AO Johann Newald.
zu dem Refultate gekommen, dafs das Ausbringen aus ftehenden Meilern ein
gröfseres ift und man bei guter Kohlung im Aline ein befferes Product
erhält, dafs jedoch bei Ben Mei a die Gefahr des Feuers eine gröfsere ift
und die Verfrachtung der mit einem Male zur Verfügung ftehenden Kohlenmaffe
wefentliche Schwierigkeiten hervorrufen kann, während bei liegenden Meilern
oder Werken das allmälige Ausbringen der Kohle in diefer Hinficht kaum eine
Verlegenheit bereiten dürfte.
Dem Dargeftellten wird mit Recht noch beigefü igt, dafs, wenn auch Zahlen
gegen die V erkohlung in liegenden Meilern fprechen, fich im Hochgebirge diefer
Verkohlungsmethode häufig gar nicht ausweichen läfst, weil im Falle von Wald-
köhlereien, in engen Thälern kein Raum für einen ftehenden Meiler aufgefunden
werden kann, während fich die Kohlftätte für ein liegendes Werk ent weder ganz
anftandslos oder mit mäfsigen Koften vorrichten läfst.
Es ift hier der Ort, "noch eines Umftandes zu gedenken, welcher in Bezug
auf Qualität und Quantität der Susuelwachten Kohle, es möge die Wald- oder
Schlagköhlerei nun fchon in ftehenden Meilern oder in liegenden Werken durch-
geführt werden, ebenfalls einen abträgigen Einflufs nimmt.
Bei den ftändigen Ländverkohlungen find fort und fort diefelben Köhler
befchäftigt, welche durch lange Erfahrung endlich die Eigenthümlichkeit der
Kohlftätte, den Einflufs der verfchiedenen Witterungszuftände das Eintreten der-
felben und überhaupt alle Momente, welche auf den Verlauf des Verkohlungs-
gefchäftes Einflüfs nehmen, kennen lernen und diefelben ei berück-
fichtigen, welche Sorgfalt nothwendiger Weife in Bezug auf Güte und Menge des
erzielten Kohlenrefultates von Bedeutung fein mufs.
Waldkohlungen werden in der Regel den Schlagarbeitern ins Gedinge über-
geben, und es mufs nothwendiger Weife der Wechfel in der Kohlftätte einerfeits
und in der Perfon des Köhlers anderfeits, der Mangel einer ausreichenden
Kenntnifs über das Auftreten und über den Einflufs der verfchiedenen Seichan
Witterungserfcheinungen und anderer localer Umftände auf den Verlauf des Ver-
kohlungsgefchäftes nachthe eilig zurückwirken.
Zur fteiermärkifchen Forftausftellung zurückkehrend, haben wir zunächft
einer durch die Radmeiftercommunität Vordernberg eingebrachten Sammlung
von Proben über Holzverkohlung und die Refultate des s Ausbringens zu erwähnen.
Zu den Verfuchen wurden von 17 Holzarten aus den Schlägerungen der
Jahre 1870, 1871 und 1872 ausgewählte Probeftücke von cylindrifcher Form ver-
wendet, kubifch berechnet und in eigenen Meilern verkohlt.
Die Refultate wurden bezüglich Kubikinhalt und Gewicht der aus-
gebrachten Kohle, im Vergleiche zum Kubikinhalt und Gewicht der eingelegten
Holzftücke ermittelt, in Procenten ausgedrückt und in einer dem Ausftellungs-
katalog beigegebenen Tabelle zufammengettellt.
Aghhliche Verfuche zur Ermittlung er bei der Verkohlung fich ergebenden
Raum- und Gewichtsverlufte, und zwar 2) vom lufttrockenen Holze und ö) vom
gekochten und mit Wafferda: npf ausgelaugtem Holze hatte die Actiengefellfchaft
der Innerberger Hauptgew erkfchaft mit 33 Holzarten abgeführt und die Refultate
derfelben ausgeftellt.
Der durch das fteiermärkifche Holz-Verkohlungswefen gebildeten Austtel-
lungsgruppe haben wir die von der Waidhofner Forftinduftrie-Gefell
f{chaftexponirtenKohlenproben unddiefsfallsvorgenommenenVerfuche anzureihen.
Die Verfuche wurden bei fländigen Ländverkohlungen und mit Waldver-
kohlungen in ftehenden Meilern und in liegenden Werken abgeführt. Auf dem
grofsen Betriebsplatze nächft der Concordiafäge bei Amftetten hat man Kohl ungen
von Sägemühl-Abfällen mit Tannen- und Fichtendrehlingen emengt vorge
nommen und auf verfchiedenen Kohlplätzen Verfuche über B ee
kohlungen ausgeführt. Die erzielten Refultate überwiegen fehr wefentlich die an
ns Orten gemachten Erfahrungen, und wenn wir auch der grofsen Sorgfalt,