Full text: Die Feldwirthschaft (Heft 71)

     
    
  
      
   
   
  
  
  
  
  
   
    
  
   
  
  
   
   
   
  
  
    
    
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
   
  
  
   
    
60 Ant. Adam Schmied. 
gen möglichft entfprechend zu machen ; jedoch wurde der längft entbrannte Streit 
noch nicht vollftändig abgefchloffen, ob Garrett. ob Schneitter oder Sack der 
Vorzug einzuräumen fei. und noch ift nicht endgiltig entfchieden, ob der Zim- 
mermann’fche Drill den Sieg über alle anderen verwandten Säemafchinen davon 
getragen hat, daes für ein jedes der ftreitigen Syfteme, die feit den letzten Jahren 
fich einer grofsen Vollkommenheit zu erfreuen haben, ficherlich gewiffe Boden- 
verhältniffe gibt, für welchen das eine oder das andere am beften und vortheil 
hafteften pafst. 
Kartoffel-Legemafchinen fehlten faft gänzlich in der Ausftellung. 
Nur J. Coultas (Spittlegate, Grantham) ftellte einen Kartoffelpflanzer aus, von 
dem nichts mehr gefagt zu werden braucht, als dafs derfelbe fehr complieirt und 
defshalb auch weniger praktifch war. 
Dünger-Streumafchinen. 
Diefe Gattung der landwirthfchaftlichen Mafchinen hat fich bisher eine 
geringe Ausbreitung erworben. indem fie nur in den intenfiven, künftliche Dünge- 
mittel verwendenden Wirthfchaften ausnahmsweife vorkommt. Aus diefer Urfache 
wird fie feltener verfertigt und ihre Conftruction ift auch bei verfchiedenen Arten 
derfelben eine ziemlich ähnliche. 
In der englifchen Abtheilung fanden wir Smyth’s patentirten breit- 
würfigen Düngerftreuer mit einem Düngerbehälter von neuer Conftruction, 
welcher den Dünger in kleinen und gröfseren Mengen in den Streukaften 
bringt und einen fehr wirkfamen® Umrührer, um dem Düngerbehälter beftändig 
hinreichend Dünger zuzuführen (ausgeftellt von der Firma J. Smyth & Sohn.) 
In der deutfchen Abtheilung ftellte die Firma F. Zimmermann 
& Comp. einen fehr fchön gebauten verbefferten Guanoftreuer aus, welcher, ftatt 
der bei den älteren Conftrudtionen vorhandenen Walze, Schaufelräder befitzt, 
welche unabhängig von einander jedes für fich arbeiten und mit ftählernen 
Abfchabemeffern verfehen find. Die Schöpfräder find von Glockenmetall her- 
geftellt, fo dafs diefelben von den Säuren nicht angegriffen werden. Durch 
Wechfelräder wird die Quantität des auszuftreuenden Düngers mit Leichtig- 
keit regulirt und ein ausgezeichneter Rührapparat, durch konifche Räder 
getrieben, bewirkt die regelmäfsige Zuführung des Düngers vom Kaften zu 
den Schaufelrädern und fomit eine gleichmäfsige Ausftreuung. 
In der öftferreichifchen Abtheilung exponirte Bernhard Eichmann 
die bekannte Chamber’fche Dünger-Streumafchine, in jeder Hinficht tadellos 
conftruirt. Ebenfo die Firma Umrath & Comp. (Prag), welche diefen Dünger- 
fireuer mit verbeffertem Steuer verfertigt; durch einen Schieber wird die Quan- 
tität des auszuftreuenden Düngers mit Leichtigkeit regulirt. 
Dafs diefe Mafchinen bisher noch nicht den Eingang und die allgemeine 
Anwendung gefunden haben, welche fie bei der intenfiven Wirthfchaft unftreitig 
verdienen und die ihnen bei einigermafsen zweckentfprechender Conftruction 
auch gefichert erfcheint, liegt nach Zimmermann’s Meinung hauptfächlich darin, 
dafs fie mehr als jeder andere landwirthfchaftliche Hilfsapparat eine forgfältige 
Behandlung, namentlich häufige Re inigung erheifchen, wenn fie dauernd 
für den Befitzer von Vortheil fein follen. Defshalb verfieht diefer Mafchinenfabri- 
kant die untere Hälfte der Hinterwand des Ausftreukaftens feines Düngerver- 
theilers mit Charnieren und richtet fie zum Aufklapper ein, fo dafs bei dem Oeff- 
nen der Klappe aller noch im Kaften vorhandener Dünger von felbft hindurch 
fällt und die an der Saatwelle, fowie den Seitenwänden anklebenden kleineren 
Ueberrefte durch Abfpülen leicht entfernt werden. 
  
 
	        
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