skitten,
p. 80)
1erftell-
lirzel
ingler’s
reit ver-
altenen
nforde
Kitt zu
ie Aus-
:oducdte
ch eine
st. Die
ec läfst
einer
fel fein
Hellig-
‘eit der
ht ver-
ntfpre-
ch der
: keine
tig
‚ei dem
nderen
keit,
>n, die
stunden
Monate
r follte
wei im
Copal-
halten,
nlichen
endfte
folcher
sfteller
irniffen
proben
eigent-
nlafs zu
darüber
m nicht
dem es
cht eine
ı Acteur
nd Prä-
n einge-
Winkel-
ısfteller
ı völlig
rremien
irungs-
Appreturmittel und Harzproducte. AT
Bei dem Umftande, als folche Anhaltspunkte zur Beurtheilung der Harz-
producte meift fehlten, mufs fich die Berichterftattung lediglich darauf befchränken,
bei Befprechung der einzelnen Ausftellungsobjecte auffallende, fchon äufserlich
kenntliche Mängel oder aber bemerkenswerthe Eigenthümlichkeiten derfelben zu
nennen, ohne dafs damit, foweit diefs Lacke, Firniffe oder Lackfarben betrifft,
auch endgiltig über den wahren Werth der einzelnen Fabrikate abgefprochen
werden wollte.
Folgen wir der Anordnung der einzelnen Länder im Ausftellungspalafte,
fo finden wir zunächft
Nordamerika, deffen chemifcheInduftrie ja durchwegs nur fehr fpärlich
vertreten war, durch einen einzigen Austteller repräfentirt. Es waren C. L. Hau-
thaway & Söhne, Bofton, welche einen Lederlack zur Ausftellung brachten, der,
zunächft für das Glänzendmachen von Schuhwerk beftimmt, fich für diefen Zweck
jedenfalls trefflich eignete. Einer flüchtigen Prüfung nach fchien diefes in Geftalt
von in mehreren Farben vorhandenen Flüffigkeiten erfcheinende Fabrikat eine
ammoniakalifche Löfung von Schellack oder vielleicht Xantorrhoea-Harz zu fein,
welches einem Zufatze von Kienrufs oder Broncelack feine Färbung verdankte.
Wiewohl dieAnwendung von ammoniakalifchen Schellacklöfungen für dieZwecke
der Herftellung von Lacken nicht neu ift und namentlich vonC.Pufcher (Fürther
Gewerbezeitung 18069, pag. 18) auch für wafferdichte Anftriche empfohlen wurde,
fo hat man bisher doch gerade für dasLackiren vonLeder und Schuhwerk keinen
allgemeinen Gebrauch von derartigen Lacken gemacht, und hat diefs vielleicht
auch mit Recht unterlaffen, da fich kaum denken läfst, dafs bei fortgefetzter Ein
wirkung von ammoniakalifchen Flüffigkeiten die Lederfubftanz keinen Schaden
nehmen follte. Jedenfalls wird man auf diefe Möglichkeit Bedacht zu nehmen
haben, ehe man fich entfchliefst, diefes Fabrikat, das übrigens durch die Bequem-
lichkeit feiner Anwendung und den trefflichen Effedt, den es erreichen läfst, fich
für den erften Moment fehr empfiehlt, an die Stelle der landesüblichen Wichfe
treten zu laffen.
Aus dem Süden Amerikas fanden wir von Producten der Harzinduftrie
nichts Bemerkenswerthes vor.
Ziemlich gut war diefe Induftrie in der Abtheilung Englands vertreten.
Bei dem Umftande, als der Fortfchritt der Firnifs- und Lackfabrikation ganz
wefentlich im Gefolge des Auffchwunges fteht, den das Verkehrswefen und insbe-
fondere das Eifenbahnwefen nahm, und als es namentlich die ziemlich hochge-
(pannten Anforderungen, die die Wagenfabrikation an die Lackinduftrie ftellte,
modus erworbenen Auszeichnung ein höchft zweifelhafter ift. Solchen Uebelftänden gegenüber
fcheint es nur einen Weg zu geben, der ohne koftfpieligen Apparat geftatten würde, das Aus-
ftellungswefen dem Zwecke, dem es dienen foll, entfprechender zu geftalten. Es wäre diefs die
Einführung der Verkaufsverpflichtung in dem Sinne, dafs Jeder, der als Ausfteller auf-
tritt, auch die Verpflichtung übernehme, nach dem Mufter feiner Ausftellungsobjecte, deren Ver-
kaufspreife Jedermann erfichtlich fein müfsten, in gefchäftsmäfsiger Weite in Verkäufe einzu:
gehen, beziehungsweife Aufträge zu übernehmen, für welche in Bezug auf Qualität und Preis das
Ausftellungsobjedt die Bedeutung eines Mufters hätte. Es brauchte für die Durchführung einer
folchen Mafsregel nur eine paffende Form gefunden zu werden, um mit einem Schlage all’ den Un-
zukömmlichkeiten, wie fie fich vornämlich hinfichtlich der eigentlichen Induftrie-Erzeug-
niffe vielfach eingefchlichen haben, ein Ziel zu fetzen. Mindeftens würde die ganz gewöhnliche
Praxis der Notirung übermäfsig billiger Preife, der Herftellung von Scheinobjecten, die eben nur
für die Ausftellung gefertigt find und Anderes mehr, wefentlich erfchwert werden und wenn man
die bindend abgefchloffenen Verkäufe in verläfslicher Weife zur Evidenz bringen laffen würde,
liefse fich ein wefentlich richtigeres Urtheil über die Leiftungsfähigkeit der einzelnen Austteller
gewinnen, als diefs der Fall fein kann, wenn man fich lediglich auf das Hörenfagen ftützt. Der
reelle Ausfteller vermöchte hiebei nur zu gewinnen, und es würde fo Manchem die Luft dazu
benommen werden, die Ausftellung zu einem Felde des Humbugs und der unredlichen Con-
currenz zu machen! —
4