Forftwirthfchatt. 57
Nach Ablauf der erften 2ojährigen Wirthfchaftsperiode erfolgte in den
Jahren 1861 bis 1866 eine Revifion mit einer neuerlichen Einfchätzung der fchlag-
baren Beftandesclaffen, Berichtigung der‘ feither eingetretenen Flächen- und
Beftandesveränderungen und fohin Neuanfertigung der Wirthfchaftskarten und
Schätzungselaborate.
Die Refultate diefer umfangreichen Arbeiten erfcheinen in der „Forft-
befchreibung“ tabellarifch zufammengefte lit, aus welcher Ueberficht wir zu be-
urtheilen im Stande find, dafs die neue Ertragsermittlung auf Grundlage des
ombinirten Flächen- und Maffenfachwerkes flattgefunden hat.
einem Uebermafs an fchlagbaren Beftänden, wie ein folches in der
Ueberzahl der Reviere der Tefchener Kammer vorkommt, kann das wirthfchaftliche
Streben dermalen der Hauptfache nach, nur auf eine thunlichft gute Verwerthung
beziehungsweife Nutzbarmachung der vorhandenen Materialüberfchüffe gerichtet
fein. Eine für die Kammer Tefchen höchft günftige Entwicklung mehrerer
Eifenbahnlinien ermöglichte die Erweiterung des Holzabfatzes und hat eine
den Ertrag der fraglichen Forfte nicht hoch genug anzufchlagende Hebung
‚lz-Procentes zur natürlichen Folge
ehr zweckmäfsig fituirte und ie zweckmäfsig eingerichtete mannig-
faltige Holzinduftrialien äufsern diefsfalls eine fehr gü infige Wirkung, fo dafs
feit dem Jahre 1866 bis zum Jahre 1870 die Nutzholzausbringung von 25:80, ercenmt
Percent des Gefammtetats geftiegen ift.
Nachdem ein derart günftiges Nutzholzpercent, namentlich in ausgedehn-
ten Forften mit erheblichem Jahresertrage, für die Dauer nur dann zu erwarten
ift. wenn vorherrfchend ftärkere Sortimente zum Einfchlage kommen, dürfte eine
Herabfetzung der Umtriebszeit wohl kaum dem wahren wirthfchaftlichen Intereffe
auf 06
entfprechen.
ı, dafs alle jene Momente,
Es braucht wohl nur angedeutet zu werder
1 Benutzung irgend eines Wald-
aftuı Ig und
welche geeignet find, für die Bewirthfc
complexes Schwierigkeiten zu bereiten, fich auch bei der Anfertigung eines diefe
e betre -ffenden Betriebseinrichtungs-Operates und der dasfelbe ergänzenden
sbe - geltend machen.
Wo die Verhältniffe des Standortes und der Lage für die Ausführung von
Forftculturen Schwierigkeiten bereiten wo die Nachzucht der Waldbeftände,
ihre und Sicherung gegen nachtheilige Einflüffe der mannigfaltigen Art,
eine Aufgabe von grofser Bedeutung wird; wo die Terrainzuftände der Fällung und
Bearbeitung des Materiales einerf eits, fowie der Bringung und dem Transporte
desfelben auf die Verbrauchsorte anderfeits nur zu oft fchwer zu übe Srwindende
Hinderniffe entgegenftellen; wo aus dem Ertrage des Forftes die mannigfaltigften
Nutzungsanfprüche an Holz der ale nenn ften Sortimente, anStreu, Gras u. f. w
‚edeckt werden müffen: wo der Beftand von Waldfervituten der freien wirthfchaft-
lichen Dispofition höchft a Hemmniffe und Hinderniffe bereitet, da wird die
Durcl führung siner forftlichen Wirthfchaftseinrichtung und Ertragsberechnung
eine der fchwierigften Aufgaben, welche an eine Forfiv erwaltung überhaupt her-
antreten kann.
Alle jene Detailfragen, welche fich unter günftigen wirthfchaftlichen Ver-
hältniffen einfach und klar ordnen laffen, bauen fich hier zu einer Summe von
Schwierigkeiten, Bedenken und Widerfprüchen auf, welche in ihrer Gefammt
heit eine allen mafsgebenden Anforderungen gerecht werdende Löfung der Auf-
gabe im N ften Grade erfchweren, ja unausführbar machen.
r Nirthfchaftseinrichtung und Ertragsberechnung, überhaupt die Syfte-
Bea a k.k. Salzkammerguts-For Be von welchen die diefsfälligen
Operate im Pavillon des k.k. Ac kerl yau-Minifteriums ausgelegt waren, und der die
E wä an gewidmet find, erfcheint als ein Problem, deffen
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afte Anerkennung eines jeden Fachmannes verfichert fein