Full text: Appreturmittel und Harzproducte (Heft 79)

    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
     
  
  
  
  
  
  
  
    
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Appreturmittel und Harzprodudte. T 
Beftimmung bald von rein weifser, bald ftärker oder fchwächer ins Bräunliche 
ziehender bis brauner Färbung ift; feltener find es ähnlich gefärbte Klümpchen. 
und pflegen meift nur die geringften Dextrinforten in folcher Geftalt in Verkehr 
zu kommen. Ebenfo ift der Dextrinfyrup (füffiges Dextrin) keine allgemein 
handelsübliche Form. Dagegen wird von einzelnen Fabrikanten das Dextrin in 
Geftalt von durchfcheinenden bis durchfichtigen, glänzenden Schüppchen oder 
neuerer Zeit wohl auch in Bruchftücken einer glafigen Maffe (fälfchlich Kryftalle 
genannt), welche dem arabifchen Gummi ähnlich fehen, in Handel gebracht. In 
diefe Form, welche fpeciellden Namen Kryftallgummi führt, kann das Dextrin 
bekanntlich leicht durch allmäliges Eintrocknenlaffen und Zerbröckeln der trocken 
gewordenen glafigen Maffe gebracht werden. Vor gewöhnlichem Dextrin hat der- 
artiges Kryftallgummi keinen wefentlichen Vorzug, und die Darftellung deffelben 
hat wohl nur dann einen Zweck, wenn mit der Wahl diefer Form, die allerdings 
durch die Aehnlichkeit mit dem arabifchen Gummi dem Präparate auch da Eingang 
verfchaffen kann, wo man fich mit dem Stärkegummi nicht recht befreunden wollte, 
dem Käufer auch eine Garantie für die Reinheit des Produdtes geboten wer- 
den foll. 
An die Befprechung der Stärke und Stärkeproducte fchliefst fich natur- 
gemäfs jene der Verwerthung der Nebenproducte der Stärkefabrikation 
an. Es ift eigentlich blos der bei der Darftellung der Stärke aus Körnerfrüchten 
abfallende Kleber, der uns unter diefen interef\irt, da die Schlamm- und Schabe- 
ftärke für die Herftellung geringerer Qualitäten von Leiogomme fehr gut ver- 
wendbar ift, und alfo als Nebenprodudt eigentlich nicht mehr in Frage kommt. * 
Wie bereits oben erwähnt, wird es mit der Einführung des Martin’fchen Ver- 
fahrens für die Production der Getreide-, namentlich der Weizenftärke, möglich, 
den Kleber in einer weit brauchbareren Form zu gewinnen, als das bei irgend 
einem Gährungsverfahren thunlich ift. So hat man fich denn auch ziemlich allge- 
mein gewöhnt, den Kleber in Blättern oder Scheiben getrocknet in einer des 
allgemeinen Verkehres fähigen Form in den Handel zu bringen, und befchränkt 
fich nicht mehr auf den nur localen Abfatz deffelben als Klebemittel für Leder- 
arbeiter, welches neben der Verfütterung oder gar der Anwendung zu Dung- 
zwecken, früher die faft allein übliche Verwendung diefes Nebenprodudtes der 
Stärke-Induftrie war. In folcher Geftalt, in welcher er nicht mehr das eckelhafte, 
vor jedem Verfuche eineranderen Verwendung abfchreckende Wefen der Schufter- 
yappe hat, findet er auch mehr und mehr in anderen Induftriezweigen Anwendung. 
Soift namentlich für die Zeugdruckerei der Kleber unter dem Namen Lucin 
fchon längft als in manchen Fällen anwendbares Surrogat für Albumin empfohlen 
worden und hat erft in jüngerer Zeitin Thom und Rofentiel, fowie inG. 
Schäffer warme Fürfprecher gefunden. Wenigftens für geringere Waaren 
wird fich hier für ihn gewifs Verwendung finden laffen. Als Nahrungsmittel 
für Menfchen, als welches ihn Lichtenfein, dann die Gebrüder Veron 
und endlich Grünsbergin Geftalt von mit Mehlzufatz hergeftelltem Kleber- 
gries, Klebergraupen und Klebermehl einzuführen fich Mühe gaben, hat er noch 
nicht viel Anklang gefunden, wiewohl er feines relativ hohen Stickftoffgehaltes 
wegen entfchieden einen bedeutenden Nährwerth repräfentirt. 
Das Publicum hat fich eben noch nicht gewöhnt, dem theoretifchen Werthe 
feiner Nahrungsmittel eine befondere Beachtung zu fchenken und findet in der 
ungewohnten Form oder der Fremdartigkeit der Eigenfchaften nur allzu leicht 
Anftofs, fich an ein Nahrungsmittel zu gewöhnen, felbft wenn der Nahrungseffedt 
* Die Verwerthung der bei der Stärkefabrikation refultirenden Wäffer, die bekanntlich 
wegen der Leichtigkeit, mit der fie der Fäulnifs anheimfallen, nicht felten wefentliche Uebel- 
ftände für die Nachbarfchaft folcher Fabriken im Gefolge haben, ift neuerlich durch Markl in 
der Weife verfucht worden, dafs er diefelben in Sammelbaffins mit Kalkmilch fällt, wobei ein 
Niederfchlag refultirt, der für Dungzwecke ganz geeignet ift, während das überftehende Waffer 
als weniger fchädlich abgelaffen werden kann. 
 
	        
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