Full text: Appreturmittel und Harzproducte (Heft 79)

   
  
  
  
   
  
   
   
  
  
   
   
   
   
   
  
  
    
   
   
   
  
  
   
    
    
   
  
  
  
  
   
  
    
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
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Appreturmittel und Harzproducte. 
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erfreuenden Firma ausgettellt, die in diefer Branche auch faft die einzig nennens- 
werthe ift. Die Vorzüglichkeit und Preiswürdigkeit der Erzeugniffe diefer Firma 
ift fo allgemein anerkannt, dafs es „Eulen nach Athen tragen“ hiefse, wollten 
wir über diefelben noch Weiteres bemerken. 
Die Siegellackinduftrie Oefterreichs hatte nur wenige und unter diefen 
nur einzelne Vertreter gefunden, deren Fabrikate befonderer Befprechung werth 
erfcheinen. Das relativ befte Fabrikat hatte unbeftritten A. F. Richterin Wien 
aufzuweifen, deffen Siegellacke, fowie auch Flafchenlacke fowohl in Hinficht auf 
Farbe, als auch auf Glanz und Härtegrad vollkommen befriedigend waren. 
Auch das Fabrikatvon L. Andreazziin Wien war ein durchaus befriedigendes 
zu nennen. 
Nicht das Gleiche konnte man von den Siegellackfabrikaten der Firma 
Hartmann & Mittler in Wien fagen, deren Erzeugniffe zwar fehr befrie- 
digend in Bezug auf Farbe, aber in der Maffe fo weich waren, dafs die einzelnen 
an den Kaftenwänden befeftigten Stängelchen zu unförmlichen Maffen zufammen 
gefchmolzen waren, was ein halbwegs gutes Siegellack, wenn auch die Tempe- 
ratur in dem Ausftellungsraume eine zu Zeiten refpeetabel hohe war, denn doch 
nicht thun darf. Als recht gelungen waren dagegen die von der/elben Firma aus- 
geftellten Proben durchfichtigen oder doch gut durchfcheinenden Siegellacks zu 
bezeichnen. 
Von fonftigen, wahrfcheinlich der Claffe der Harzprodudte zuzuzählenden 
Induftrie-Erzeugniffen fanden fich in der Ausftellung als erwähnenswerth noch 
Mufter eines angeblich neuen, fchnell trocknenden und hohen Glanz liefernden 
wafferdichten Lederlackes, der von Dr. G. Thenius in Wiener-Neuftadt aus- 
geftellt war und in der That, wenn er die ihm nachgerühmten vorzüglichen Eigen- 
fchaften wirklich befitzt, um fo beachtenswerther wäre, als fein Preis (80 kr. 
öfterr. Währung per Pfund) ziemlich mäfsig erfcheint; weiters eine von Gius. 
Moraviain Trieft ausgeftellte, gleichfalls als neu bezeichnete grüne Lackfarbe 
„zur Bewahrung des 
defsgleichen eine roth- 
braune Tünchfarbe, über deren befondere Vorzüge indefs keine Mittheilung 
gemacht war. 
Ungarn hatte eine nur fehr fchwache Betheiligung feiner Harzinduftrie 
aufzuweifen. Es waren lediglich zwei Austteller, welche diefe Branche vertraten, die 
doch auch in Ungarn keineswegs auf niederer 
fowie Lackfarben-Fabrikaten hatte 
Stufe fteht. Von Lack- und Firnifs-, 
allein die Firma Gebrüder Strobentz in 
Peft Einzelnes zur Ausftellung gebracht, und zwar durchwegs Erzeugniffe, die 
ihrem Aeufseren nacl 
als durchaus befriedigend bezeichnet werden konnten. 
Auch recht fchöne Siegellackmufter hatte diefe Firma aufzuweifen. Der zweite 
Vertreter von Ungarns Harzinduftrie war H. Schönwald in Peft, welcher die 
Ausftellung mit vortrefflichen Proben von Siegellack befchickt hatte, die nament- 
lich tadellos in Farbe (er hatte nur rothes Siegellack aufzuweifen) und von 
fchönem Glanze waren. 
In höchft achtenswerther Weife war 
treten, und es kann ohne Schmeichelei gefagt werden, dafs die ausgeftellten 
Erzeugniffe ruffifcher Fabrikanten jene fo mancher deutfchen und öfterreichifchen 
Firmen, ja felbft einzelner franzöfifcher Firmen entfchieden in den Schatten 
ftellten. 
Von den einzelnen Ausftellern möchte zunächft L. Marx in St. Peters- 
burg genannt werden, welcher fowohl Fimiffe als auch Lacke von vorzüglicher 
Klarheit und Helligkeit ausgeftellt hatte, darunter eine faft wafferklare Copal- 
politur, welche, nach den Anftrichproben zu urtheilen, als trefflich bezeichnet 
werden konnte. Befonders erfcheinen die Mufter von 
gebleichtem Schellack, welche, wenn ihnen nicht der Vorrang vor dem gleichen 
die Harzinduftrie 
hervorzuheben 
Rufslands ver- 
  
  
  
  
  
 
	        
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