Full text: Zucker, Apparate und Einrichtungs-Gegenstände für Zuckerfabriken (Heft 2)

   
   
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
   
   
  
   
   
  
    
   
  
   
  
  
   
  
   
   
   
  
     
   
     
   
   
  
   
   
  
    
   
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Zucker, Apparate und Einrichtungsgegenftände für Zuckerfabriken. 13 
Bemerkenswerth find jedoch die Grofs-Zinkendorfer Actien-Zucker- 
fabrik, durch fchöne Raffinaden und Pilezucker, Hart ig & Rottermannin 
Hirn, durch bleifchwere, compadte, weifse Raffınaden,, Schöller & Reichin 
Edel&ny durch Melis und Raffinaden, die Dioscze gher Actienfabrik durch 
geftampfte Raffinaden, grobkörnige Melis, die Ungari fch-Oftrauer Fabrik 
durch mittelit Hochdruck in 6 Stunden ausgedeckte Melis. 
Frankreich. 
In Frankreich wird die Zuckerfabrication im umfaffendften Mafse in den 
nördlichen Departements betrieben, und es betrug im Jahre 1807 die Zahl der 
im Betrieb ftehenden Fabriken 434, die Zahl der aufser Betrieb befindlichen 13, 
zufammen 447. Im Jahre 1872 beftanden 483 Etabliffements. Die erzeugten 
Zuckermengen erreichten fchon im Jahre 1867 die Höhe von 274 Millionen Kilo. 
Die Einfuhr betrug von den franzöfifchen Colonien an Rohzucker 70 Millionen 
Kilo, an weifsem Zucker ı2 Millionen Kilo. Die Einfuhr an Rohzucker aus 
anderen Ländern 59 Millionen Kilo und zwar von Cuba, Porto R. 27 Millionen. 
Belgien 15 Millionen, Oefterreich 2!/, Millionen, Brafilien 8 Millionen, Mauritius 
3 Millionen Kilo, unbedeutend aus dem deutfchen Reiche und England, und an 
weifsen Zuckern ı$8 Millionen Kilo, wovon auf Cuba, Porto R. Io Millionen, 
Mauritius 3 Millionen, Oefterreich 13/, Million Kilo etc. entfallen und an 
raffinirtem Zucker von Belgien 21), Millionen, im Ganzen an 31, Millionen 
Kilo Zucker und 23 Millionen Kilo Melaffe. Nach den neueften ftatiftifchen 
Angaben werden in Frankreich jährlich gegen 500 Millionen Kilogramme 
Raffinade zur Hälfte aus Rüben-, zur anderen Hälfte aus Zuckerohr-Roh- 
zucker dargeftellt, wovon über 300 Millionen Kilogramme in Frankreich con- 
fumirt, der Reft nach England, Schweiz, Italien, Amerika, Algier und der Türkei 
exportirt werden. 
Frankreich hatte auf der Parifer Ausftellung für eine glänzende decorative 
Ausfchmückung feiner ausgeftellten Zuckerproben geforgt und diefe felbft fo glän- 
zend ausgeftelit, dafs vielen von den Ausftellern die goldene Medaille zuerkannt 
worden itt. Frankreich fcheint aber feit dem Jahre 1807 auf diefem Gebiete nicht 
mehr nach neuem Ruhme zu ftreben und hat fich in derwettlichen Agriculturhalle 
mit einem kleinen Raum begnügt, nachdem es am eigenen Heerde reiche Ehren 
geerntet hatte. Es war darnach auf der Ausftellung meift nur durch Colonial- 
zucker vertreten und würden nicht acht Ausfteller einzelne wenige, zerftreut 
liegende Zuckerproben in Käftchen geliefert haben, fo würde Frankreich’s 
grofsartige und auf hoher Stufe ftehende Rübenzucker-Induftrie ganz unvertreten 
gewelen fein, 
Nicht vergeffen dürfen wir der in Frankreich üblichen nützlichen und 
gewinnbringenden Verwerthung der Rübenmelaffe für fich und im Verein mit dem 
rohen Rübenfaft auf Rübenfpiritus und Pottafche, die in Deutfchland wegen der 
in diefer Beziehung nachtheiligen Art der Steuereinhebung von Alkohol noch 
weniger ausgebeutet werden kann. In Oefterreich hat fich um die Einführung 
und Verbreitung diefes Verfahrens befonders H. Siegel in Barzdor!i 
(Schlefien) verdient gemacht. Der Rübenbau, die Zuckerfabrication, die Knochen- 
verkohlung und Detftillation der Melaffe find von einem fo hervorragenden Ein- 
Aufs auf die Fortfchritte der Landwirthfchaft, dafs die franzöfifchen Staatsmänner 
alle Urfache haben, die koftbaren Blüthen diefer induftriellen Thätigkeit durch 
eine weife Gefetzgebung zu fchützen. 
Zu den beften Produdten der franzöfifchen Zuckerausftellung müffen wir 
unftreitig die blendend weifsen, ftark- und feinkörnigen gefchloffenen Raffınaden 
in ganzen und der Länge nach gefpaltenen Broten von C. Sayin Paris, welcher 
  
  
  
  
  
 
	        
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