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Appreturmittel und Harzproducte.
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der Umftand Schuld trägt, dafs die meiften diefer Ausfteller keine, oder doch nur
rein kaufmännifche Vertreter für ihre Objedte unterhielten. Dafs auch aus dem
Fragebogen der Jury keine Auskunft über Fragen diefer Art gefchöpft werden
konnte, wird jeder begreifen, der da weifs, wie fich ein grofser Theil der Indu-
ftriellen der Geheimnifskrämerei noch immer nicht zu entfchlagen vermag, und
wie vielerlei Rückfichten die Ausfüllung der Fragebogen zu beeinfluffen pflegen.
Vielleicht hilft die Zeit auch diefen kleinlichen Krämergeift überwinden
und läfst auch in weiteren Kreifen die Ueberzeugung wach werden, dafs klein-
liche Geheimthuerei das fchlimmfte Hemmnifs des Fortfchrittes itt.
Der Anordnung der einzelnen Länder im Ausftellungspalafte entfprechend,
beginnen wir mit
Nord-Amerika. Die Stärke-Induftrie diefes Staates hat das Eigenartige,
dafs fie fich dermalen faft ausfchliefslich auf die Gewinnung von Maisftärke (Corn
Starch) befchränkt. Die Bodenbefchaffenheit und die klimatifchen Verhältniffe
des Landes im Vereine mit der leichten Cultur der Maispflanze laffen diefem Roh-
enüber den eigentlichen Cerealien den Vorzug geben, und fo kommt
es, dafs feit etwa 30 Jahren die Maisftärke-Fabrikation fich in Nordamerika völlig
eingebürgert und die Stärkegewinnung aus Weizen oder Kartoffeln ziemlich ver-
drängt hat. Es mag hiebei auch insbefondere der Umftand von Gewicht gewefen
fein, dafs die Stärke-Induftrie Nordamerikas nicht fo fehr den Charakter eines
landwirthfchaftlichen Nebengewerbes, als vielmehr den einer Grofsinduftrie hat,
für welche bei der Wahl des Rohmateriales die Unabhängigkeit von der Jahres-
idung von Transportauslagen für werth-
materiale geg
zeit, Ergiebigkeit und möglichfte Verme
lofe Beftandtheile ete. und vornämlich die Produdtiensausbeute mafsgebend fein
mufste. Die Ausftellung hatten im Ganzen vier Firmen befchickt.
Als die bedeutendfte derfelben dürfte A. Erken brecher (St. Bernhard
Starch Works, Cincinnati, Ohio) zu nennen fein. Diefelbe hatte zwei Sorten von
Maisftärke ausgeftellt, deren eine als Kryftall-Glanzftärke, die andere als raffi-
nirte Maisftärke bezeichnet war. Beide Producte waren von vorzüglicher Quali-
tät und erfchienen, ohne geblendet zu fein, rein weifs. Erkenbrecher verwendet
zur Stärkegewinnung vornämlich die weifse Varietät des Wälfchkorns, und wendet
für die Gewinnung der feineren, befonders für Nahrungszwecke beftimmten
Stärkeforten ein dem Martin’fchen Verfahren im Principe ähnliches Schlemmver-
fahren an, welchem die vermahlene Maisfrucht unterworfen wird. Für die Gewin-
kemehlgehaltes aus der hornigen Körnerfubftanz wird endlich ein
nung des Stärl
Macerationswäffer eingeleitet,
Macerationsprocefs unter Anwendung alkalifcher
der indefs nur geringere Stärkeforten liefert. Die Abfälle und Rückftände der
Fabrikation werden zum Theil verfüttert, zum Theil diredt als Dungmittel verwen-
det, während ‘die Kolbenhüllen und Zapfen als Brennmaterialien verwerthet wer-
den. Die St. Bernhard Starch Works find auf Mafchinenbetrieb eingerichtet und
in ihrer Anlage auf eine Tagesprodudtion von circa 400 bis 500 Centner Stärke-
mehl berechnet. Für die Grofsartigkeit des Gefchäftsbetriebes diefer Firma
fpricht übrigens auch die Thatfache, dafs diefelbe Agenturen in den meiften be-
deutenderen Staaten Europas und Amerikas unterhält und dem Exporte eine
befondere Aufmerkfamkeit zuwendet.
Von anderen gleichfalls bedeutenderen Stärkefabriken Amerikas hatten
George Fox, gleichfalls in Cincinnati, dann Stein-Hirfch & Comp. in Chi-
cago und endlich Chr. Morningftar in New-York die Ausftellung befchickt.
Die ausgeftellten Stärkemufter fämtlicher genannten Fabrikanten waren von trefi-
licher Qualität, und namentlich ftanden die von G. Fox ausgeftellten Proben von
„Silken gloss Starch“ und raffinirter Maisftärke den Produdten der St. Bernhard
Starch Works in nichts nach. Ebenfo war insbefondere die von Chr. Morning-
ftar zur Ausftellung gebrachte Maisftlärke für Nahrungszwecke ein vorzügliches
Präparat zu nennen.
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