Full text: Thierzucht (Heft 62)

   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
    
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
     
  
  
  
  
Johann Pohl. 
gehören gröfstentheils der Mangolica und verwandten Racen an, die nebftdem, 
dafs fie fich zur Maft beftens eignen, gleichzeitig hinreichend abgehärtet find, um 
der Mifsgunft der heimifchen Verhältniffe zu widerftehen. Als Ausfteller hervor 
ragender Thiere wären zu nennen: Graf Friedrich Wenckheim in O-Kigyös, 
Bernhard Deutfch in Arad, Carl Leopold und Felix Pfeiffer in Oeden 
burg, Abraham Schwarz in Okäny, Ladislaus Tisza in Csaän und Andere. 
Das Schwein wird in Ungarn beinahe nirgends kunftgemäfs gezüchtet, feine 
Zucht und Haltung ift aber eine fehr verbreitete. Nach den ftatiftifchen Erhebun 
gen vom 3I December 18069 entfallen auf 
ı Quadratmeile 1000 Einwohner 
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imgefammten Ungarn . - . . 739 Stück ...._ 2»98.Sbick 
imrengeren Unoarma. 22,2. 5024 = & 5277 
in Siebenbürgen EBEN CHOR, 239 
in-Slayonien W282. :7:9220)2°° 5 
in Kraatıon 2508) 8 St 129 er 
in der Militärgrenze kroatifch. 9351 88. 40 5 
ungarifch-banater 877f I» Sag 452 
In Ungarn ift die Schweinehaltung in ftetiger Zunahme begriffen ; fo weift 
die Zählung von 1857 gegen jene von 1850 eine Erhöhung des Standes von 
29'2 Percent nach und die 1869 gegen 1857 conftatirte Abnahme von 1'38 Percent 
fpricht gleichfalls in Rückficht auf den beidesmaligen Zeitpunkt zu dem die Er 
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hebungen ftattfanden —- das erfte Mal am 31. December und das, letztere Mal am 
3t. October — nur eine Vermehrung aus, was durch den Zuwachs der jährlich in 
den Verkehr kommenden Thiere beftätigt wird. 
Eine wie bedeutende Einnahmsquelle Ungarn, namentlich aber derfüdliche 
Theil in der Schweinezucht befitzt, ift am beften aus den Zahlen zu erfehen, die 
über den Verkehr in diefer Thierart am Steinbrucher Markte bekannt find. In 
den Jahren 1869, 1870 und 1871 wurden dafelbft nicht weniger als je eine halbe 
Million Schweine aufgetrieben, die zur Hälfte zur Approvifionirung Wiens Ver 
wendung fanden, zur Hälfte theils in andere Comitate wanderten, theils ins Aus- 
land, namentlich über Bodenbach exportirt wurden. * In allerneuefter Zeit iftaber 
im Abfluffe nach dem Auslande eine fehr beachtenswerthe Stockung eingetreten; 
Amerika und Rufsland, die uns mit ihren weiten Ländereien durch die Entwick 
lung der Verkehrsmittel immer näher rücken, beginnen in gefährlicher Weife 
Concurrenz zu machen. Das Fleifch des ungarifchen Borftenviehes ift näml 
bereits im halbgemäfteten Zuftande zu fettreich, um für den Seegebrauch, es fei im 
geräucherten oder geprefsten Zuftande, mit dem des ruffifchen oder amerikani 
fchen Schweines gleich geeignet zu fein. Diefer Umftand droht nun der ungari 
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ich 
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{chen Schweinezucht ein lange inne gehabtes Abfatzgebiet abzufchneiden, was 
nicht ohne empfindlichen Rückfchlag für das. Land bleiben könnte. Kein Wunder 
defshalb, dafs, fobald man im Anblicke der Gefahr ift, an Mittel gedacht wird, um 
fich gegen diefelbe zu rüften. Wie Carl Keleti in dem bereits oben angezogenen 
Buche mittheilt, fafsten zu dem Zwecke bereits mehrere Züchter den Entfchlufs, 
neben der Mangolica-Race die Mecklenburger Fleifchrace zu halten und auch die 
Regierung foll bereits in diefer Hinficht die Initiative ergriffen haben, um für die 
heimifchen Verhältniffe geeignete Borftenviehracen auf den Oekonomien der 
landwirthfchaftlichen Lehranftalten und eventuell auch auf einer der Geftüts 
domänen behufs Gewinnung von Veredlungsmateriale zu züchten. k 
Keines der landwirthfchaftlichen Nutzthiere befitzt im gleichen Mafse wie 
das Schwein die ausfchliefsliche Beftimmung zur Fleifch- und Fettproduction. In 
* 
Studien über das Schwein vonDr. E 
in Wien, 1873. 
en v. Rodzicky. — Verlag von Faefy & Frick 
  
  
	        
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