Full text: Die Arzneiwaaren (Heft 3)

  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
   
    
   
   
    
  
    
   
  
   
   
   
    
   
  
   
  
  
   
  
  
  
   
  
  
   
   
   
  
   
  
   
   
   
   
   
   
   
    
  
  
   
  
   
   
     
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Die Arzneiwaaren. 15 
glauben wir mit diefer Bemerkung uns begnügen zu dürfen, ohne in die Sache 
näher einzugehen. 
FRANKREICH war in feinen Colonien und in Algier, das felbftftändig für fich 
getrennt von den Colonien, wie in Paris, ausgeftellt hat, glänzend vertreten. Die 
Drogen find faft durchgehends bezüglich ihrer Abftammung wiffenfchaftlich 
beftimmt und gibt ein zweckmäfsig abgefafster Katalog die entfprechende Aus- 
kunft, felbft miteinigen Worten Andeutungen ihrer Wirkungen. Die Unterbringung 
derfelben in grofsen Gläfern mit entfernbaren eingeriebenen gläfernen Stöpfeln 
läfst eine genauere Betrachtung und Unterfuchung derfelben zu. Bei der Auf- 
ftellung hat man hie und da der Eleganz zu fehr Rechnung getragen und darüber 
die Aneinanderreihung des Zufammengehörigen vernachläffgt. Bei keiner der 
früheren Ausftellungen war man fo leicht wie hier im Stande, eine genaue 
Einficht in die vorliegenden Objedte zu nehmen. Im Allgemeinen mufs noch 
bemerkt werden, dafs Frankreich in den letzten Decennien die gröfsten Anstren- 
gungen gemacht hat, vermöge feines confequent durchgeführten Akklimatifations- 
syftems in feinen Colonien Alles zu vereinigen, was die Natur auf die verfchieden- 
fen Punkte der Erde vertheilt hat; daher man auf denfelben nicht nur das Ein- 
heimifche, fondern auch viel Fremdes und in den tropifchen Befitzungen fich häufig 
Wiederholendes findet. Bei dem hier dargebotenen Reichthume müffen wir uns 
in unferer Mittheilung nur auf das Wichtigere befchränken. 
Wir betrachten zunächft die amerikanifchen Colonien: Martinique, 
Guadeloupe, Guyane, Saint-Pierre-Miquelon. 
Martinique. Die hier gebauten Gewürze: Gewürznelken, Zimmt, Tonka- 
bohnen, Muscatnüffe, Früchte von Myrtus acris (fehr ähnlich denen von Myrtus 
Pimenta), haben keine befondere Bedeutung für -den Handel, da fie im Lande 
felbft meiftens verbraucht werden. Um fo wichtiger find die Medicinalpflanzen, 
an denen Martinique fehr reich ift. Aufser den bekannten: Bittera febrifuga, 
Cassia Fistula, Citrus medica, Contrayerva, Erythroxylon coca, Exostemma 
floribundum, Guajacum officinale, Ilex paraguyensis, Quassia amara, Simaruba 
excelsa und S. officinalis, Spigelia anthelmia, Swietenia Mahagoni erwähnen wir 
noch insbefondere Cinchona nitida und eine nicht näher beftimmte Species von 
Cinchona, durch Belanger eingeführt, welche vortrefflich gedeihen follen auf 
den Höhen der Infel. Die vorliegenden Proben, dünne eingerollte Rinden von 
grauer, ins Bräunliche ziehender Farbe gehören noch fehr jungen Exemplaren an. 
Dafs man die an Alkaloiden arme C.nitida pflanzt, ift zu bedauern. Die Rinde 
von Andira racemosa, im Volke Angelin genamnt, gilt als vermifugum. Die Blätter 
von Anona muricata und von A. squamosa als adstringentia, tonica, ebenfo die 
Rinden von Carapa Guyanensis, Cecropia peltata, Cerasus sphzerocarpa, Sapota 
Achras. Als Narcotica finden Anwendung die Blätter von Atropa arborescens und 
Solanum triste, Als fchweifstreibend werden angeführt die Blätter von Aralia 
arborea, von Ruellia und Stachytarpheta jamaicensis. Die Blüthen von Tecoma 
leucoxylon dienen als Antisyphiliticum. Stimulantia find die Blüthen von Uvaria 
odorata, die Pulpa der Früchte von Coffea arabica, die Blüthen der Sauvagesia 
eredta, unter dem Namen Bergthee bekannt, die Blätter von Spermacoce. Pur- 
gantia find die Samen von Iatropha multifida, die Rinde von Plumiera rubra (deren 
Blüthen gehören zu den Bruftmitteln), die Blätter von Cassia brasiliensis. Escha- 
rotica und Vesicantia find die Samen von 'Caryota urens, im gepulverten 
Zuftande jene von Guilandina bonducella, die Wurzel von Plumbago scandens. 
Gegen Flechten werden empfohlen die Blätter von Cassia alata, gegen Leber- 
leiden Egletes domingensis, als Emmenagogum die Blätter von Laurus Persea, 
gegen Atonie des Darms die Blätter von Lantana Camara, gegen Dyfenterie 
Mangifera indica, bei Milzleiden Scutellaria purpurescens. Als Diureticum die 
ganze den Gräfern angehörige Pflanze Chloris radiata, die Wurzel von Heliconia 
caribza. Als Fiebermittel aufser den Cinchonen Exostemma floribundum, vulgo 
BEENIER SERRERE DDR 2.0, >. on Nun 
 
	        
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