52 RK. D. Ritter v. Schroff,
lohnendes Refultat. Wie fehr es übrigens auf eine zweckmäfsige Cultur der Mohn-
pflanze und ein richtiges Verfahren bei der Gewinnung und Einfammlung des Milch-
faftes der unreifen Kapfeln der Pflanze ankommt, um ein günftiges Refultat zu
erzielen, zeigen die von Gaftinel in Egypten, der Urheimat des Opiums, vor-
genommenen Verfuche. Die Opiumerzeugung hatte in Egypten, wo fie einft in der
gröfsten Blüthe ftand, ganz aufgehört, weil das Produdt mit der Zeit fo fchlecht
geworden war, dafs es nur 2—3%, Morphin enthielt und dafs daher dasfelbe feiner.
Credit vollftändig verloren hatte. Seitdem Gaftinel eine beffere Methode des
Anbaues und der Gewinnung angebahnt hat, erzeugt Egypten 9—10°/, morphin-
haltiges Opium und ift kein Zweifel, dafs es fehr bald gefucht fein wird. So viel
kann man fchon jetzt mit Beftimmtheit behaupten, dafs der Anbau der Mohnpflanze
behufs der Opiumgewinnung überall da lohnen werde, wo fowohl das Ackerland
als die Arbeitskräfte nicht zu hoch im Preife ftehen und wo man es insbefondere
verfteht, auch fchwächere, für fchwere Arbeiten nicht hinreichende Arbeitskräfte
zu verwenden.
EUCALYPTUS GLOBULUS. In der Region der Eucalyptusbäume ift der Gehalt
ler Blätter an ätherifchem Oel und des Holzes an adftringirenden Beftandtheilen
längft bekannt. Die Verwendung derfelben und ihrer Erzeugniffe zur Heilung
miasmatifcher Fieber gelangte aber befonders feit der letzten Parifer Ausftellung
erft zur Kenntnifs. Der um die Horticultur und um den Obftbau viel verdiente
Beer bemühte fich, den Anbau des Eucalyptus Globulus und die Verwendung der
Blätter zur Heilung von Wechfelfiebern in Wien in Anregung zu bringen, wobei
er fich meines Rathes bediente. Er theilte den Samen der Pflanze reichlich aus,
man gewann bald eine bedeutende Menge Exemplare und benützte die Blätter zur
Erzeugung einer Tindtur, welche von einigen Aerzten, insbefondere von den
M. Dr. Lorinfer und Keller, in Folge damit erzielter Heilungen von Wechfel-
fiebern, als ein wirkfames Fiebermittel erkannt wurde. Auch in den Malariagegenden
Ungarns fahen die Aerzte günftige Erfolge nach der Anwendung diefer Tindtur.
An gegentheiligen Beobachtungen fehlt es allerdings nicht, jedoch haben die Ver-
öffentlicher derfelben, insbefondere baierifche Aerzte, immerhin einige antifebrile
Wirkungen dem Mittel zuerkannt. Wenn alfo auch Eucalyptus Globulus die China-
Alkaloide nicht zu erfetzen, und noch weniger zu verdrängen im Stande ift, fo bleibt
er doch immer ein fchätzbares Surrogat, das befonders in jenen Fällen, in welchen
die China-Alkaloide nicht vertragen werden oder der Organismus mit denfelben
überfättigt ift, fowie in leichteren Wechfelfiebern angewendet zu werden verdient.
Vergebens hat man bisher nach einem Alkaloide in der Pflanze gefucht, es ift auch
keine Ausficht, ein folches in ihr zu entdecken. Als den Träger der Wirkfamkeit des
Eucalyptus Globulus fieht man das in ihm reichlich vorhandene ätherifche Oel an,
deffen Evaporirung man auch die Eigenfchaft zufchreibt, die Umgebung von Miasmen
zu reinigen, daher man den Anbau diefes wunderbar fchnell fich entwickelnden
Baumes, der ein treffliches Bauholz liefert, in Malariagegenden b_fonders empfiehlt.
In Algier bedeckt er bereits eine Fläche von 300—400 Hektaren. Bei diefen
Verhältniffen darf es nicht auffallen, dafs fich die Pharmacie diefes Baumes bald
bemächtigte und die mannigfaltigften Präparate daraus anfertigte. Algier und
Frankreich überbieten in diefer Beziehung alle übrigen Länder, welche ihnen
übrigens eifrig nachfolgen. Befonders find es Delpech und Ardiffon, welche
{owohl in der franzöfifchen als in der algierifchen Abtheilung ihre Präparate vor-
legen, und in der That das Möglichfte in diefem Artikel geleiftet haben. Auch
andere Pharmaceuten find darin nicht zurückgeblieben. Wir finden die Blätter und
Pulver von Eucalyptus Globulus (Rivoire verkauft fie zuı Fr. 25C. per Kilo)
und argenteus, Eucalyptol, Alcoolature, Extr. aquosum et alcohol., Capsules mit der
Effenz gefüllt, Eucalyphen, Eucalyphenöl (von Miergues und Leroux in Bou
farik), principe adtif d’E. et de son goudron, antiputrid, antihämorrhagifch, anti-
epidemifch, adftringirend, vulnerär und insedticid, Eau de Toillete d’E., Bain W’E.,
Anticalvitique d’E., Injection d’E., Eau dentifrice d’E., Oleol& d’E., zu Frietionen
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