Full text: Die chemische Grossindustrie (Heft 52)

    
    
  
   
  
  
  
  
  
  
  
    
   
   
   
   
   
   
    
   
   
   
   
    
  
    
    
   
   
   
   
    
   
   
    
    
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
    
32 Dr. A. Bauer 
das anhaltifche Salzwerk Leopoldshall in Betrieb und es wurden die an beiden 
Orten geförderten 408.000 Centner Rohfalz in vier Fabriken verarbeitet. Im 
Jahre 1867 verarbeiteten ı6 Fabriken 3,350.000 Centner und im Jahre 1872 
33 Fabriken 10,284.000 Centner Rohfalze. Die Stafsfurter und Leopoldshaller 
Kali-Induftrie befchäftigt 3000 Arbeiter und producirt hauptfächlich: Chlor 
kalium von 90 bis 98 Percent im Betrage von ı Million Centner per Jahr, Kali- 
Düngmittel in verfchiedenen Concentrationen und Mifchungen, in der Menge von 
circa 1, Million Centner, fchwefelfaures Kali und Pottafche 50.000 Centner 
jährlich, ferner Kieferit, Chlormagnefium, Glauberfalz (durch Umfetzung des 
Bitterfalzes mit Kochfalz bei Froftkälte) circa 150.000 Centner, Borfäure aus 
Boracit 400 Centner, uud Brom 700 Centner jährlich. Der Preis des Chlor- 
kaliums ift durch diefe Induftrie in 10 Jahren auf die Hälfte, der des Broms auf 
ein Fünftel (3 bis 31/, Thaler per Kilo) gefunken, fo dafs letztgenannter Körper 
bereits für gewiffe induftrielle Zwecke Bedeutung zu gewinnen beginnt. 
Die vereinigten chemifchen Fabriken zuLeopoldshall ent- 
ftanden aus fieben Fabriken in den Jahren 1861 bis 1803 und befchäftigen fich 
mit der Verarbeitung der Abraumfalze, namentlich der Darftellung von Brom- und 
Glauberfalz aus Fabriksrückftänden. Im Jahre 1875 verarbeiteten fie für 625.030 
Thaler Carnallitund producirten für 1,802.000 Thaler Waaren, meift für inländifehen 
Bedarf. In neuefter Zeit ift diefer Vereinigung auch die Patent-Kalifabrik des 
Dr. A. Frank beigetreten. 
Die Stafsfurterchemifche Fabrik (vormals Vorfter und Grüneberg) 
wurde im Jahre 1862 errichtet und betreibt namentlich die Bereitung von Kal 
falzen, wie die der Pottafche aus fchwefelfaurem Kali, dann die Fabrication der 
Soda, des Glauberfalzes, Superphosphates, der Düngfalze etc. Im Jahre 1871 
verarbeitete die Firma 6- bis 700.000 Centner Kochfalz und an 40.000 Uentner 
Schlempekohle und producirte unter Anderem 90.000 Centner Chlorkalium, 
14.000 Centner Pottafche, 35- bis 40.000 Centner fchwefelfaures Kali. 
Die FirmaVorfterund Grünebergin Kalk bei Deutz wurde im Jahre 
1858 errichtet, befchäftigt fich vornehmlich mit der Erzeugung von Pottafche, 
Kalifalpeter und Düngftoffe (künftlichem Guano). Die Erzeugung von Kalifalpeter 
erfolgt durch Umfetzung des Chilifalpeters mit Kalifalzen und es wurden hiezu bis 
1859, Pottafche, dann durch zwei Jahre Schlempekohle und feit 1861 Chlorkalium 
angewendet. Die Pottafche wird nach einem, dem Leblanc’fchen Sodaproceffe ana- 
logen Vorgang, dargeftellt und das fchwefelfaure Kali hiezu durch Umfetzung von 
Stafsfurter Chlorkalium mit Schwefelfäure oder Kieferit erhalten. Der künftliche 
„Guano“ wird aus Superphosphat, zu deffen Darftellung Lahnphosphate dienen, 
mit Ammoniakfalzen bereitet. Die jährliche Production diefer Firma beträgt 146.000 
Centner Waaren im Werthe von 898.000 Thaler. 
ENGLAND. Die grofsartige und unter den günftigften localen Verhältniffen 
entwickelte chemifche Induftrie Englands war auf der Ausftellung nur fehr fchwach 
vertreten. Im Laufe des letzten Decenniums hatte diefe Induftrie auch in England 
manche Schwierigkeiten zu beftehen gehabt und zunächft mufste auch hier das 
Steigen der Kohlenpreife tief empfunden werden. Nach Beendigung des amerika- 
nifchen Krieges brauchte jedoch der transatlantifche Markt koloffale Mengen Soda, 
was eine rafche Vergröfserung der englifchen Fabriken und ein Zurücktreten der 
englifchen Waare auf dem deutfchen Markte zur Folge hatte. Die Einführung eines 
hohen Eingangszolles auf Soda in Amerika hatte den Engländern plötzlich jenen 
Markt entriffen und fie mufsten fich neuerdings nach Deutfchland wenden, wo inzwi 
fchen grofse Fabriksanlagen entflanden waren und die Concurrenz eine fehwierige 
geworden war. Das Steigen der Kohlenpreife und Arbeitslöhne mufste daher der 
chemifchen Induftrie befonders empfindfam werden, hat jedoch in den letzten 
Jahren einen erneuerten Auffchwung der auf Maffenprodudtion berechneten eng 
lifchen Induftrie nicht gehindert. 
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