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62 Ant. Adam Schmied.
In der ungarifchen Abtheilung ftellte Ed. K ühne die dreifcharige
Pferdehacke nach Page aus, fehr einfach und ganz aus Schmiedeifen mit Aus-
nahme der Gufsräder gebaut, die genügend hoch find, um das Geftell an der
Befchädigung junger Pflanzen zu verhindern, und aufserdem nach Höhe und
Breite fich verftellen laffen ; durch Beigabe von vier Grubbern, refpective Exftir-
patorfüfsen wird das Geräth namentlich zur Lockerung des fchweren Bodens
geeignet..Die Häufelpflüge von Strob l und Baris (Peft) find zweckmäfsig und
gefällig gebaut, während der Exftirpator des Johann Zävärgar keine Vorzüge
iboreiten hat.
Zum Schluffe fei noch des von Lad. Mentzel in der ruffi {chen
Abtheilung ausgeftellten Exftirpators, fowie des von Lilpop, Rau & Comp.
exponirten Jäters und Exflirpators und des von Roman Cichowsky I e
führten Pfluges zum Kartof! ffelftecken und Bedecken, dann einiger Behäufelpflüg
mit verftellbaren Streichbretern in der fchwedifchen Abtheilung Borsy ik
Adiengefellfchaft) einfach gedacht, da fich diefelben durch gar nichts Befonderes
auszeichneten.
Die Mähmafchinen und Erntegeräthe.
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Unter den Erntemafchinen nehmen die Mähmafchinen unbedingt den
erften Rang ein. Langfam zwar, aber ficher vervollkommnen fich diefelben in
ihrer Chnftindion; 6 dafs fie nach und nach den meiften berechtigten Anforde-
rungen des Landwirthes zu entfpre chen vermögen. Zwar hatte man fchon im
XV II. Jahrhunderte in Amerika verfucht, Brutemäfchinen zu bauen, aber die
erften Anfänge waren fo roh, dafs die Mafchinen keine Aufmerkfamkeit erreg
konnten. Im Jahre ı801 traten Boyce und Plunket, 1806 Gladftone, ı8ıo Sal-
mon, ı812 Smith, ı815 Scott, 18320 Mann, 1826 Be 1, =ın den a. Jahren
Hochttetter, Jalykoff, Wilfon, Raugert mit Mähmafchinen hervor doch ver-
fielen alle die Mafchinen bald der Vergeffenheit, da fich ihre Syfteme im prak-
tifcchen Leben nicht bewährt haben. Bis zum Jahre 1850 w urden die Mäh-
mafchinen nur verfuchsweife angewendet; die erfte gangbare Mafchine war
die von Croskill wefentlich verbefferte Bell’fche Mähmafchine,. die fich bereits
{o ziemlich bewährte. Seit diefer Zeit folgten rafch neue Erfindungen oder
richtiger Abänderungen der früheren Syfteme, fo dafs die Zahl der verfchie-
denen Modificationen fich in kurzer Zeit bedeutend fteigerte. Wir können getroft
behaupten, dafs auf wenigen Gebieten der Mafchineninduftrie in dem letzten
Jahrzehnte fo überrafchende Fortfchritte zu verzeichnen find, wie gerade bei
der Fabrication der Mähmafchinen; kein anderes landwirthfc haftliches Geräth
kann fich rühmen, in folch’ kurzer Zeit trotz der vielen Sch wierigkeiten fo
weit ausgebildet und vervollkommnet zu fein, dafs es den verfchiedenartigen,
wenn gerechten Anforderungen der Praxis im gleichen Mafse Rechnung trägt,
wie die Mähmafchine: und: ficherlich werden wir in kurzer Zeit eine Con-
frudion derfelben befitzen, welche den vielen Bedingungen, die entfprechend
den mannigfachen localen Verhältniffen, an die Mafchine geftellt werden müffen,
in befriedigender Weife entfprechen wird.
Intereffant it Ham m’s Mittheilung, dafs die erften Mähmafchinen-Ver-
fuche auf dem Continent in Oefterreich er aan haben; fo mit der Ernte-
mafchine des Schotten James Smith im Juli des Jahres ı816 zu Vöfendorf bei
Wien unter Jordan’s Leitung und mit der erften Mafchine des Neuerfinders der
Mähmafchine des greifen Cyrus Mac Cormick aus Chicago im Jahre 1849 in
Mähren. Während auf der erften We eltausftellung (London 1851) die Amerikaner
Mac Cormick und Huffey die erften wirklich nutzbaren Mähmafchinen austtellten,
verliehen die Mähmafchinen der Wiener Weltausftellung durch ihreReichhaltig-
keit und Vollkommenheit der Conftruction derfelben das Hauptgepräge