Die landwirthfchaftlichen Geräthe und Mafchinen.
ıPferdehacken, Exftirpatoren u. dgl.
In diefer Branche der Ackergeräthe war nicht viel Neues und Hervor-
ragendes ausgeftellt und foll hierauf die diverfen Cultivateure nur der Vollftändig-
keit wegen hingewiefen werden. Gewifs ift dieR. Garett’fche und Taylor’fche
Pferdehacke Jedermann bekannt und wäre an dem von Joh. Weetman (Ipswich)
ausgeftellten Exftirpator befonders die fchöne Arbeit zu rühmen. Deere & Comp.
Moline, Illinois) ftellten einen Cultivator für Rüben aus, der jedoch ziemlich com-
plicirt war.
In der belgifcehen Abtheilung bemerkte man neben dem allbekannten
Molderbret einen gut gebauten brabantifchen Exftirpateur.
F. Zimmermann & Comp. ftellten eine vortrefflich: verfertigte Pferde-
hacke verbefferter Smyth’fcher (Salzmünder) Conftruction aus, welche fich durch
Leichtigkeit, zweckmäfsige Anordnung der Häufelfcharen und Hackmeffer aus-
zeichnet und jedenfalls viel einfacher, billiger und leiftungsfähiger ift, als die
fehr theuere, fchwer zu handhabende Taylorshacke. Sie ift mit acht Schutzrollen
zum Schutze der jungen Pflanzen, zehn Hackenmeffer und fünf Häufelfcharen
verfehen; Scharen und Meffer find fehrleicht und auf beliebige Reihenentfernung
ftellbar, fo dafs die Hacke neben jeder Drillmafchine und für alle Fruchtgattungen
anwendbar ift.
Ebenfo vorzüglich waren die von W. Siedersleben & Comp. expo-
nirten Hackmafchinen, welche nach der Taylor’fchen Conftrudtion, jedoch ganz
von Schmied- und Fagoneifen ausgeführt und demnach fehr einfach und vor
Allem leicht gebaut waren. Je nachdem die Vegetation der Rübe vorgefchritten
ift, verwendet man die Rübenhackmafchine in dreifacher Armatur, während eine
vierte Armatur für das Behacken des Getreides verfertigt wird.
Noch ftellten Clayton & Schuttleworth eine dreizehnreihige Smyth-
[che Pferdekacke aus, bei welcher zu den Hackmeffern auch kleine Häufelfchare
gegeben werden; P. Brelta (Ofchersleben, Sachfen) fehr einfach und zweck-
mäfsig conftruirte und tadellos gebaute Behackmafchinen, ‚nach Smyth’fchem
Syftem verfertigt; Sack feine bewährten, vortrefflich verfertigten Pferdehacken,
Eckert einen von ihm verbefferten Tennant’fchen Grubber, ganz aus Schmied-
eifen, die Füfse durchweg von Stahl verfertigt; Friedrich Dehne (Halberftadt)
eine verbeflerte Pferdehacke, Syftem Prieft & Morlnough, verfehen mit ı2 Hebel,
ı2 Meffern zu 3 Zoll, 8 Meffern zu 6 und 2 Meffern zu 8 Zollund 4 Häufelfcharen,
namentlich zum Behacken des gedrillten Getreides vorzüglich bewährt; endlich
Rapp & Speifer (Göppingen, Württemberg) eine fünffcharige Pferdehacke,
richtig conftruirt und gut gebaut.
In der öfterreichifchen Abtheilung fand man zweckmäfsig conftruirte
Rübenjäter und richtig verfertigte Anhäufelpflige eigener Conftrudtion von
Anton Burg & Sohn (Wien); die complete Smyth’fche Pferdehau, Salzmünder
Conftruction, den Coleman’fchen Scarificator, ganz von Eifen mit. abnehmbaren
Scharen, mehrere Arten von Anhäufler, verftellbar von ı2 bis 24 Zoll Reihen-
weite und fomit für Kartoffel-, Rüben- und Rapsbau gleich zweckmäfsig verwend-
bar, von Bernhard Eichmann, deffen Erzeugniffe fich allgemein durch zweck-
mäfsige Conftruction, folide Bauart und gutes Material vortheilhaft auszeichnen.
Beachtenswerth waren die vom Fürften Carl Paar (Wien) ausgeftellten
Hochweffelyer Rübencultivatoren und die von Fr. Hrufcka (Wrutitz, Böhmen
conftruirten Jäter und Anhäufler für die Rübencultur. Fr. Kugler ftellte einige
Anhäufel- und Behackpflüge, Auguft Scholz (Jauernigg) einen eifernen Jäter
und Häufler mit fünf Jäteeifen, zu jeder Furche ftellbar, aus; beide Expofitionen
boten jedoch nichts Neues und Werthvolles, ja, es liefsen felbft Material und
Ausführung fo Manches zu wünfchen übrig.