch die Sack’fche Dibbelmafchine erwirbt fich eine 
immer gröfsere Anerkennung von Seiten der Landwirthe. Die allgemeine Dispofi- 
tion der aufserordentlich folid hergeftellten und vortrefflich conftruirten Mafchine 
ift derjenigen bei den gewöhnlichen Drills fehr ähnlich; zur Ausftreuung dienen
	        
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