6 Dr. A. Bauer.
— CaS0,;, — N»5,0, —NaHS— Ca H, S, — S, unter welchen quantitativ
die Verbindung: 4 Ca O CaS,—+ 18 SH, O in ereı und fchwefligfaures Salz in
zweiter Linie in den V ordergrund treten.
Fällt man daher den Sehiweiil direct mit Salzfäure aus der Lauge, nn
man eine Quantität Lauge zu einer Quantität Salzfäure zuläfst, dann wiede
Lauge und wieder Säure, bis das Gefäfs mit Schwefel angefüllt ift, fo mufs dr
Lauge das richtige Verhältnifs von unterfchwefligfauren Sen zu Polysulfureten
haben, et tritt Schw efel-Wafferftoff und fchweflige Säure auf.
chaffner’s Methode, bei welcher gefchloffene Apparate angewendet
a und die fchweflige Säure gleichfam circulirt, hat dagegen den Vortheil,
dafs man eine, an Polysulfüreten verhältnifsmäfsig re Hehe Lauge verarbeiten kann
n dadurch die vorhergehende Oxydation auf die kürzefte Zeit zu befchränken
‚ermag und der Gear der Bildung von fchwefelfauren Salzen beim Oxydiren
ak
Im vorigen Jahre hat fich Weldon ein Verfahren zur Abfcheidung von
Schwefel aus Schwetel- Waflerftoff patentiren laffen, welch’ letzteren eraus Sodar ück-
ftänden, oder Schwefelcalcium, oder Schwefelnatrium, mittelft Kohlenfäure dartellt.
Diefen Schwefel-Wafferftoff läfst er auf in Waffer 1 fuspendirtes Eifen- und Mangan-
oxyd einwirken, wobei fich freier Schwefel und Oxyduloxyd bildet.
Die diredte Abröftung des Schwefelkiefes, behufs Gewinnung der fchwelli-
gen und Schwefelfäure bedingte unzweifelhaft einen der gröfsten F ortfchritte in
der Schwefelfäure-Induftrie, da fie zunächft die chemifche Induftrie von italieni-
fchem Schwefel una bhängig machte und ferner eine ungleich billigere Fabrication
ermöglichte. Verfuche in diefer Richtung wurden zuerfi in F ablhın und fpäter in
England gemacht. Im Jahre 1833 wurde Ir ohl in Oefterreich durch J. Brem* als
in Fı aukreich durch Perret*# die Methode der diredten Abröftung eingeführt.
Seit der letzten Ausftellung in Paris ‚hat jedoch die Anwendung diverfer
Schwefelmetalle an Stelle des reinen Schwefelkiefes an Bedeutung allserordene
ch gewonnnen und es wurde diefe Anw endung ganz allgemein, mit der Abröftung
der Erze zu hüttenmännifchen Zwecken in Verbindung gebracht und dadurch
nicht nur namhafte Erfparniffe erzielt, fondern zugleich der „fchädliche Hütten-
rauch“ wirkfam bekämpft. Bei der Parifer Ausftellung, war es namentlich der
Perret’fche Röftofen für kupferhaltige Kiefe, welcher die Aufmerkfamkeit err egte,
da Gerftenhöfer's Ofen leider nicht ausgeftellt war, deffen Vortheile gegen-
über den koftfpielig arbeitenden Muffe dokn welche viel Reparatur erfordern,
damals fchon bekannt waren, weshalb diefe Oefen nicht nur im Mansfeld’fchen,
[ondern namentlich in Wales mit E rfolg eingeführt wurden. Allerdi lings haben die
mit denfelben gemachten Erfahrungen zu weiteren Verbefl ferungen ind Verände-
rungen geführt, und es find in diefer Hinficht namentlich die auch auf der Aus-
ftellung durch Modelle vertretenen neuen Röftöfen #**
Helbig bemerkenswerth.
von Hafenclever &
Diefe Vorrichtungen find es, welche mächtig dazu beigetragen haben, dafs
die beim Erzröften aufretenden Gafe alle nihälben der chättiifehen Induftrie
zugeführt wurden. Die Schwierigkeiten, welche fich diefem Streben entgegen-
ftellten, find alle rdings nicht unbedeutend, da man weifs, wie fchwer es ift, einer-
feits din ch diefe Röftung einen conftanten Strom reiner fchw eflige r Säure zu erzielen
und anderfeits das Gel lingen des Schwefelfäure-Proceffes an eine gewiffe und con-
ftante Zufammenfetzung des Genienges deı " Kammergafe geknüpft ift. Diefs ver-
anfafste auch einige {ehr fchätzbare theore etifche Arbeiten in diefer Richtung und
Siehe: Bauer in W. Fr. Exner’s Gefchichte der
Oefterreich. Wien 1873
Siehe den Öefterreichifchen Bericht über die Parifer Ausftellung. 1867. Band Ill
Gewerbe und Erfindungen in
Dingler Journal CXCIX p. 284. Siehe den Bericht von J. Stingl.
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