Full text: Forstwirthschaft (Heft 68)

    
   
   
  
  
    
   
   
   
  
  
  
    
    
       
        
        
   
    
   
     
     
     
     
      
  
    
    
  
       
   
     
   
  
   
      
       
      
    
    
     
   
      
    
    
  
54 Johann Newald. 
dazugehörig die Beftandeskarten von den Jahren 1855 und 1865 fammt Revifions- 
protokoll für das Jahrzehnt 1855 bis 1864. 
4. Wirthfchaftsplan vom Herrfchaft Frauenberger-Reviere Welechwin. Nadel- 
holz, Hochwaldbetrieb im 80- bis ı2ojährigen Turnus, ebenes Terrain, mit Kahl- 
hieb und künftlicher Aufforftung, für das Jahrzehnt nn bis 1873. Dazugehörig 
Be ftandeskarten von den Jahren 1854 und 1864 und das Revifio nsprotokoll 
für das Jahrzehnt 1854 bis 1863; endlich das feit dem Jahre 1854 geführte Wirth- 
fchaftsbuch diefes Revieres. 
Wir hatten fomit in den vorbezeichneten vier Operaten Wirthfchaftsein- 
richtungen und Ertragsberechnungen von vier Revieren vor uns, in denen die 
wirthfchaftlichen Bedingungen fehr abweichend geftaltet find. 
Das Lobofitzer Revier Boretz enthält den Eichenfchälwaldbetrieb: das 
Winterberger-Reviere Kellne wird mit Rückficht auf den Schwemm- und 
Flöfsereibetrieb behandelt. Das Frauenberger-Revier Poniefchitz befitzt inner- 
halb feiner Grenzen einen fehr ausgedehnten Hochwild-Thi ergarten und das 
Revier Welechwin hat Nadelholz-Beftände unter gewöhnlichen Wirthfchafts- 
verhältniffen. 
Der fürftlich Schwarzenberg’fche Ausftellungskatalog fagte in Bezug auf 
den Forftwirthfchafts-Betrieb : Die Forfte find nach der (älteren) fächfifchen Flächen- 
Fachwerkmethode fyftemifirt, das induftriöfe Streben der Forftverwaltung zielt 
nach einem möglichfi hohen Nutzholzpercent. Diefe zweiSätze enthalten dasfortt- 
wirthfchaftliche" Programm für den en ausgedehnten wie wichtigen Schwarzen- 
berg’fchen Waldbefitzftand. Er fagt mit anderen Worten: Das wirthfchaftliche 
Streben ift nach der Erziehung der gröfsten und werthvollften Materialmaffen 
gerichtet, die induftrielle Gebarung ftirebt die befte Verwerthung derfelben an, 
woraus fich von felbft eine Steigerung des nachhaltigen Geld ertrages und fomit 
des Capitalwerthes der betreffenden Forfte ergeben mufs. 
Hochbedauerlich erfcheint nur, dafs dernormale Ga ıng der wirthfchaftlichen 
Entwicklung in allen jenen Revieren, welche durch die Sturmbef chädigungen der 
Jahre 1869 und 1870 und durch die darauffolgenden Borkenkäfer-V erheerunge en 
betroffen worden find, unterbrochen wird. 
Die Collectivausftellung des Prinzen Auguft von Sachfen-Cobur g- 
Gotha enthielt in ihrer das „Forft-Taxationswefen“ umatenden Abtheilung 
Wirthfchaftseinrichtungs- und Abfchätzungselab orate mehrerer Reviere fammt 
den dazugehörigen Forftkarten, Böntrölbächern ut w. 
Das in Anwendung ftehende Abfchätzungsverfahren ftützt fich, wie folches 
überhaupt bei den Fachwerk-Methoden der Fall ift, auf einen die ganze Umtriebs- 
zeit umfaffenden Hiebesplan, hier Schlagfolge genannt. 
Bei der Aufftellung desfelben ift es Sache des Taxators, den Abtrieb der 
Beftände derart anzuordnen, dafs 
die alten, zumal überftändigen Beftände, in welchen wenig oder kein 
Zuwachs mehr erfolgt, zunächft zur Hauung kommen; 
dafs die übrigen Beftände, infofern es die Altersclaffen und eine ent- 
fprechende Reihenfolge der Schläge geftatten, im Umtriebs: oder Haubarkeitsalter 
oder nicht zu weit davon entfernt, zum Abtrieb gelangen. 
Auf Grundlage der Schlagordnung wird nunmehr für alle Beftände, welche 
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im Laufe der Umtriebsze it zur Benutzung kommen, der Umtriebszuwachs nach 
einem fachgemäfsen V organge entwickelt und die Summe desfelben zum gegen- 
wärtigen Materialvorrath diefer Beftände addirt. Von der fohin erhaltenen Ge- 
fammtziffer wird bei vorausgefetztem nachhaltigen Wirthfchaftsbetriebe ein Theil 
(in der Regel der normale Vorrath) für die zweite Umtriebszeit beftimmt und der 
Reft entweder gleichförmig oder nach dem fpeciellen wirthfchaftlichen Bedürfnifs 
in anderer Weife, auf die einzelnen Wirthfchaftsperioden der erften Umtriebszeit 
vertheilt. 
   
  
	        
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