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Dr. Josef Hanamann.
Welche Früchte diefe vielen und fchönen Arbeiten für die Fabrication
getragen haben, welchen Fortfchritt diefes gemeinfame, muftergiltige Wirken
gezeitigt hat, erkennt man aus der anerkannten Thatfache, dafs die deutfche
Rübenzucker-Induftrie unter allen Ländern den erften Platz einnimmt.
In entfprechender Würdigung der hohen Bedeutung und des den Fortfchritt
fördernden Einfluffes, den grofse Weltausftellungen auf die Erzeugniffe der Induftrie
ausüben, bemühte fich namentlich Deutfchland auf der Ausftellung ein klares Bild des
Standes der deutfchen Rübenzucker-Fabrication zu geben. In einer fternförmigen,
mufterhaft geordneten und gefällig arrangirten Gruppe, welche in eine fechsfeitige
Pyramide aus imitirten riefengrofsen Zuckerhüten ausläuft, präfentirte fich würdig
die Collectivausftellung des Vereines für die Rübenzucker-
Induftrie des deutfchen Reiches Die verfchiedenartigften Produdte des
Zuckers, vom blendend weifsen Hutzucker, Candis, Kryftallzucker und Farin, alle
Arten Füllmaffen und Zuckermehle, bis zu dem lichten,
Rohzuckern und fchwarzen Syrupen waren hier überficl
zeigten, was deutfcher Fleifs, Ausdauer und freie
bewält
dunkelgelben, braunen
ıtlich zufammengeftellt und
Arbeit aus einem fchwer zu
igenden, mit vielen Fremdftoffen verunreinigten und dem Zuckerrohr gegen-
über fehr armen Rohftoffe darzuftellen vermag.
Bis zum Jahre 1836 wurde der Zuckerverbrauch in Deutfchland faft ausfchliefs-
lich durch die Colonien gedeckt, bis die Colonialzucker-Einfuhr, welche noch 1845
beinahe ı!/, Million Centner betrug, fich durch die Concurrenz des Rüben-
zuckers bis zum Jahre 1872 um das Fünfzehnfache vermindert hatte, während der
Export an Rübenzucker ftetig geftiegen ift und gegenwärtig über 1, Million Centner
beträgt.
Das deutfche Reich verarbeitet in feinen
341 Fabriken, deren geographifche
Vertheilung auf der mitausgeftell
ten grofsen Wandkarte des deutfchen Reiches
und Oefterreich's, entworfen vom Commercienrathe Ludwig Wrede, fehr gut
erfichtlich gemacht ift, etwas über 60 Millionen Centner
neue Fabriken im Entftehen begriffen.
Am dichteften ftehen die Zuckerfabrikenin dem Dreieck beifammen, welches
Hannover, Magdeburg und Leipzig einfchliefsen, in einer Anzahl, die fich in keiner
der folgenden Gruppen, weder in der nordböhmifchen, noch in der mährifchen
oder gar polnifch-rufffchen Gruppe wiederholt.
Der Verein für die deutfche Induftrie des Zuckers war auf der Weltaus-,
ftellung durch eine grofse Zahl (69) Ausfteller vertreten, mit 216 Ausftellungs-
objecten. Der Mehrzahl diefer Ausftellungsobjedte waren chemifche, gröfstentheils
im Vereinslaboratorium zu Berlin ausgeführte Analyfen und die dem Rohzucker
zukommenden Raffinationswerthe, fowıe die Fabricationsmethode, nach welcher
fie erhalten wurden, beigefügt.
Aus Preufsen ftellten 34, aus Schlefien 8, aus Braunfchweig und Anhalt
je 5 Fabriken aus.
Schon auf der Parifer Weltausftellung erkämpften fich die deutfchen Zucker
den Ehrenplatz. Faft ohne Ausnahme find die deutfchen vereinigten Rübenzucker-
Fabriken, fo weit fie ausgeftellt hatten, ausgezeichnet worden. Auch auf der diefs-
jährigen Ausftellung hat fich namentlich die Gegend von Magdeburg und Braun-
fchweig nebft Süddeutfchland hervorgethan, befonders hatte J. Hennigein
Neuftadt-Magdebu rg feinkörnige und grobkörnige, fchneeweifse, dichte
Raffinaden, fowie hübfchen, weifsen und gelben Farin zur Ausftellung gefchickt.
Ebenfo zeichneten fich durch Schluß, Körnung und Weifse die fchönen Raffinaden
von Helle (Magdeburg) dann die Zucker der Halle’fchen Zuckerfiederei-
Compagnie, auch die Raffinerie in Stuttgart durch ganze und gefpaltene tadel-
lofe Brote aus.
Die weftliche Seite der Glaskäften, in welchen die verfchiedenen Zucker
ausgeftellt waren, füllten die mannigfaltigften Produdte der Candisfabri-
cation aus, darunter farblofe und gefärbte Candiskronen, Stangencandis, lofe
Rüben und noch find
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