20 Friedrich Kick.
Schneckenrad ” und die beiden Doppel-Curvenfcheiben c, c’ welche auf eigen-
mühtlich geformte, an den Achfen der Speifehähne fitzende Dreiecke wirken.
Die felbftthätige Entleerung der Mafchine erfolgt in ähnlicher Weife. Mit
der Bütte feftverbundenrotirtdie Wellew, welche einerfeits das Schnecken-
rad ” anderfeits die Curvenfcheiben c’ trägt. Die Schraube s’ ift mit dem
Lager feft verbunden und umgreift als freigehaltener Ring die Büttenwelle.
Nachdem nun die Welle w mit der Bütte fich drehend, die Schraube umkreif, fo
mufs das Rad eine Drehung um feine Achfe erhalten, welche der Welle und den
Curvenfcheiben c” mitgetheilt wird. Hiedurch vermitteln die Curvenfcheiben ce’
das rechtzeitige Oeffnen und Schliefsen durch entfprechendes Drehen des im
Büttenkranze eingefetzten Entleerungshahnes.
Nachdem es erforderlich ift, die Oeffnungszeit für die Entlee-
rung zu reguliren, fo befteht c’’ aus zwei Theilen, die fich zu einander ver-
fetzen laffen, während c und c’ aus einem Stück find, denn die Zeit für den Einlauf
läfst fich ein für allemal feftfetzen.
Der Mechanismus der Füllung und Entleerung ift in folchem Zufammen-
hange, dafs, fowie der Entleerungshahn gefchloffen wird, fich der Füllungshahn
{ogleich öffnet. Die Zeit zwifchen Füllung und Entleerung oder die Arbeits-
periode des Steines ift abhängig von der Gefchwindigkeit der Bütte und
diefe läfst ich durch ein Riemenvorgelege oder bei gröfseren Mafchinen durch
ein Rädervorgelege reguliren.
Noch mag bemerkt werden, dafs die rotirende Bütte mit einer ftilltehenden
aus Holz und Blech gefertigten Umhüllung verfehen ift, welche mittelft Filz genau
abgedichtet ift. Diefe Hülle hat den Zweck, die durch die fehwachen Zwifchen-
öffnungen der Eifenftäbe, welche die Stirnfläche der Bütte bilden, herausgetrie-
benen Staubtheilchen aufzunehmen. Ein Saugventilator führt diefelben continuir-
lich ab.
Es wird dadurch der Vortheil erreicht, dafs alles beim Schälen Abgefon-
derte fofort aus der Mafchine entfernt wird. Das nach Beendigung des Schäl-
proceffes eben dahin entleerte Arbeitsquantum wird mittelft Elevators (oder
Schnecke) nach den Sortirmafchinen transportirt. — Wir erfehen, dafs fich das
Quantum der Charge (gleichzeitiger Bearbeitungsmaffe), die Zeitdauer der Ein-
wirkung und die Dauer der Entleerung reguliren läfst und dafs die Mafchine voll-
kommen felbftthätig wirkt. In conftrudiver Beziehung ift fie geiftreich durch-
gebildet, doch liegen Details nicht in der Aufgabe des Berichtes.
Nebft der Mafchine und dem zugehörigen Sortirapparat, waren Produde
derfelben, als: gefchälte Erbfen, Reis, Hirfe, Gerfte und Graupen verfchiedener
Gröfse ausgeftellt, welche die tadellofe Arbeit diefer Mafchine bekundeten.
Die Reifsmafchine desfelben Fabrikanten bezweckt das Zertheilen der
Gerftenkörner in mehrere (drei) Stückchen, um eine gröfsere Zahl kleiner Graupen
zu erzeugen, als es fonft aus derfelben Gerftenquantität möglich. Sie vertritt alfo
die Stelle der Schneidemafchinen. Die Zerkleinerung erfolgt hier durch das
Zufammenwirken zweier nach entgegengefetzten Richtungen bewegter Mahlfchei-
ben, deren gegen einander gekehrte Flächen fraifenähnliche Zähne befitzen.
Wietzheimer & Pini in Wien hatten gleichfalls einen Graupengang
ausgeftellt, welcher jedoch ohne Selbftbedienung arbeitet; derfelbe ift in den
arbeitenden Theilen dem Martin’fchen Gange ähnlich, nur ift ein Theil
umfanges aus Steinfegmenten gebildet; nicht alfo aus Eifenftäbchen.
Zur Graupenfabrication verwendete Steine hat in mehreren Varietäten die
Firma Gebrüder Ifrael ausgeftellt und empfiehlt diefelbe als Schälftein einen
grobkörnigen fächfifchen Sandftein, als Rollftein mittelgroben fchlefifcl
als Polirftein einen feinkörnigen harten Sandftein aus Hannover.
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