Full text: Die Arzneiwaaren (Heft 3)

   
  
10 K.D. Ritter v. Schrofi. 
Kataloges hierüber aus. Beginnen wir fogleich mit dem Paradiefe Englands, mit 
Oftindien, fo ift hier gleichfalls insbefondere zu bedauern, dafs die ihm 
angehörigen Objedte in einer Weife zur Anfchauung gelangten, welche deren 
genaueres Studium gar fehr beeinträchtigt; die Aneinanderreihung, die Art der 
Aufftellung, die Unterbringung in verhältnifsmäfsig kleinen Gläfern mit herme- 
tifchem Verfchluffe, welcher ein Oeffnen derfelben unmöglich macht, laffen viel zu 
wünfchen übrig; eine nicht unbedeutende Anzahl derfelben war fo hoch aufgeftellt 
(was leicht hätte vermieden werden können), dafs die Etiquette und die in dem 
Glafe enthaltene Subftanz nur mittelft eines Tafchenperfpectives erkannt werden 
konnte. Um einige Ordnung in die ausgeftellten Gegenftände zu bringen, ift es 
nothwendig, diefelben in Gruppen zu theilen. Als die wichtigfte mufs diejenige 
angefehen werden, welche unter dem Titel Materia medica, aufser einigen 
anderen Drogen, in etwas gröfseren Gläfern mit Etiquetten, welche aufser dem 
lateinifchen und englifchen Namen auch die Bezeichnungen in 7—10—13 oftafati- 
fchen Sprachen enthalten, die der indifchen Pharmakopee angehörigen Objedte 
enthält, woran wir die oftfindifchen Chinaforten, von Mac Ivor und 
Markham ausgeftellt, und die in einem befonderen Kaften befindlichen Genufs 
mittel Indiens anreihen. Wenig Befriedigung gewährt die in kleinen, gleich- 
falls hermetifch verfchloffenen Gläfern befindliche, von einem Le<turer gebrachte 
Sammlung der Hortic. und agric. Soc. Die Etiquetten nehmen den gröfsten 
Theil des Glafes ein, fo dafs man von dem Inhalte wenig Notiz nehmen kann. 
Eine weitere Gruppe umfafst unter dem Titel vegetabilifche Nahrungs- 
mittel die amylumreichen, längft bekannten Subftanzen und Mehlarten 
(Arrowroot aus Bombay und Bengalen, Tapiocca, flour of Yam, Mehl aus 
Acer arietinum) und die letzte Abtheilung trockene Extracte, Gummi 
und Harze. 
Was den Inhalt der Materia medica betrifft, fo fanden wir viele alte 
Bekannte unferer Pharmakopoeen, aber auch intereffante einheimifche Medicamente. 
Unter den Gewürzen und aromatifchen Stoffen erwähnen wir Coriander, 
Fenchel, Kümmel, Dillfrüchte, Früchte von Daucus Carotta, Ptychotis Ajowan, 
Capsicum fastigiatum, C. grossum, Illicium anisatum, Cardamomen von Elettaria 
Cardamomum, Cardam. medium, C. Korarima, Sinapis dichotoma, S. ramosa, Wur- 
zeln vom grofsen Galgant, Pyrethrum, Nardostachys Jatamansi, von Anatherum 
muricatum, Rofenblüthen, Saffran, Kampher. Unter den narkotifchen Mitteln 
heben wir hervor: Opium in Stücken, nicht in Kugeln, Capita Papaveris (fehr 
grofse Köpfe, der Länge nach angeritzt, 3 Sorten: von Seylah hesah, Maghahia, 
Bhugobee), Wurzel von Belladonna, Blätter und Samen von Hyoscyamus niger, 
von Datura Stramonium und von Datura alba, Wurzel von Physalis somnifera aus 
Bombay, Kokkelskörner, Samen und Rinde von Strychnos Nux vomica, Cannabis 
sativa, Digitalis purpurea, Blätter und Samen von Conium maculatum. Drei Species 
von Aconitum, und zwar: A. Napellus (die Wurzel führt die einheimifchen Bezeich- 
nungen): Mahoor H. (Hindoftan) Bish, Butsnab-Bish B. (Bengalen), Ativassa (ieh), 
Bikh, Bish, Bishnak, Ati-singeen-bish N. (Nepal), Butchnab (Bombay); A. ferox in 
2 Gläfern, in deren einem kleinere Exemplare mit Stengelreften, unferem Napellus 
ähnlich, in dem anderen etwas gröfsere Tubera, unferen Exemplaren von Ac. ferox 
gleich (die indifchen Bezeichnungen find durchwegs diefelben wie bei Ac. Napel- 
lus); Aconitum heterophyllum (Atees, Atis). Unter den draftifchen Heil- 
mitteln find zu erwähnen: Alo& in 3 Sorten (Barbados, socotrina und A. von 
Aden), Gummigutt von Garcinia Morella, in baculis, und von Garcinia pictorum 
(Mysore Gamboge, in einzelnen kleinen Stücken), Ricinus- und Crotonfamen, Colo- 
cynthen, Sennesblätter von Cassia lanceolata, C. acutifolia, C. obovata, alfo alexan- 
drinifche, Senna und keine Tinnevelly-Senna. Anthelminthica: Kamala und 
Punica Granatum. Adstringentia: Galle von Quercusinfect., von Tamarix furas, 
Terminalia Chebula, Wurzel, Rinde und Extradt von Berberis Lycium, B. aristata 
und B. asiatica, Früchte von Randia dumetorum, Betelnüffe, Kino von Pterocarpus 
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
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