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Dr. Wilh. Fried. Gintl.
Phosphorfäure in das faure Phosphat umgewandelt, aufgefchloffen if, dem ein
zur Erzielung des Glanzes beflimmter Zufatz von Melaffe gegeben wird, während
feltener auch Kienrufs zur Erhöhung der Schwarzfärbung oder andere meift
nebenfächliche Zufätze beigegeben werden, oder aber fie find weniger auf die
Erzielung eines Glanzes berechnet, vielmehr dazu beflimmt, dem Leder des
Schuhwerkes neben der gewünfchten Schwärze einen erhöhten Grad von Waffer-
dichtigkeit, wohl auch gröfsere Gefchmeidigkeit zu geben und find dann in der
Regel Mifchungen von Fetten und Harzen (oft auch unter Zufatz von Kautfchuk-
oder Guttapercha-Löfungen in Fetten), mit Kienrufs, Knochenkohle u. del.
Bezüglich der erften, häufiger in Verwendung ftehenden Art von Wich-
fen, den fogenannten Glanzwichfen, hat fich, wenn man von einem in der neue-
ften Zeit von J Hamilton® gemachten Vorfchlage abfieht, welcher das
Naphthalin zur Wichfebereitung verwenden will, eine Neuerung wohl wefentlich
nur infoferne ergeben, als man feit einer Reihe von Jahren Wichfen unter Zufatz
von Glycerin herftellt. Die Anwendung von Glycerin zu diefem Zwecke hat ganz
entichiedene Vortheile und geftattet, Wichfen zu erzielen, welche dem Leder
einen gewiffen Grad von Gefchmeidigkeit erhalten, ohne, wenn mit Mafs ver-
wendet, der. Lederfubftanz irgend abträglich zu fein und dabei doch einen
fchönen Glanz geben.
Die zweite Art von Wichfen, Fettwichfen, wird nach wie vor vornehmlich
aus Thran, mit Zufatz von Wachs, Talg und den verfchiedenften Arten von Har-
zen, unter Beimifchung fchwarzer Pulver, wie Spodium-Mehl, Rufs etc., hergeftellt
und hat, wiewohl alljährlich neue Vorfchriften zur Herftellung „unübertreffi-
cher“ wafferdichter Wichfen auftauchen, im Prineipe eine Neuerung fich auf
diefem Gebiete nicht ergeben, es wäre denn, dafs man die in Anwendung
gebrachten ammoniakalifchen Schellacklöfungen, die wir oben #*
haben, den Wichfen gleichhalten wollte.
Die Ausftellung bot daher, wie begreiflich, auch nichts Neues auf dem
Gebiete diefer Induftrie und all’ das, was etwa als neu hingeftellt war, entpuppte
fich bei näherer Einficht als eine oder die andere Variation des Alten, die nur
in unwefentlichen Dingen von diefem abwich. Es hatten fich übrigens nur aus
wenigen Ländern Ausfteller diefes Induftrieproductes gefunden und waren nebft
Oefterreich, Deutfchland und der Schweiz faft nur Frankreich und Italien auf
diefem Induftriegebiete vertreten.
Intereffanter Weife hatte Fr ankreich das Meife
aufzuweifen, vielleicht weil man dort dem Glanze der
gröfsere Beachtung zu fchenken fcheint als:
diefem, gewöhnlich mit wenig Sorgfalt behandelten Artikel der feine Ge
der Franzofen in der Nettigkeit, um nicht zu
welcher diefes Fabrikat zu Markte kommt.
Wir zählten aus Frankreich
und zwar J. Bernhard in Bar
befprochen
auf diefem Gebiete
Fufsbekleidung eine
ıinderswo, und es zeigte fich felbft an
fchmack
fagen Eleganz der Emballagen, in
allein fünf Ausfteller von Wichsfabrikaten,
is, L. Chiraux in Cambray, A. Favierin
Marfeille , Jacquand, pere & fils in Lyon und Jacquot & Comp. in
Paris, von denen Favier eine wafferdichte Wichfe für Pferdegefchirre und Wagen-
leder, die Uebrigen Schuhwichfe, und zwar durchwegs in fehr netter und gefäl-
liger Emballage ausgeftellt hatten, auf die namentlich bei dem „Cirage Martin-
Martine“ genannten Fabrikate eine befondere Sorgfalt verwendet war.
Nächft Frankreich. zählte die Schweiz die meiften Ausfteller diefes
Fabrikates, von welchen wirEl. Favre aus Nyon, Jen ny&.Suter, Wädens-
weil (Zürich) und Sutter, Kraufs & Comp. aus Oberhofen-Münchweilen
namentlich nennen möchten. Die Fabrikate diefer Firmen, .meift „Schnellglanz-
* S. Deutfche Induftriezeitung 1371, ». 358,
2 .. 2: 9)
** 5. Harzproducte unter Nordamerika.
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