Full text: Appreturmittel und Harzproducte (Heft 79)

58 
Dr. Wilh. Fried. Gintl. 
Phosphorfäure in das faure Phosphat umgewandelt, aufgefchloffen if, dem ein 
zur Erzielung des Glanzes beflimmter Zufatz von Melaffe gegeben wird, während 
feltener auch Kienrufs zur Erhöhung der Schwarzfärbung oder andere meift 
nebenfächliche Zufätze beigegeben werden, oder aber fie find weniger auf die 
Erzielung eines Glanzes berechnet, vielmehr dazu beflimmt, dem Leder des 
Schuhwerkes neben der gewünfchten Schwärze einen erhöhten Grad von Waffer- 
dichtigkeit, wohl auch gröfsere Gefchmeidigkeit zu geben und find dann in der 
Regel Mifchungen von Fetten und Harzen (oft auch unter Zufatz von Kautfchuk- 
oder Guttapercha-Löfungen in Fetten), mit Kienrufs, Knochenkohle u. del. 
Bezüglich der erften, häufiger in Verwendung ftehenden Art von Wich- 
fen, den fogenannten Glanzwichfen, hat fich, wenn man von einem in der neue- 
ften Zeit von J Hamilton® gemachten Vorfchlage abfieht, welcher das 
Naphthalin zur Wichfebereitung verwenden will, eine Neuerung wohl wefentlich 
nur infoferne ergeben, als man feit einer Reihe von Jahren Wichfen unter Zufatz 
von Glycerin herftellt. Die Anwendung von Glycerin zu diefem Zwecke hat ganz 
entichiedene Vortheile und geftattet, Wichfen zu erzielen, welche dem Leder 
einen gewiffen Grad von Gefchmeidigkeit erhalten, ohne, wenn mit Mafs ver- 
wendet, der. Lederfubftanz irgend abträglich zu fein und dabei doch einen 
fchönen Glanz geben. 
Die zweite Art von Wichfen, Fettwichfen, wird nach wie vor vornehmlich 
aus Thran, mit Zufatz von Wachs, Talg und den verfchiedenften Arten von Har- 
zen, unter Beimifchung fchwarzer Pulver, wie Spodium-Mehl, Rufs etc., hergeftellt 
und hat, wiewohl alljährlich neue Vorfchriften zur Herftellung „unübertreffi- 
cher“ wafferdichter Wichfen auftauchen, im Prineipe eine Neuerung fich auf 
diefem Gebiete nicht ergeben, es wäre denn, dafs man die in Anwendung 
gebrachten ammoniakalifchen Schellacklöfungen, die wir oben #* 
haben, den Wichfen gleichhalten wollte. 
Die Ausftellung bot daher, wie begreiflich, auch nichts Neues auf dem 
Gebiete diefer Induftrie und all’ das, was etwa als neu hingeftellt war, entpuppte 
fich bei näherer Einficht als eine oder die andere Variation des Alten, die nur 
in unwefentlichen Dingen von diefem abwich. Es hatten fich übrigens nur aus 
wenigen Ländern Ausfteller diefes Induftrieproductes gefunden und waren nebft 
Oefterreich, Deutfchland und der Schweiz faft nur Frankreich und Italien auf 
diefem Induftriegebiete vertreten. 
Intereffanter Weife hatte Fr ankreich das Meife 
aufzuweifen, vielleicht weil man dort dem Glanze der 
gröfsere Beachtung zu fchenken fcheint als: 
diefem, gewöhnlich mit wenig Sorgfalt behandelten Artikel der feine Ge 
der Franzofen in der Nettigkeit, um nicht zu 
welcher diefes Fabrikat zu Markte kommt. 
Wir zählten aus Frankreich 
und zwar J. Bernhard in Bar 
  
befprochen 
auf diefem Gebiete 
Fufsbekleidung eine 
ıinderswo, und es zeigte fich felbft an 
fchmack 
fagen Eleganz der Emballagen, in 
allein fünf Ausfteller von Wichsfabrikaten, 
is, L. Chiraux in Cambray, A. Favierin 
Marfeille , Jacquand, pere & fils in Lyon und Jacquot & Comp. in 
Paris, von denen Favier eine wafferdichte Wichfe für Pferdegefchirre und Wagen- 
leder, die Uebrigen Schuhwichfe, und zwar durchwegs in fehr netter und gefäl- 
liger Emballage ausgeftellt hatten, auf die namentlich bei dem „Cirage Martin- 
Martine“ genannten Fabrikate eine befondere Sorgfalt verwendet war. 
Nächft Frankreich. zählte die Schweiz die meiften Ausfteller diefes 
Fabrikates, von welchen wirEl. Favre aus Nyon, Jen ny&.Suter, Wädens- 
weil (Zürich) und Sutter, Kraufs & Comp. aus Oberhofen-Münchweilen 
namentlich nennen möchten. Die Fabrikate diefer Firmen, .meift „Schnellglanz- 
* S. Deutfche Induftriezeitung 1371, ». 358, 
2 .. 2: 9) 
** 5. Harzproducte unter Nordamerika. 
  
  
   
    
   
  
  
   
   
  
   
   
   
  
  
  
   
  
  
   
   
    
  
   
   
   
  
  
  
   
   
    
   
  
   
  
   
  
  
   
  
  
   
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
   
    
  
  
  
   
    
   
     
  
   
   
  
  
  
  
  
  
    
    
wich! 
den ( 
Luis; 
wich 
wich 
Eko: 
nette 
mar 
Stief 
hatte 
fette 
welc 
Stief 
difch 
wen 
welc 
dudt 
Oel; 
die 
gek: 
wir 
witz 
Kräı 
und 
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.